Registriert: Montag 5. September 2005, 18:47 BeitrÀge: 3128 Wohnort: Swisttal
Da wir das Thema auf dem Lager hatten dachte ich wÀre ein Thema dazu angemessen.
Ein Beispiel, in welcher Form die Antike ihre Karten anlegte bietet die uns in einer spĂ€tmittelalterlichen / frĂŒhneuzeitlichen Abschrift erhaltene tabula peutingeriana.
http://www.fh-augsburg.de/~harsch/Chron ... _manu.html
Wie man gut erkennen hat, ist dieses Prinziep, welches sich auf einigen Scherbenfunden wiederfindet, deutlich anders, als unsere heutigen Karten.
Trotzdem ist alles wesentliche zur Orientierung darauf zu finden, insbesondere eben StĂ€dte, FlĂŒsse und groĂe GebirgszĂŒge.
Auf FeldzĂŒgen und in fremden Territorien ist daher nicht eine detaillierte Vermessung angeraten gewesen. Was die Heere statt dessen taten vermerkt Vegetius III,6:
"Zuerst einmal muĂ er von allen Regionen, in denen man den Krieg fĂŒhrt, sehr ausfĂŒhrlich und genau dargestellte Wegbeschreibungen (perscripta) haben, so daĂ er die Entferungen zwischen den Punkten nicht nur nach der Schrittzahl, sondern auch hinsichtlich der Beschaffenheit der Wege sich einprĂ€gen und AbkĂŒrzungen, Nebenwege, Berge und FluĂlĂ€ufe nach zuverlĂ€ssiger Beschreibung bedenken kann. Das geht so weit, dass man versichert, die fĂ€higsten FĂŒhrer hĂ€tten Wegbeschreibungen der Provinzen, in denen diese Notwendigkeit bestand, nicht nur aufgeschrieben, sondern auch aufgemalt besessen, damit einer vor dem Aufbruch den Weg nicht nur abstrakt im Verstand, sondern auch mit der sinnlichen Anschauung der Augen auswĂ€hlen könnte."
Diese wörtliche Beschreibung gibt das Bild der tabula peutingeria ziemlich exakt wieder. Die Wege und ihre einzelnen Punkte sind mit LĂ€ngenmaĂ bis ins Detail ausgemessen und ausgearbeitet, alles darum herum, wie markante Landschaftsmerkmale wird aufgefĂŒhrt, keineswegs jedoch in unserem, kartographischen Sinne, der eine Vermessung auch dieser und der dazwischen liegenden Strecke ohne eingeschlagenen Weg notwendig machte.
Gleichzeitig macht er, auch in den folgenden Abschnitten dieses Zitates deutlich, dass die FĂŒhrer in solchen Regionen eine auĂerordentlich hohe Bedeutung erhielten und ebenfalls auf Hilfswerkzeuge zurĂŒck griffen.
In dem Zusammenhang sei auch auf die "exploratores" verwiesen.
_________________ Wer war froher als Neanth, da er sich Meister von diesem wundervollen Instrumente sah, wodurch er, ohne das mindeste von der Musik zu verstehen, der Erbe des Talents eines Orpheus zu sein glaubte! - Lukian
Registriert: Mittwoch 7. Dezember 2005, 21:57 BeitrÀge: 38
Kartenkunde find ich ein sehr interessantes Thema. Erinnert mich an meine Anfangszeiten beim Bund mit "soweit die FĂŒsse tragen und Einer kam durch".
In dem Zusammenhang wĂŒrde ich gerne anfragen, ob wir eine GROMA bauen sollten, sozusagen als Basis. __________
Hortalius Lupus Helleni
alias Wolfgang Hellings
Registriert: Montag 5. September 2005, 18:47 BeitrÀge: 3128 Wohnort: Swisttal
Auf jeden Fall! Ich trage mich schon lange mit dem Gedanken, hab auch bereits Material gesammelt, allein, das Handwerk will mir nicht liegen
_________________ Wer war froher als Neanth, da er sich Meister von diesem wundervollen Instrumente sah, wodurch er, ohne das mindeste von der Musik zu verstehen, der Erbe des Talents eines Orpheus zu sein glaubte! - Lukian
Registriert: Samstag 10. September 2005, 11:57 BeitrÀge: 751
Römische Vermessungstechnik ist auf jedenfall ein
spannendes Thema !
Wahrscheinlich wird aber eine Groma alleine nicht ausreichen - aber mit Ihr sollten wir
starten.
Kennt jemand das exakte Funktionsprinzip ? Welche Quellen gibt es ?
(Ich vermute Frontinius und Henon v. Alexandria)
Gibt es "BauplÀne" von anderen Nachbeuten ?
_________________ Wer war froher als Neanth, da er sich Meister von diesem wundervollen Instrumente sah, wodurch er, ohne das mindeste von der Musik zu verstehen, der Erbe des Talents eines Orpheus zu sein glaubte! - Lukian
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