Wobei ich nach wie vor glaube, dass weder Schuhwerk noch sonstige ausrĂŒstung wirklich "einheitlich" war. Das römische Reich war sehr groĂ und integrativ. Da die Schuhe der Soldaten nicht aus der Kleiderkammer kamen, sondern selber gekauft und bezahlt werden mussten, waren da mit Sicherheit groĂe Unterschiede innerhalb einer einzelnen Contubernia...
Solnage es keine Schnabelschuhe werden
Aber Binsfeld ist schon das Prada des römischen Schuhwerks! Sonst direkt in Indien kaufen!
Ich hatte mich dazu entschlossen meine selber herzustellen,nachdem ich die "Teile" gesehen habe die mein Kollege aus Indien bekommen hatte... Die SchuhnĂ€gel waren Grosse ZimmermansnĂ€gel denen man den Schaft auf knapp 1 cm vor den Kopf gekĂŒrzt hat... grausam... Habe Schnittmuster und Bauanleitung aus GB. Das Leder wĂŒrde ich vom Sattler meines Vertrauens beziehen ( kann ich Euch ĂŒbrigens sehr empfehlen )
Registriert: Donnerstag 19. Juli 2012, 18:10 BeitrÀge: 24 Wohnort: Slowenien
Darstellung: HA D3,S Lt, august.
Hallo, das Thema da (und das Textilbereich, also kurz: die Tracht) haben mich eigentlich hier in Forum gezogen. Ich habe die HP von den Binsfeld angeschaut - die Caligae Rom.1 und die andere Varianten, weil ich auch eine gute Schuhe fĂŒr die Zeit um der Zeitwende brauche. Ich möchte also die Caligae - Mainz Variante haben (oder auch den geschlossene Calcei, ebenso Mainz). Die Schuhe von den Binsfeld habe noch nie live gesehen, aber mir kommt das Leder zu glĂ€nzend, kĂŒnstlich vor - bei den allen Varianten. Wie schaut sein Leder tatsĂ€chlich aus? Ich habe auf der IRM 2012 bei dem Stefan von der Heide seine Schuhe gesehen und finde sein Leder mehr korrekt und die Schuhe von der Mainz Varianten auch, was historische Korrektheit angeht. Was meint ihr, wenn man diese zwei Handwerker und ihre Schuhe betrachtet, kann man die vergleichen? Bei den Calcei von den Binsfeld weiss ich gar nicht, ob die NĂ€hte passen, was die Befestigung von der Sohle an den oberen Teil angeht (neben den glanzendem Leder-look). Die Schuhe von den Stefan sind mit einer besonderer Naht genĂ€ht, die innen von der Leder-flĂ€che lĂ€uft, man sieht die auf der Aussenseite nicht.
Registriert: Mittwoch 25. April 2007, 15:42 BeitrÀge: 219 Wohnort: Nord-West-Schweiz
Ich kann mich eigentlich nur wiederholen...
Caligae sind eigentlich sehr einfach selber herzustellen. Ich habe bis jetzt noch keine wirklich sehr gute, wirklich passende, gekaufte angetroffen. Die aus Indien sind schlicht Schrott und wirlich das Geld nicht wert.
Die meisten Fehler sind, dass die Schuhe viel zu weit sind, zu lang, zu gross, das Leder zu schwach, Kunstleder, geklebte Sohlen, die sich bei wÀrme oder nÀsse lösen, komische NÀgel, zuwenig oder zuviel NÀgel und einfach nicht zu gebrauchen.................
Registriert: Montag 5. September 2005, 18:43 BeitrÀge: 2421 Wohnort: 42659 Solingen
Darstellung: Miles Gregarius
Miles hat geschrieben:
Ich kann mich eigentlich nur wiederholen...
Caligae sind eigentlich sehr einfach selber herzustellen. Ich habe bis jetzt noch keine wirklich sehr gute, wirklich passende, gekaufte angetroffen. Die aus Indien sind schlicht Schrott und wirlich das Geld nicht wert.
Die meisten Fehler sind, dass die Schuhe viel zu weit sind, zu lang, zu gross, das Leder zu schwach, Kunstleder, geklebte Sohlen, die sich bei wÀrme oder nÀsse lösen, komische NÀgel, zuwenig oder zuviel NÀgel und einfach nicht zu gebrauchen.................
Ich kann dir nur aus eigener Erfahrung zustimmen, ich habe meine zwar jetzt wirklich lange getragen. Aber man muss wirklich viel Zeit investieren um die billig kacke tragen zu können.
Wie schon gesagt hattest. Die Dinger sind meistens zu weit das Leder ist billig und die erste Nagelausstatung ist nicht ideal.
Registriert: Donnerstag 19. Juli 2012, 18:10 BeitrÀge: 24 Wohnort: Slowenien
Darstellung: HA D3,S Lt, august.
Ich habe mich auch entschieden meine selber zu machen - haben wir also die gleiche Meinung. Nur bei mir ist eigentlich das Problem - das Geld. Ich bin mir sicher, dass die Schuhe von den Stefan von der Heide gut sind, aber bei ihm kosten die caligae 450 e. Das ist fĂŒr mich zu viel, ich muss noch fĂŒr die weitere AusrĂŒstung spaaren. Ich habe diesbezĂŒglich noch welche technische Fragen zum selberbauen - die werde mit den Freunden aber bald besprechen und die mir erklĂ€ren. Vielleicht stelle ich da die erste Frage ĂŒber der caligae: ist es ca 3 mm dickes Leder zu dick? Ich meine fĂŒr den Typus Mainz, die sind aus den dĂŒnneren Lederriemen gemacht und bei uns gibt im Moment nur ca 3 mm dicken Leder (normal ist der Leder ca 2 oder 2,5 mm dick). Ich denke, es wird passen, wenn es 3 mm dick ist, weil die Lederriemen dĂŒnn sind, wird es darum trotzdem weich sein (Leder ist aber nicht ganz starrhart, ich finde den Leder gut).
Registriert: Sonntag 7. August 2011, 13:07 BeitrÀge: 19 Wohnort: Dresden
Darstellung: Miles / Centurio
Salve Joze,
zum Thema Binsfeld-Schuhe, diese Schuhe werden nach MaĂ gefertigt. Es gibt dazu auf seiner Webseite ein Formular, das man ausdrucken kann. Man muss halt nur seine FĂŒĂe selbst vermessen, das Formular ausfĂŒllen und auf der RĂŒckseite (oder auf einem separaten Blatt) den FuĂumriss aufzeichnen. Danach schickt man ihm das Ganze per Post zu.
In dem Formular kann man auch die gewĂŒnschte Lederfarbe angeben. AuĂerdem kann man mit ihm per Telefon oder E-Mail (dauert manchmal etwas bis er antwortet) sehr gut reden und evtl. SonderwĂŒnsche Ă€uĂern.
Ich hab fĂŒr meine Truppe bei ihm 4 Paar Caligae bestellt, Produktion dauerte etwa 3 Monate (bei 1 Paar dĂŒrfte es schneller gehen). Wir sind sehr zufrieden mit den Teilen. Sie haben auch schon mehrere Trainingsrunden (inklusive Lauf in voller AusrĂŒstung durch schwieriges GelĂ€nde) sowie ein ganztĂ€giges römisch-germanisches Sommerfest schadlos ĂŒberstanden. Da sie ĂŒber einen Leisten nach MaĂ gefertigt sind, sitzen sie sehr bequem und gleichzeitig fest am FuĂ.
Klar, selber machen ist immer am besten, aber ob man preislich tatsĂ€chlich gĂŒnstiger kommt, weiĂ ich nicht. Man muss ja nicht nur das geeignete Leder fĂŒr Sohle und Schuhkörper sowie die NĂ€gel kaufen, sondern natĂŒrlich auch das geeignete Werkzeug. AuĂerdem muss man auch ein gewisses Talent und die nötige Erfahrung besitzen, um so etwas herzustellen, das lernt man nicht mal so nebenbei durch bissl Internetrecherche. Im schlimmsten Fall geht der erste Versuch in die Hose, und dann wird's schon teuer.
Wer das Ganze macht, um sich das handwerkliche Wissen und Talent anzueignen, fĂŒr den geht natĂŒrlich nix ĂŒbers Selbermachen. Wer aber fĂŒr seine Reenactment-Darstellung einfach nur preiswertes, maĂgefertigtes, antikes Schuhwerk benötigt, das authentisch ist und einiges aushĂ€lt, ohne dass man sich die FĂŒĂe verrenkt, fĂŒr den wĂ€ren die Binsfeld-Replikate schon zu empfehlen.
Vale, Sidonius Callidus
_________________ LVCIVS SIDONIVS CALLIDVS PILVS PRIOR LEGIONIS XVII ALBICAE COHORTIS III
Also aus Kostenersparniss will ich mir die nicht machen sondern einfach an der Freude das man etwas selbst hergestellt hat um auch zu sehen wie es sich in der Praxis verhĂ€lt... Ich selber habe schon Schuhe hergestellt fĂŒr meine mittelalterliche Darstellung,sind sehr gut geworden und halten seid 4 Jahren...
Registriert: Donnerstag 19. Juli 2012, 18:10 BeitrÀge: 24 Wohnort: Slowenien
Darstellung: HA D3,S Lt, august.
Die Freunde kann ich wegen der caligae nicht fragen, weil ich bei den Römern noch wirklich ganz frisch und neu bin und kenne aus der NĂ€he keinen, wer eine gemacht hat, ist mit denen zufrieden und könnte die ebenso fĂŒr mich machen. Meine keltische Schuhe habe ich auch selber gemacht, die erste sind wasserdicht und auch schon 4 jahre alt; die spĂ€teren habe noch nicht beim Regen getragen. Klar, es geht mir um die AuthentizitĂ€t, vor allem, weil ich auch die andere spĂ€tere AusrĂŒstung ebenso korrekt und passend haben möchte bzw. es geht um eine gesammte Grabdarstellung aus der augusteischer Zeit. Aber normal habe ich von der Bekleidung mehrere StĂŒcke, (an)passend je nach der Veranstaltung - man geht auch nicht mit den Schuhen die zB. fĂŒr musealische Auftritte hat, die oft in den geschlossenen RĂ€umen stattfinden, in den Gatsch und Dreck rein. (obwohl es sicher authentisch und realistisch ist, aber immerhin, wenn die Schuhe fĂŒr zB. 300oder 400 e dann kaputt wĂ€ren, ist es schon besser, fĂŒr schlechtes Wetter noch eine billigere oder ausgenĂŒtzte zu haben ... ) Hat jemand noch Erfahrungen mit den Schuhen von den Stefan von der Heide? Wie schon gesagt, ich finde sein Leder besser, schaut authentischer aus (bei der caligae).
Baue mir meine selber das ist der aktuelle Stand zur Zeit... Schnittmuster Grundlage war diese hier:
Das Leder ist etwas fleckig,kommt von der FĂ€rbung,ist aber KEIN Velours,war diesbezĂŒglich beim Sattler meines Vertrauens,im Endeffekt kommen mich die Materialkosten ( ca 72 Ă¹ùâŹĆĄĂÂŹ ) höher als die Fertigartikel aus dem Hause Deepeeka aber hier weiss ich zumindest das dort nicht irgendwelche Giftstoffe aus dem Leder austreten wenn man am FuĂ transpiriert...
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