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 Betreff des Beitrags: Antike Kartenkunde
BeitragVerfasst: Mittwoch 17. Mai 2006, 15:35 
Tesserarius
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Da wir das Thema auf dem Lager hatten dachte ich wÀre ein Thema dazu angemessen.
Ein Beispiel, in welcher Form die Antike ihre Karten anlegte bietet die uns in einer spĂ€tmittelalterlichen / frĂŒhneuzeitlichen Abschrift erhaltene tabula peutingeriana.
http://www.fh-augsburg.de/~harsch/Chron ... _manu.html

Wie man gut erkennen hat, ist dieses Prinziep, welches sich auf einigen Scherbenfunden wiederfindet, deutlich anders, als unsere heutigen Karten.
Trotzdem ist alles wesentliche zur Orientierung darauf zu finden, insbesondere eben StĂ€dte, FlĂŒsse und große GebirgszĂŒge.

Auf FeldzĂŒgen und in fremden Territorien ist daher nicht eine detaillierte Vermessung angeraten gewesen. Was die Heere statt dessen taten vermerkt Vegetius III,6:
"Zuerst einmal muß er von allen Regionen, in denen man den Krieg fĂŒhrt, sehr ausfĂŒhrlich und genau dargestellte Wegbeschreibungen (perscripta) haben, so daß er die Entferungen zwischen den Punkten nicht nur nach der Schrittzahl, sondern auch hinsichtlich der Beschaffenheit der Wege sich einprĂ€gen und AbkĂŒrzungen, Nebenwege, Berge und FlußlĂ€ufe nach zuverlĂ€ssiger Beschreibung bedenken kann. Das geht so weit, dass man versichert, die fĂ€higsten FĂŒhrer hĂ€tten Wegbeschreibungen der Provinzen, in denen diese Notwendigkeit bestand, nicht nur aufgeschrieben, sondern auch aufgemalt besessen, damit einer vor dem Aufbruch den Weg nicht nur abstrakt im Verstand, sondern auch mit der sinnlichen Anschauung der Augen auswĂ€hlen könnte."

Diese wörtliche Beschreibung gibt das Bild der tabula peutingeria ziemlich exakt wieder. Die Wege und ihre einzelnen Punkte sind mit LĂ€ngenmaß bis ins Detail ausgemessen und ausgearbeitet, alles darum herum, wie markante Landschaftsmerkmale wird aufgefĂŒhrt, keineswegs jedoch in unserem, kartographischen Sinne, der eine Vermessung auch dieser und der dazwischen liegenden Strecke ohne eingeschlagenen Weg notwendig machte.
Gleichzeitig macht er, auch in den folgenden Abschnitten dieses Zitates deutlich, dass die FĂŒhrer in solchen Regionen eine außerordentlich hohe Bedeutung erhielten und ebenfalls auf Hilfswerkzeuge zurĂŒck griffen.
In dem Zusammenhang sei auch auf die "exploratores" verwiesen.

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Wer war froher als Neanth, da er sich Meister von diesem wundervollen
Instrumente sah, wodurch er, ohne das mindeste von der Musik zu
verstehen, der Erbe des Talents eines Orpheus zu sein glaubte! - Lukian

Tib. Gabinius Primus
alias Talos
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BeitragVerfasst: Donnerstag 18. Mai 2006, 06:36 
Miles Cohortis
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Kartenkunde find ich ein sehr interessantes Thema. Erinnert mich an meine Anfangszeiten beim Bund mit "soweit die FĂŒsse tragen und Einer kam durch". :lol:

In dem Zusammenhang wĂŒrde ich gerne anfragen, ob wir eine GROMA bauen sollten, sozusagen als Basis. :wink:
__________
Hortalius Lupus Helleni
alias Wolfgang Hellings


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BeitragVerfasst: Donnerstag 18. Mai 2006, 12:08 
Tesserarius
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Auf jeden Fall! Ich trage mich schon lange mit dem Gedanken, hab auch bereits Material gesammelt, allein, das Handwerk will mir nicht liegen :D

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Wer war froher als Neanth, da er sich Meister von diesem wundervollen
Instrumente sah, wodurch er, ohne das mindeste von der Musik zu
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Tib. Gabinius Primus
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BeitragVerfasst: Donnerstag 18. Mai 2006, 12:51 
Miles Cohortis
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Dann solten wir es mal anpacken. :lol:
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Hortalius Lupus Helleni
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BeitragVerfasst: Sonntag 21. Mai 2006, 11:45 
Miles Gregarius
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Registriert: Samstag 10. September 2005, 11:57
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Römische Vermessungstechnik ist auf jedenfall ein
spannendes Thema !
Wahrscheinlich wird aber eine Groma alleine nicht ausreichen - aber mit Ihr sollten wir
starten.
Kennt jemand das exakte Funktionsprinzip ? Welche Quellen gibt es ?
(Ich vermute Frontinius und Henon v. Alexandria)
Gibt es "BauplÀne" von anderen Nachbeuten ?

valete
Marcus

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Marcus Mentellius Sermonius


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BeitragVerfasst: Sonntag 21. Mai 2006, 15:47 
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Registriert: Dienstag 28. MĂ€rz 2006, 19:04
BeitrÀge: 229
Also ein Kompletter Fund wurde in Pompeij gemacht.

FĂ€llt mir grad auf die schnelle ein.

Aber ich muss auch noch mal schauen, ich hatte mich letztens erst mit dem Thema beschÀftigt.

Vale

Marcus Asprenas Fidelus


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mittwoch 24. Mai 2006, 20:32 
Miles Gregarius
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Registriert: Samstag 10. September 2005, 11:57
BeitrÀge: 751
Was kann man mit der Groma eigendlich alles messen ?
Rechte Winkel - klar !
Was noch ?

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Marcus Mentellius Sermonius


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Dienstag 4. Juli 2006, 23:00 
Tesserarius
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BeitrÀge: 3128
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Sorry fĂŒr die spĂ€te Antwort.
In begrenztem Maße kann man auch Geraden fĂ€llen, ganz leichte Chancen auf GefĂ€lle hat man ebenfalls.

Hier auch noch ein Interessanter Link meiner Uni:
http://www.altegeschichte.uni-bonn.de/kolloquium.htm

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