Registriert: Samstag 10. September 2005, 11:57 BeitrÀge: 751
Salve Iring,
der Römer EPA bestand aus ca. 3kg Weizen oder 2kg Zwieback, etwas Speck und/oder KĂ€se etwas GemĂŒse -soweit verfĂŒgbar (z.B.Zweibel)-, etwas Salz und der Posca (Essigwasser). Man geht im algemeinen davon aus das die Ration die direkt am Mann getragen wurde fĂŒr 3 Tage ausreichen sollte. (Was beim Wasser sicherlich unrealistisch ist) Aus diesen Zutaten kann man dann entweder "panis militaris" backen oder "puls" kochen. Die MĂŒhle dazu hat jedes contubernium dabei gehabt und die nötigen Kochtöpfe gehören zum MarschgepĂ€ck jedes Soldaten.
Registriert: Sonntag 3. Mai 2009, 23:02 BeitrÀge: 466 Wohnort: Emsdetten
Salvete omnes,
darf ich bissel genauer nachfragen? Getreide höchstwahrscheinlich im LeinensĂ€ckchen verpackt, HartkĂ€se genauso - aber der Speck (vermutlich am Block mit Schwarte, frisch oder gerĂ€uchert, fett oder durchwachsen???), worin wird der verpackt? Stoffbeutel schlieĂe ich aus, der wĂ€re innerhalb kĂŒrzester Zeit ein wirklicher "Schmierlappen"...
Valete, Iulia
_________________ Dum spiro spero. (Solange ich atme, hoffe ich.)
Registriert: Samstag 10. September 2005, 11:57 BeitrÀge: 751
salvete,
ich kann mir zwei weitere Varianten vorstellen: 1. Delikatessen wie Speck wurden "zentral" transportiert, also in FĂ€ssern auf Bagage Wagen (also keine Eiserne Ration im engeren Sinne) 2. Lederbeutel - nach 1 Woche kann man den dann auch mitessen, da er dann durchgezogen sein sollte ...
Registriert: Sonntag 3. Mai 2009, 23:02 BeitrÀge: 466 Wohnort: Emsdetten
Salvete,
Marcus Mentellius hat geschrieben:
2. Lederbeutel - nach 1 Woche kann man den dann auch mitessen, da er dann durchgezogen sein sollte ...
ha - endlich weiĂ ich, woher "Speckleder" kommt Nix wird hier gegessen, aus dem Zeug macht man dann Taschen und Schuhe. Also brav beim Getreidebrei bleiben, auch wenn der Zahn tropft...
Valete, Iulia
_________________ Dum spiro spero. (Solange ich atme, hoffe ich.)
Speck schmiert eigendlich nicht - also nicht der Römische, der kam nicht von Aldi und war auch vorher nicht in Plastik eingewickelt. Speck bzw. Dörrfleisch ist, nach alter VÀter Sitte hergestellt, ziemlich Trocken. Aber die hatten bestimmt auch Schinken dabei. Mann kann so ziemlich alles "Trocknen".
Mit Zwieback/KnÀckebrot, Peccorino und Speck kommt man ziemlich weit.
Registriert: Mittwoch 27. Mai 2009, 17:20 BeitrÀge: 148 Wohnort: AQUAE GRANNI
Darstellung: Miles Cohors
Junkelmann beschreibt das sehr ausfĂŒhrlich in seinem Buch "Panis militaris". Zur Feldverpferpflegung gehörten danach VorrĂ€te fĂŒr 3 Tage (cibaria). Da war Zwieback, Speck, (Hart)KĂ€se und Essigwasser (Posca) mit dabei. Zusammengestellt unter Aspekten von Haltbarkeit und TransportfĂ€higkeit. Sonst kam Abends aber alles was noch aufzutreiben war in den Topf- der Krieg ernĂ€hrt den Krieg.
_________________ "Bonus animus in mala re dimidium est mali!" (Plautus)
Registriert: Mittwoch 4. Juni 2014, 18:09 BeitrÀge: 7
Total faszinierend, wie Junkelmann das beschreibt. Diese Art von VorrĂ€te lĂ€sst einen schon sehr glĂŒcklich ĂŒber die heutigen Zeiten zurĂŒck, in der Koch-Technologie zu jedem Haushalt gehört. Ich selbst habe mir erst vor kurzem eine neue KĂŒche und damit auch viele neue KĂŒchengerĂ€te zugelegt. War immerhin meine erst neue KĂŒche, ein Mal im Leben kann man sich das schon gönnen, wie ich finde. Aber was ich eigentlich sagen wollte: Als alles aufgebaut war, kam ich mir vor wie in einem Hollywoodfilm der die Zukunft darstellen soll. Die Entwicklung ist das einfach enorm und das merkt man schon binnen zwei, drei Jahren. Das dann wiederum im Vergleich mit den damaligen Bedingungen zu sehen, ist schier unfassbar. Umso beindruckender finde ich es wie man sich damals zu helfen wusste. LG bonifazius
Registriert: Samstag 10. September 2005, 11:57 BeitrÀge: 751
salvete
der entscheidende Unterschied ist der KĂŒhlschrank! Alles andere hatten die Römer auch schon irgendwie im Griff, aber die Einhaltung der KĂŒhlkette fĂŒr verderbliche Lebensmittel, wie sie heute selbstverstĂ€ndlich ist, gab es einfach nicht. Entsprechend waren auch Erkrankungen durch verdorbene Lebensmittel sehr verbreitet, so kann man z.B. bei ca. einem FĂŒnftel der Toten aus dem Bootshaus von Herkulaneum KnochenverĂ€nderungen nachweisen, die auf Bakterieninfektionen durch verdorbene Milch hinweisen. d.h. die Erkrankungen die sich noch nicht auf die Knochen ausgewirkt haben muss man noch dazurechnen. - Bei solchen Erkenntnisse bin ich immer froh das ich nach einem "Römerwochenende" wieder ins 21 Jhrd. darf.
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