Registriert: Sonntag 3. Mai 2009, 23:02 BeitrÀge: 466 Wohnort: Emsdetten
Salvete!
Kammweben ist authentisch und Geduld nicht meine StĂ€rke... also: ich brauche einen Webkamm - jetzt!! *FuĂstampf*
Aha - Bastelanleitung im Netz gefunden, viel Eis gekauft und MĂ€nne + Kids zwangsernĂ€hrt Mit den Stielchen verschwand die bessere HĂ€lfte im Keller. Halbe Stunde spĂ€ter war er schimpfend wieder da, Bohrungen verrutscht und alle StĂ€bchen hin. Also dĂŒste er zum Baumarkt, er kennt mein Temperament. *lach*
Hier nun meine erste kammgewebte Borte. Anderthalb Meter lang, 25 FÀden, Muster Eigenbau. KettfÀden aus Leinengarn, Schussfaden aus NÀhgarn. Breite der Borte: 12 mm (und keine Knötchen am Rand!! *jubelhops*)
Registriert: Sonntag 3. Mai 2009, 23:02 BeitrÀge: 466 Wohnort: Emsdetten
Ich hab gestern zwei Stunden gewebt, heute nochmal eine. Das FĂ€den-Einziehen braucht auch ein bissel Zeit, ebenso das Klarlegen der Enden zum Flechten.
Umso dicker die KettfĂ€den, desto breiter das Band. Wenn du locker webst (Schussfaden nicht anschlagen), schĂ€tze ich pro Meter etwa zwei Stunden. Man muss ja das gewebte Band immer wieder neu am GĂŒrtel festziehen, weil sonst die Arme sooo lang werden.
Auf alle FĂ€lle geht Kammweben schneller als Brettchenweben und weicher ist es auch.
Wenn ich aber dran denke, dass die WebkÀmme aus Knochen waren... oha, da bekomme ich das Gruseln.
Vale! Iulia
ps: Wenn du probieren magst, kann ich Kamm und Garn am 08.08. gern mitbringen.
_________________ Dum spiro spero. (Solange ich atme, hoffe ich.)
Registriert: Sonntag 20. Januar 2008, 00:06 BeitrÀge: 416 Wohnort: vicus bonnensis
Ich bin dann leider in Italien, aber ich werds auf jeden Fall gerne irgendwann mal probieren. Alleine schon, weil ich mal ein paar schöne GĂŒrtel/ BĂ€nder haben möchte.
_________________ "sed quot homines, tot sententiae; falli igitur possumus."
Cicero, De Finibus bonorum et malorum I, 5, 15
------------------------ Robinson alias Lucius Rabirius Crito alias Lykios Polystratou
Registriert: Sonntag 3. Mai 2009, 23:02 BeitrÀge: 466 Wohnort: Emsdetten
oh - dann viel Spatz dort und komm heile wieder.
Und fang doch schon an, die Holzstielchen vom Eis zu sammeln. 20 StĂŒck sollten fĂŒr den Anfang reichen.
Ich liebĂ€ugele ja schon mit einer breiteren AusfĂŒhrung, womit man dann auch diese Wadenwickeldinger weben könnte - ich darf das nur nicht laut sagen, denn mein Gaius ahnt noch nix von seinem Bastel-GlĂŒck und KĂŒken Claudia spekuliert auf meinen Erstlings-Kamm.
Vale! Iulia
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Registriert: Montag 5. September 2005, 18:47 BeitrÀge: 3128 Wohnort: Swisttal
Sieht ausgesprochen gut aus findet mein Laienauge Ich stelle mich schon mal hinten an fĂŒr weitere Werke, falls das möglich und fĂŒr mich finanzierbar ist
_________________ Wer war froher als Neanth, da er sich Meister von diesem wundervollen Instrumente sah, wodurch er, ohne das mindeste von der Musik zu verstehen, der Erbe des Talents eines Orpheus zu sein glaubte! - Lukian
Registriert: Sonntag 3. Mai 2009, 23:02 BeitrÀge: 466 Wohnort: Emsdetten
Salve Prime
Vorschlag: ich mach ein paar kurze MusterbĂ€nder. Dann brauch ich ĂâĂÂŽne Info, aus welchem Material (Leinen oder Wolle), ob eher fest oder weich. Das ĂŒbliche HĂ€kelgarn aus Baumwolle lĂ€sst sich super verarbeiten und ich hab noch Material vom Brettchenweben - allerdings weiĂ ich nicht, ob Baumwolle okay wĂ€re.
Vale! Iulia
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Registriert: Sonntag 3. Mai 2009, 23:02 BeitrÀge: 466 Wohnort: Emsdetten
Salve Luci!
Stimmt - Baumwolle war teuer, das hab ich in Merten gelernt. Deshalb war sie als Kleidungsstoff bei der römischen Mittelschicht indiskutabel, aber gilt das auch fĂŒr Zierborten? Der römische BĂŒrger legte anscheinend viel Wert auf seine Erscheinung und da kann so eine schmale Borte oder ein GĂŒrtel (aus wertvollem) Material als "Schmuck" vielleicht doch in Betracht kommen?
Wenn ich es richtig einschĂ€tze, sind "unsere" Zivilisten römische StadtbĂŒrger? Also Mittelschicht und die Zeit der Flavier wird als jene beschrieben, in welcher es den BĂŒrgern so gut geht wie lange Zeit vorher nicht.
Ich habe auch schon aus reiner Seide Brettchenborten gewebt und bei ebay verkauft - fĂŒr unglaubliche 36 Euro pro Meter. Startpreis 1 Euro und dann haben sich die Leute ĂŒberboten, mich angeschrieben, versucht "hintenrum" zu kaufen.
NatĂŒrlich kann man auch Schurwolle verweben, aber das werden dann recht breite Borten. Ich mach heut ein StĂŒck Band aus Wolle mit dem gleichen Muster, dann haben wir den direkten Vergleich - einverstanden?
Vale! Iulia
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Registriert: Sonntag 13. Juli 2008, 17:23 BeitrÀge: 85 Wohnort: Nahe Vitodurum Schweiz
Darstellung: ProvinzialrĂÆömerin
Es gibt einen HĂ€ndler (mĂŒsste nachschauen wer) der ganze Sets mit guter Anleitung zu zahlbaren Preisen verkauft. Mein Problem ist eher das mĂŒhsehlige EinfĂ€deln, va dass die KettfĂ€den gleich lang werden, das kapier ich einfach nicht.
Ist eine interesante Arbeit und man sieht sie nicht so hÀufig wie das Brettchenweben. Man sollte sich aber klar sein, dass eher die Provinzialbevölkerung solche BÀnder als Zier trug
Registriert: Sonntag 3. Mai 2009, 23:02 BeitrÀge: 466 Wohnort: Emsdetten
Salve Slania!
FĂŒr einen HĂ€ndler-Tipp wĂ€re ich dir sehr dankbar.
Eigentlich brĂ€uchte ich nur einen Webkamm, den man auch vorzeigen kann... meine Eisstiel-Variante ist ausschlieĂlich fĂŒr den Hausgebrauch.
Was ist dein Problem mit den KettfÀden? Ich mache es so:
-Fadenanfang an der Tischplatte mit Tesa festkleben -Anzahl der FĂ€den um die Tischplatte wickeln -Alle FĂ€den zusammen an der Anfangsstelle durchschneiden, gut festhalten. -FĂ€den nach Farben (in StrĂ€ngen) nebeneinander legen -Einziehen mit HĂ€kelhaken nach Musterbrief. -Die durchgezogenen FĂ€den grob auf gleiche LĂ€nge bringen, FĂ€den glattziehen und zusammenknoten. -Das geknotete Ende irgendwo festmachen. -Mit den Brettchen oder dem Webkamm dann stĂŒckweise die FĂ€den "schĂ€ren", dabei auf Spannung achten. -Knoten binden und fertig.
Wenn man den ersten Knoten ĂŒber einem Bleistift o.Ă€. macht, kann man diesen dann gleich zum befestigen am Heizungsgitter oder zwischen zwei Schraubzingen benutzen und der Knoten wird ganz gleichmĂ€Ăig.
Vale! Iulia
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Registriert: Montag 5. September 2005, 18:47 BeitrÀge: 3128 Wohnort: Swisttal
Iulia hat geschrieben:
Stimmt - Baumwolle war teuer, das hab ich in Merten gelernt. Deshalb war sie als Kleidungsstoff bei der römischen Mittelschicht indiskutabel, aber gilt das auch fĂŒr Zierborten? Der römische BĂŒrger legte anscheinend viel Wert auf seine Erscheinung und da kann so eine schmale Borte oder ein GĂŒrtel (aus wertvollem) Material als "Schmuck" vielleicht doch in Betracht kommen?
Prunken kann nur der, der es sich leisten kann. Seide und Baumwolle sind nunmal GĂŒter, die wirklich teuer waren. Auch heute sieht man eher wenige Menschen mit einem echten Nerzmantel rumlaufen (ich meine nicht die Imitate), und das galt in Dtl. bereits fĂŒr die Zeiten, als Tierschutz noch kein Thema war.
Baumwolle schlieĂt sich fĂŒr uns also nahezu generell aus, gerade in Bereichen, die man nicht oder kaum sieht. Denn wenn Geld investiert wurde, dann nicht an unsichtbarer Stelle, dann wurde geprotzt. Luxusgesetze sollten das in Rom immer wieder eindĂ€mmen, schon damals fiel die "Wohlstandsschere" unschön auf. Seide erscheint brauchbarer, ist aber immer noch Luxusware, auch zu diesem Material gehört also eine "reiche" Ausstattung. FĂŒr die Damenwelt heiĂt das bspw. Schmuck bis der Hals schwer wird und Schminke, dass der Hautarzt die Stirn runzelt.
Zitat:
Wenn ich es richtig einschĂ€tze, sind "unsere" Zivilisten römische StadtbĂŒrger?
Die meisten unserer Zivilisten wenden sich eher dem stadtrömischen zu, wir haben aber auch zwei Provinziale dabei (im Sinne der Darstellung versteht sich).
Zitat:
Also Mittelschicht und die Zeit der Flavier wird als jene beschrieben, in welcher es den BĂŒrgern so gut geht wie lange Zeit vorher nicht.
Schon richtig, was nicht heiĂt, das Baumwolle darum verbreiteter war. Die Funde geben das nicht her. Wenn ich mit einem schnellen Blick es richtig erfasst habe, taucht Baumwolle in den wohlhabenden VesuvstĂ€dten Herculaneum und Pompeji in den Schriften und Preislisten ebensowenig auf wie im Preisedikt des Diokletian, was heiĂt, es spielte eine doch recht kleine Rolle. Das ist auch nicht erst bei den Römern so. Angeblich kannte man Baumwolle auch bereits in den vorangegangen Hochkulturen. Durchgeschlagen hat und erschwinglich wurde Baumwolle erst viele Jahrhunderte spĂ€ter.
_________________ Wer war froher als Neanth, da er sich Meister von diesem wundervollen Instrumente sah, wodurch er, ohne das mindeste von der Musik zu verstehen, der Erbe des Talents eines Orpheus zu sein glaubte! - Lukian
Registriert: Sonntag 3. Mai 2009, 23:02 BeitrÀge: 466 Wohnort: Emsdetten
okay okay... also nix Baumwolle.
Bleibt Schurwolle (hab ich eben auf dem Streifzug durch die Stadt erbeutet) oder Leinengarn - letzteres gibbet hier bei uns nirgendwo. WeiĂ jemand eine Bezugsquelle, wo ich nicht die MusikschulgebĂŒhren dafĂŒr verdoppeln muĂ?
Und was ist mit Borte am Tunikasaum oder Halsausschnitt - geht oder geht nicht?
Valete! Iulia
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Registriert: Sonntag 3. Mai 2009, 23:02 BeitrÀge: 466 Wohnort: Emsdetten
Salvete!
Danke Slavia, ein toller Link! Flinkehand kenn ich schon lÀnger, der hat tolle Anleitungen.
So - hier nun ein Band im gleichen Muster. KettfÀden: reine Schurwolle Schussfaden: Seide LÀnge: 178 cm Webteil Breite: 22mm reine Webzeit drei Stunden, mit Vor-und Nachbereitung 4 Stunden.
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