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300-der Film
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Autor:  Titus Flaminius [ Samstag 17. März 2007, 19:09 ]
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Pausanias de Lakedaimon hat geschrieben:
propaganda-du-mich-auch...diese kritiken sind absoluter bulls**t. wer eine meinung über einen film haben will sollte ihn sich entweder von guten freunden empfehlen lassen (oder, wenn er schlecht ist, ihn sich abraten lassen) oder ihn sich selbst anschauen...


Geht mir genauso. Aber als jemand, der ja nun jeden Tag im Netz rumkurvt, seh ich mir auch die eine oder andere Kritik gern mal an. Und wenn dann sowas kommt, denke ich mir immer: Haben die Leute den Film überhaupt gesehen? Haben sie sich mit dem historischen Kontext befasst?

Ich meine, wenn man an solche Filme unsere heutigen gesellschaftlich entstandenen Maßstäbe von Werten anlegt, kann dabei nur rauskommen, dass man den Film als körperkultlastig und was-weiß-ich noch alles bezeichnet. Da kann man selbst solche unhistorischen Schinken wie Gladiator als Massaker an menschlichen Werten bezeichnen. Aber leider hat von uns niemand in der Zeit gelebt und kann daher auch nicht sagen, welche Maßstäbe es damals gab.

Mit fällt dabei wie sicher auch anderen nur der berühmte Dieter Nuhr Satz ein:

Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fr**** halten!

Autor:  Philippos [ Dienstag 20. März 2007, 00:07 ]
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Hier schon mal ein grösserer Ausschnitt vom ersten Kampftag.
http://www.youtube.com/watch?v=dscRVM6xmgs

Autor:  Marcus Asprenas [ Dienstag 20. März 2007, 00:20 ]
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Wenn den Film viele ernst nehmen, was ich glaube, werden wir in den Museen, richtig schöne Gespräche mit dem Publikum führen dürfen :D

Autor:  Philippos [ Dienstag 20. März 2007, 00:33 ]
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Über den historischen Anspruch einer "Comic-Verfilmung" brauchen wir glaube ich alle nicht diskutieren (hab den Comic schon seit 2 Jahren). Aber sieh's mal so, bei meiner letzten Rundreise in Hellas, waren wir unter anderem an den Thermopylen und kein Mensch wusste davon.....aber alle kannten Alamo - hey super.
Will damit nicht sagen das ich keine Comic-Verfilmung gut finde, aber für die breite Masse ist damal ein Merker - ups da war mal was besonderes. Aufklären kann man immer noch für die, die wirklich interesse haben.

Autor:  Tib. Gabinius [ Dienstag 20. März 2007, 02:49 ]
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Ich glaube, was die kritischen Stimmen kritisieren sind genau solche Momente, wie beim ersten Ansturm der Perser. Obwohl die ersten Linien schon mindestens 50 Meter weiter sind, zeigt ein in Nahaufnahme gefilmter Mann, mit hassverzertem Gesicht und Befehle brüllend in Richtung der Spartaner.
Eine völlig sinnlose Geste, angesichts des bereits laufenden Geschehens, und zudem aus übertriebener Perspektive gefilmt. Ähnliches finden wir eben auch in der Filmkunst des 3. Reiches gerne und häufig. Gewünscht sind eben bestimmte Effekte. Wer Leni Riffenstahlfilme kennt, erinnert sich vielleicht an die Filme über sportliche Betätigung. Perspektiven, Einstellungen, Spiel mit dem Licht und Posen wiederholen sich hier häufig.
So etwa in dem gewagten Sprung, nahezu nackt, in die Gegner, der in der Vorschau immer wieder zu bewundern ist. Auch hier handelt es sich um eine rein heroische Geste wie wir sie aus "Königreich der Himmel" bereits kennen und nicht schätzen, hier aber aufgrund des muskelbepackten, nackten Heroen nochmal gesteigert.
Ich habe mich bereits stöhnend beim mittelalterlichen Film abgewandt, welche Reaktion bleibt nun also?

Da hat es auch keinen Sinn darauf zu verweisen, dass in der Antike andere Ideale galten. Das wäre bei einem Film über Kunstverständnis oder in der Diskussion um die verfilmten Werte angebracht. Die Form des Filmes ist es, die hier zur Debatte steht. Und da kann man durchaus den Kritikern recht geben.
Trotzdem werde ich mir den Film ansehen und vermutlich ein paar lustige Stunden verbringen. obwohl meine Sitznachbarn ob meines ewigen Gemeckers wohl genervt werden...

Autor:  Perdikkas [ Dienstag 20. März 2007, 13:44 ]
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Kallimachos hat geschrieben:
Über den historischen Anspruch einer "Comic-Verfilmung" brauchen wir glaube ich alle nicht diskutieren

Seh ich genauso. Deshalb halte auch ich es für wenig sinnvoll bei dem Film auf antike Denkweise und die historische Situation zu verweisen. Is nunmal ein moderner Film und ich denke es war nicht die Absicht den Leuten die Denkweise der damaligen Zeit zu zeigen.
Jedenfalls schau ich ihn mir auch an und wie Kallimachos bereits sagte: wenn der Film den Leuten das antike Griechenland wieder ins Gedächtnis bringt, dann is das auch schonmal was.

Autor:  Steve Lenz [ Dienstag 20. März 2007, 14:00 ]
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Ich werdihn mir auch ansehen...

Übrigens, Kallimachos:

Die Alamo-Verfilmung war sehr ähnlicher...hmmmm....Aufmachung:

Heroische Last-Stand-Helden, dumme und feige, nur in der Masse fähige Feinde.

"Black Hawk down!" in der Antike gesettet. Der Tenor bleibt immer derselbe!

Autor:  Philippos [ Mittwoch 21. März 2007, 00:00 ]
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Stimmt Steve, kenne die alte Alamo-Verfilmung und mochte sie damals in meinen Zeiten als ich noch Civil War Reenactment machte (muss ich zugeben, wobei deine Einwände mehr als richtig sind) , ist aber schon ein paar Jahre her :-)

Autor:  caiustarquitius [ Mittwoch 21. März 2007, 00:24 ]
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Nachdem ich ihn jetzt gesehen habe: Nicht so begeistert.... Vor allem die Rede am Schluß. Das ist wirklich im Kontext aktueller Gescehnisse etwas zwiespältig. Und die "Ästhetik" des Films erinnert mich an Leni Riefenstahl und ihrem Schaffen kontemporäre bildende Kunst.

Autor:  Gisalhari [ Mittwoch 21. März 2007, 02:36 ]
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Vorne weg: hab den Film noch nicht gesehen...

aber, darf man auch kein Bruckner mehr hören, nur weil er im dritten Reich auch für Propagandismus verwendet wurde? Soll heißen, warum soll man auf die Art des Filmedrehens verzichten müssen, nur weil es in der NSZeit verwendet wurde... Außerdem tut (besonders den Deutschen) ein wenig Heorismus gut (Das warum beantworte ich hier mal lieber nicht, da ich sonst was vom Zaun breche)... Zu guter letzt: ich denke einem Bezug (soweit die angesprochene Rede nicht direkt darauf eingeht) zum Stellungshalten im Irak ist hinfällig, da sie weder vom Volk dort gewollt sind, ihr eigenes Land verteidigen noch einen Feind abwehren um ihre Frauen und Kinder zu schützen...


Würstchen gibts um die Ecke, mein Senf ist hier.. :)

Autor:  Tib. Gabinius [ Mittwoch 21. März 2007, 03:08 ]
Betreff des Beitrags: 

Gisalhari hat geschrieben:
aber, darf man auch kein Bruckner mehr hören, nur weil er im dritten Reich auch für Propagandismus verwendet wurde? Soll heißen, warum soll man auf die Art des Filmedrehens verzichten müssen, nur weil es in der NSZeit verwendet wurde...

Anders, als etwa bei Symbolen oder bestimmten Begriffen, die in ihrer ursprünglichen Verwendung einfach etwas anderes ausdrücken ist Bildsprache ein Mittel der Manipulation.
Bilder lösen Emotionen aus. Die gewaltigen Bilder des dritten Reiches täuschten über vieles hinweg und vermittelten falsche Ideale und Werte (allerdings auch durch so wahnsinnig viel andere Stellen, etwa einer modemachenden Show im Privatfernsehn).
Darin besteht eben die Gefahr solcher "Ästethetik" und Heroismus.
Stellen wir Filme wie Letters from Iwo Jima, Stalingrad uv.m. und 300 gegeneinander, bekommen wir ein Bild von der Realität und der Glorifizierung


Zitat:
Außerdem tut (besonders den Deutschen) ein wenig Heorismus gut (Das warum beantworte ich hier mal lieber nicht, da ich sonst was vom Zaun breche)...

Ich bin zwar auch der Meinung, dass wir in Dtl. langsam mal wieder etwas Volksbewußtsein (genauso wie menschliches Bewußtsein) und Stolz brauchen, Heroismus ist aber in meiner Vorstellung immer eine Sache von Stille gewesen. Sobald es verwertet wird, beschmuttz es das Ganze.

Zitat:
Zu guter letzt: ich denke einem Bezug (soweit die angesprochene Rede nicht direkt darauf eingeht) zum Stellungshalten im Irak ist hinfällig, da sie weder vom Volk dort gewollt sind, ihr eigenes Land verteidigen noch einen Feind abwehren um ihre Frauen und Kinder zu schützen...

Nun ja, aber genau diesen Bezug hat George doppelauweh ja in der damaligen Rede hergestellt. Nicht um Krieg zur Eroberung, sondern zum Schutz der Heimat wird in Afghanistan gekämpft.
Und ein nicht unerheblicher Teil der USA glaubt noch immer, dass sie den Irak und Afghanistan "befreit" haben. Die Geschichte wird zeigen ob sie da richtig lagen.

Autor:  Gisalhari [ Mittwoch 21. März 2007, 10:05 ]
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die geschichte gibt ihnen schon jetzt unrecht, aber das ist ein anderes thema...

jeder ammi, der nur einmal wirklich "westliche" nachrichten (also keine beschnittene berichterstattung, wie es in europa und den usa mittlweile im fernsehen üblich zu seien scheint) sieht oder auch nur ansatzweise in afgahnistan oder im irak unterwegs ist, weiss welches konstrukt von schweigen die usa da aufgebaut hat.. und solange die zahl der gläubigen schrumpft (und das tut sie) wird sich zeigen ob langfristig usa die weltpolizei spielen darf oder ob eben nicht china z.b. in 5 jahren (stärkere wirtschaftsmacht) einen riegel davor schiebt :)

zur manipulation: bilder manipulieren, musik und baustil aber ebenso! wir können nicht, auch wenn ein film mit diesen mitteln arbeitet, diesen abstempeln (mal von der rede am schluß abgesehen, die das ganze dann wieder für eine interpretation in bezug auf afghanistan [soweit die rede auch nur ansatzweise andeutungen macht, habe sie halt immernoch nicht gesehen] zum abschuß frei gibt). denn passive manipulation ist das wichtigste thema eines jeden films, um anteilnahme zu erzeugen.. so soll im film "das parfüm" ja auch vermittelt werden, wie grenouilles wesen war um seine morde zu beschreiben und dem leser/zuschauer ein gewisses verständnis beizubringen. sollte man denn dann auch soetwas verurteilen?

heorismus? ein ansatz von glorifizierung, endet in volksbewusstsein... und ja das brauchen wir. ich denke aber trotzdem nicht, dass wenn eine vorhandene grundeinstellung der menschen zu dem heutigen geschehen besteht, ein film über diese art der darstellung auch nur im kleinsten etwas ändert (die abgrenzung zwischen erwachsener und kind sollte beachtet werden, da kinder für manipulationen dieser art wesentlich zugänglicher sind).

Autor:  Gaius Stertinius Paulus [ Mittwoch 28. März 2007, 15:51 ]
Betreff des Beitrags: 

Wer den Film mit mir sehen will sollte mir jetzt ne e-mail schicken: paulito29@aol.com

edited by Admin

Autor:  Tiberius [ Mittwoch 28. März 2007, 16:06 ]
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Paul, Dein letztes Posting würde ich dringend editeren :eek: sowas in aller Öffentlichkeit *mit dem Zaunpfahl wink*

Autor:  Gaius Stertinius Paulus [ Mittwoch 28. März 2007, 16:13 ]
Betreff des Beitrags: 

es ist vollkommen legal...

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