Chaire, Wir hatten uns in Otterbach mal kurz über Thureos-Schilde unterhalten, jetzt würde mich doch mal interessieren: gibt es nähere Informationen zu dem Teil? Form, Maße, Gewicht? War ein Thureos gewölbt? Gibt es diesbezüglich Funde? Mir sind derzeit nur ein paar Artworks und ein ptolemäisches Fresco in Erinnerung, aber da ist relativ wenig rauszuholen. Bin mal gespannt was sich so an Infos zusammentragen lässt..... Und nein, ich plane (noch) nichts hellenistisches . Grüße Strategos/Ariston
Registriert: Donnerstag 4. Januar 2007, 16:57 Beiträge: 268 Wohnort: Hannover
Ich glaube schon, daß viele Thureoi gewölbt waren. Ähnlich einem römischen Scutum, dessen Vorgänger der keltische Schild wohl gewesen sein dürfte. Bezogen (Leinen oder Leder) waren sie bestimmt. Ich bin am überlegen, mir eins von Christian machen zu lassen, man könnte es für eine Darstellung aus meinem Lieblingsjahrhundert (3. natürlich) gut nutzen.
Wenns gewölbt war, müsste man sich eine Form für die Wölbung bauen und den Schild aus dünneren Schichten Sperrholz kleben/nähen, ähnlich wie ein Scutum oder der Schild von Phrynios. Machbar bleibt das Teil aber trotzdem, auch wenn für die Form erst eine Stückzahl von 5 Stück Minimum lohnend ist.
Klasse Bildmaterial! Da kriegt man schon ne schöne Vorstellung von dem Teil. Alles in allem scheint die Wölbung jedoch moderat zu sein, zumindest nicht ganz so stark wie z.B. bei einem Scutum, was die Fertigung etwas erleichtert. Wäre also nicht ganz so problematisch. Es erscheint mir so, als ob man mit dem Thureos nicht den ganzen Körper abdecken könnte, aber dennoch ist der Schutz wieder von Knie bis Kinn gegeben. Interessant wäre zu wissen wie der Griff angeordnet ist, waagerecht wie bei Scuta, oder senkrecht. Materialkosten sollten schon recht niedrig sein, was ins Geld geht ist halt die Spina und die Beschläge, der Rest sprich das Holz (Birke?), Leinen etc sind günstig zu kriegen (relativ). Nun ja mal sehen. 3.Jh. wäre schon nett, noch ne Kausia dazu (oder nen anderen Deckel) und dann mit Phyrros Römer vermöbeln .........
Mal'ne grundsätzliche Ansage: VORSICHT bei der Auswertung von Rekonstruktions-Zeichnungen! Der Griechische Schild dürfte auf die ostkeltischen zurückgehen, die sicher flach waren, nicht gewölbt. Die Schildwölbung geht auf die Italiker zurück (tschulligung, is' einfach so), die das für die Scutum-Frühformen erfunden haben (ja, manchmal sind eben wir Barbaroi führend...). Die Griffrippe dürfte waagerecht gewesen, sein, wofür die Darstellungen und die Empirik sprechen (mit senkrechtem Griff ist so'n Teil kaum zu führen).
_________________ Achte nicht darauf, vielen Menschen zu gefallen, sondern nur wirklich wertvollen, denn Schlechten zu mißfallen, bedeutet für Dich nur Lob. Seneca
Ja, da stimme ich voll zu, das wäre etwas für später, also lieber mal recherchieren und dann was gutes bauen das gesund aussieht. Was die Artworks angeht, klar, ohne zu hinterfragen darf man sich da nie drauf stützen. Da würde man sich ja unter Umständen lächerlich machen. Aber auf der Figur sieht es wirklich leicht gewölbt aus, was aber auch eine optische Täuschung durch die Spina (ist der Artikel so egentlich richtig?) bedingt sein könnte da sich das Teil ja verjüngt.
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