Wenn sich das Relief als authentisch erweist, haben wir es hier mit einem spätrepublikanischen Relief zu tun, dass uns u.a. einen frühen diamacherus zeigt. Man beachte seinen Kampf gegen einen Thraker, er steht auf dessen Hand, die noch dessen sica hält, während er mit zwei Schwertern unterwegs ist.... großartig.
Auch die Geste der Niederlage ist hier sehr gut zu sehen, der erhobene Finger.
Auch interessant, der finale Stich scheint, wenn man es so interpretieren will, von hinten ins Genick zu gehen.
Die Instrumente wirken mitunter sehr seltsam, und auch die ein oder andere Beinschiene wirkt auf mich seltsam dimensioniert.
Hoffen wir das Beste.
_________________ Wer war froher als Neanth, da er sich Meister von diesem wundervollen Instrumente sah, wodurch er, ohne das mindeste von der Musik zu verstehen, der Erbe des Talents eines Orpheus zu sein glaubte! - Lukian
Das Mundstück am Cornu ist ein Kesselmundstück, welches etwas überdimensioniert abgebildet ist.
Die Tubicen spielen breite Kessel, so etwas habe ich bei vorchristlichen Abbildungen desöfteren gesehen.
Ähnlich der griech. Salpinx, welche desöfteren auch mit Mundbinde gespielt wurde.
Entweder saß also ein Rohrblatt drin oder das Ganze wurde wie ein Didgeridoo aus Blech gespielt.
Auf jeden Fall muss der Klang ja unterschiedlich zum Cornu gewesen sein und eine Wasserorgel ist nicht dargestellt.
Es ist davon auszugehen, dass die Tubae die Funktion eines Klangteppiches (Borduntöne) haben.
_________________ Ein Genie lernt alles, von jedem. Der Intelligente lernt vom Genie und aus seinen Erfahrungen. Der Dumme lernt nichts...., er weiß alles besser.
Registriert: Montag 5. September 2005, 18:47 Beiträge: 3128 Wohnort: Swisttal
Wieder was gelernt, vielen Dank.
Und einen Schritt weiter Richtung Hoffnung.
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Registriert: Mittwoch 10. Januar 2007, 15:16 Beiträge: 2021 Wohnort: Köln
Darstellung: Pictor
Vor allem der Grad der Erhaltung hat eine Unmenge wirklich kleiner Details bewahrt: z. B. bei den Schuhen, Fransen an der Kleidung, handschuhähnlichen Bandagen, und auf dem ersten Bild den ausgesprochen seltenen Blick in eine Schildinnenseite.
Vor allem die Schuhe haben mich verblüfft, war ich doch nach Junkelmanns "Spiel mit dem Tod" der Ansicht, die Gladiatoren trügen keine - aber diese hier müssen nicht notwendigerweise in der Arena dargestellt sein, Caesar z. B. hat ja auch Spiele auf dem Forum veranstaltet.
Der künstlerische Wert ist ebenfalls immens, ich kenne kein Relief aus der Zeit, das eine solche Dynamik zeigt - inklusive grausiger Details wie das Zucken der Beine eines Sterbenden oder ein zu Boden stürzender Körper im Fall.
Sieht eher aus, wie ein "Fußschutz", nicht wie Sandalen.
Weil ich seh da keine Sohle.
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Wow, so detailliert hab ichs selten gesehen! Wenn das Relief echt ist ist der Erhaltungszustand bombastisch. Mich würde mal interessieren wo es ursprünglich herkam.
Das Material scheint feiner Marmor zu sein und die plastizität und Dynamik scheint hellenistische Elemente aufzuweisen (bin allerdings kein Expertedafür und lasse mich gerne eines anderen belehren).
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