Registriert: Mittwoch 25. April 2007, 15:42 Beiträge: 219 Wohnort: Nord-West-Schweiz
So sind wieder aus dem hohen Norden zurück.
Es war toll wieder viele Gruppen zu treffen und neue Kontakte zu knüpfen. Auch die Bilder mit über 200 Römern werden wir sicher nicht so schnell vergessen. Die Veranstalter hätten aber aus diesem Anlass viel, viel mehr rausholen können. Vieles war absolut diletantisch organisiert gewesen und eigentlich einem solchen Jubiläumsanlass nicht würdig. Wir haben uns dann aber schnell selber organisiert und hatten wirklich 4 super Tage in Kalkriese. Wir haben uns richtig fusselig geredet und dem sehr interessuierten Besucher so viel wie möglich erklärt. Das italiänische Fernsehen (RAI 2) hatte einen richtigen Narren an uns gefressen und sind mit ihren Kameras fast 4 Tage nicht von der Pelle gerückt. Bin mal gespannt was daraus wird....
Vielen Dank an Musica Romana um Susanna und Justus. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, und als "Tastenhengst" bin ich fasziniert von der römischen Orgel - der Hydraulis.
Die sehr interessante Homepage zeigt u.a. auch eine schöne Bildergalerie vom Bau.
Valete! Claudius
_________________ Quare verbis parcam? Gratuita sunt! Warum soll ich mit Worten sparen? Sie sind doch umsonst! (Seneca)
1.000 Zuschauer auf der Tribüne, 1 (!) Mikrophon, keinen Monitor, agieren auf der Tribüne selbst...zauber, zauber...Abendkonzert war natürlich besser, weil Bühne und vollverstärkt.
Habt ihr das auch gefilmt?!
_________________ Ein Genie lernt alles, von jedem. Der Intelligente lernt vom Genie und aus seinen Erfahrungen. Der Dumme lernt nichts...., er weiß alles besser.
Mittlerweile finde ich es nur noch enttäuschend, dass kaum jemand fragt, ob er/sie das überhaupt darf. Man kann doch nicht einfach Konzerte (Urheberrecht!) mitfilmen, ohne zu fragen...traurig.
Mit dem NDR war alles abgesprochen und völlig in Ordnung. Sehr nettes Filmteam!
Ich vergass...unser bekannter Filmsenior aus Xanten war auch da und schickt uns, wie immer, sein, meist sehr gutes, Material. Wahrscheinlich meinst du ihn sogar.
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und vom reinen Eindruck den es vermittelt das wie ich finde beste Bild: http://www.fotocommunity.de/pc/pc/cat/1 ... y/17486463 Die Gruppe Timetrotter kommt hier voll zur Geltung und man gewinnt den Eindruck (auch durch die Auxiliare im Anmarsch im Hintergrund) hier wirkliche Militärpräsenz vor sich zu haben. Klingt vielleicht komisch, drängt sich mir bei Darstellerbildern aber eher selten auf.
_________________ Wer war froher als Neanth, da er sich Meister von diesem wundervollen Instrumente sah, wodurch er, ohne das mindeste von der Musik zu verstehen, der Erbe des Talents eines Orpheus zu sein glaubte! - Lukian
Registriert: Montag 18. Februar 2008, 18:23 Beiträge: 69 Wohnort: Oberhausen
... also jetzt mal im Ernst. Sehen diese "Holzstöckchen" mit Lederpeppi nicht reichlich lächerlich aus? Da werden wilde Diskussionen vom Stapel gerissen und allen Ortes gegen das indische Importgut gewettert, und dann das!
Was mir auch immer wieder unangenehm auffällt, sind die "lächelnden" Gesichter bei einer Schlacht.
Und überhaupt, wieso sieht vieles immer so sauber, neu und unbenutzt aus?
_________________ ... die Letzten beissen die Hunnen!
Registriert: Montag 5. September 2005, 18:47 Beiträge: 3128 Wohnort: Swisttal
Klar, der Eindruck, es ist alles nur Spiel bleibt bestehen. Ich muß gestehen, irgendwo ist mir das auch ganz recht. Eine "A" Darstellung eines Schlachtfeldes, so genug über den Verlauf der betreffenden Schlacht bekannt ist, bekommen wir eh nur mit schauspielerischer und fachmännischer Anleitung hin. Die Schreie der Verwundeten, der Geruch, das "Erleben des Sterbens"... Da komme ich mit Übungswaffen auch gut klar. Wie das natürlich dann in die Darstellung einer historischen Schlacht einzubauen ist ließe sich fragen. Eine für alle befriedigende Lösung wird es wohl nie geben.
Und im ernst, wenn wir genau sein wollen und schauen hin, dann stören mich die vielen "fishtail" Helme, die eigentlich ins 2. Jahrhundert gehörenden "imperial italic D" / Mainz Weisenau Helme, die vielen Hosen usw. viel mehr. Die geben nämlich der Darstellung eine andere Note. Reich verzierte "bunte" Helme wirken z.B. nunmal anders als einfarbige unverzierte.
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Registriert: Mittwoch 25. April 2007, 15:42 Beiträge: 219 Wohnort: Nord-West-Schweiz
Eine Schlacht kann man nun mal nicht mit echten Waffen nachbilden. Und selbst die Stöcke mit Leder waren noch gefärlich genug (Es floss auch echtes Blut!!). Also alles andere Währe mehr als fahrlässig.
Was spricht gegen Hosen? Warum sollten die Römer keine Tragen (genug Abbildungen gibt es ja), und abgesehen davon, es war zeitweise saukalt!!!!
Registriert: Montag 18. Februar 2008, 18:23 Beiträge: 69 Wohnort: Oberhausen
Zitat:
... Eine Schlacht kann man nun mal nicht mit echten Waffen nachbilden. Und selbst die Stöcke mit Leder waren noch gefärlich genug (Es floss auch echtes Blut!!). Also alles andere Währe mehr als fahrlässig. ...
Du bist mir nicht böse, das ich das anders sehe? Zumindest kann man das "Bild" realistischer gestalten, wenn man geeigneten Stahl anstelle von Holz nutzt. Für die Pila oder Iiaculi gibt es auch Lösungen, die sowohl das zielgerichtete Werfen, wie auch die Optik befriedigen.
Safty First, ganz klar! Das setzt natürlich auch voraus, das man in der Antikenszene min. ebenso trainiert wie im Mittelalter. Denn da klappt das "Spiel" eines Battle-Reenactment, selbst mit Pfeilhagel, Katapulten und Reiterei ...
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Gegen Hosen könnte die Zeitstellung sprechen. Ich glaube, das war gemeint. Nicht Hosen an sich...und es war zeitweise wirklich schattig. Kann ich nur bestätigen!
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Registriert: Montag 5. September 2005, 18:47 Beiträge: 3128 Wohnort: Swisttal
Vorweg, weil es sich ein bißchen erregt liest: wie ich schrieb sind das Kleinigkeiten, Details im Gesamtbild. Nichts, was die Vorführung schlecht macht oder schlecht machen soll.
Für diese, spätaugusteiische, Phase sind Hosen, mal von Hilfstruppen abgesehen, nicht bei den "Römern" verbreitet anzunehmen. Augustus z.B. trug selbst welche dieser feminalia, was mit einem gewissen Spott wahrgenommen wurde. Die Grabsteine dieser frühen Phase des 1. Jh. n. Chr. vermitteln sogar den umgekehrten Eindruck, die Soldaten provozieren auf ihnen mit seitlich noch gerafften tunicae, die also noch mehr Bein zeigen, obwohl sie ja bereits kürzere Versionen tragen, als der sittsame Bürger zu Hause. Das sich die Hosen (ob feminalia oder braccae) dann genau wie geschlossene Schuhe und anzunehmender Weise udones bei den Soldaten verbreiteten stelle ich nicht in abrede, dazu gibt es ja auch genug Hinweise.
Wie gesagt, es ist für mich kein Beinbruch das sie getragen wurden, es verfälscht aber eben den Gesamteindruck. Vergleiche hinken, so auch diese, aber z.B. würde bei einem 1. Weltkriegsdarsteller eine Jacke aus Tarnfleck ebenso auffallen, wie ein Kevlarhelm bei einem 2. Wk. Oder Leggins bei einem Darsteller der Stunde 0. So wie man sich bemüht, den "richtigen" Typ gladius zu tragen, die zeitgemäße Fibel, die passenden Beschläge am Gürtel usw. Und auch da passte natürlich in Kalkriese bei den wenigsten die Ausrüstung. Ist eben im Detail so nicht richtig, aber man kann damit leben. Was anderes wollte ich nicht sagen.
Was die Waffen angeht muß ich dir ebenfalls zustimmen. Echte, auch abgestumpfte, pila zu werfen ist gar nicht möglich, und ein gladius als Stichwaffe verursacht aus Metall ebenfalls mit großer Wahrscheinlichkeit üble Wunden. Da bleibt nur der Rückgriff auf rudis.
Was den Trainingsstandart angeht müßte man über Wissensstand und Vermögen und Beziehungen usw sprechen. Wenn wir darüber weiter sprechen wollen, machen wir vielleicht an anderes Thema auf um Kalkriese damit nicht zuzumüllen
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Registriert: Montag 5. September 2005, 18:47 Beiträge: 3128 Wohnort: Swisttal
Um mal mit Eindrücken zu arbeiten: http://picasaweb.google.com/florian.sot ... 2361032562 Das Grüppchen vorne im Bild trägt in meinen Augen z.B. das zu erwartende Bild. vorwiegend (im Bild alleinig) hamatae, bei den Helmen herrscht Typ coolus / Hagenau und frühe Weisenauhelme vor.
http://picasaweb.google.com/florian.sot ... 3191116690 immer noch ein sehr schönes, sehr eindrucksvolles Bild ohne gravierende Fehler die die Darstellung schlecht machen würden. Aber es dominiert der typische Weisenau in den "robinsonschen" Varianten F - I wie auch die segmentata.
Wie gesagt, kein Beinbruch, ich hatte z.B. im Vorfeld befürchtet, es bleibt bei einer generellen Dominanz der segmentata, aber viele haben sich offenbar extra für dieses Event bspw. hamata zugelegt oder ausgeborgt. Aber stellt man beide Bilder nebeneinander wirken allein wegen Rüstung Helm diese beiden Grüppchen durchaus anders. Jedenfalls meiner Meinung nach
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