also ich finde dass das Mittelalter im Vergleich zur Antike ein gewaltiger RĂŒckschritt war...es gibt viele Beispiele dafĂŒr, dass das Wissen der Antike um weites gröĂer war als das im Mittelalter...so konnte man meines wissens ja bei den Römern bereits gröĂere Glasscheiben herstellen, was man im Mittelalter plötzlich nichtmehr konnte (siehe kirchenfenster). Auch das Wissen der Ărzte war glaub ich viel gröĂer in der Antike. Es gibt ja auch viele, die sagen, wenn das mittelalter nicht gewesen wĂ€r, dann wĂŒrden wir heute schon auf dem Mond leben
na ja was mich aber im moment beschĂ€ftig ist die Frage: WĂŒrde eine Legion des 1. Jhdts nach Christus gegen eine Mittelalterliche Armee gewinnen? Meiner Meinung nach mĂŒsste doch die starke Disziplin innerhalb der Legion und die starre Kampfordung mit einer eher chaotischen mittelalterlichen Armee klar kommen bitte schlagt mich nicht wenn ich hier totalen blödsinn rede mit dem Mittelalter kenne ich mich zugegeben nicht so wirklich aus, das sind jetzt eher Behauptungen die ich rein aus dem Bauch heraus aufstelle
_________________ "Oh weh, ich glaub ich werd zum Gott" - Vespasian kurz vor seinem Tod
Die Römsiche Armee, verbucht auch erfolge durch die ausnutzng bestimmter GelĂ€nde typen. Jede Armee hat ihre vor und Nachteile. Aber nun zwei armeen gegenĂŒberstellen die vieleicht 500 jahre auseinader liegen. Da lassen sich schlecht ergebnisse bei finden.
_________________ Ein Genie lernt alles, von jedem. Der Intelligente lernt vom Genie und aus seinen Erfahrungen. Der Dumme lernt nichts...., er weiĂÆĂâĂâŠĂž alles besser.
Alles eine Frage der Ăberlieferung. Das Mittelalter erscheint uns heute oft viel kirchlicher und landwirtschaftlicher als es jemals war, da wir uns in der Forschung auf Klosterurkunden dieser Zeit verlassen mĂŒssen. Diese schrieben aber bevorzugt 1) antike Autoren 2) Urkunden zur Landaufteilung und 3) Schriften zu Kirche/ bzw. zum weltlichen Adel.
Das dabei die anderen Bereiche zu kurz kommen ist verstÀndlich. Eine kritische Auseinandersetzung miut dem Thema unbedingt erforderlich!
GrĂŒĂe Sebastiajn
PS: Abgesehen davon finde ich die Antike auch um Welten besser
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"Tu regere imperio populos, romane, memento -hae tibi erunt artes- pacique imponere morem, parcere subiectis et debellare superbos." - Vergil
ok ich seh schon, man kanns net richtig vergleichen aber wenn man mittelalter hört denkt man (ich) automatisch an regen, nass, kalt, dunkel, bÀh, pest, tod, sterben und denkt man an die antike fallen einem begriffe wie sonne, warm , schön, hell, meer, zivilisation, bÀder und so ein ....ok einiges kommt vll davon, dass die römer in italien gelebt haben wo das wetter an sich schöner ist ^^
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Registriert: Mittwoch 10. Januar 2007, 15:16 BeitrÀge: 2021 Wohnort: Köln
Darstellung: Pictor
Na ja ... es hat FĂ€lle gegeben, wo z. B. moderne gegen mittelalterliche Armeen antraten. Der Zulu-Aufstand z. B. wurde so ausgesprochen "asymetrisch" gekĂ€mft - aber das ist schlecht mit der speziellen römischen Armee des 1. Jhs. und z. B. einem französischen Ritterheer des 11. zu vergleichen. Ich weiss nicht, ob ich da meine Luft auf die Römer anhalten wĂŒrde ...
Aber wie gesagt, das sind eigentlich mĂŒĂige Ăberlegungen. Hat jemand gerade MuĂezeit? Nein? Ok, zurĂŒck zur Arbeit.
Registriert: Montag 5. September 2005, 18:47 BeitrÀge: 3128 Wohnort: Swisttal
Das liegt eher daran, dass lange Jahre auch ein Bild des "dunklen Mittelalters" vermittelt wurde(und natĂŒrlich das man Antike mit dem Mittelmeer gleichsetzt). Und sicher ist einiges verloren gegangen, was die Antike zu bieten hatte, auf der anderen Seite wird manches an der Antike auch glorifiziert. So stellt man sich die StĂ€dte als saubere, weiĂe aus Stein bestehende StĂ€dte der Kultur vor. Das nicht jedes Haus ein eigenes Klo besaĂ, in den meisten insulae nicht mal eine Kochmöglichkeit bestand wird dabei ausgeblendet und so die Folgen dieser Tatsachen natĂŒrlich gleich mit.
Das Mittelalter hat durchaus einiges zu bieten. So wurde in der Antike vorwiegend auf Papyrus geschrieben, ein Material das sich schon vom reinen benutzen her zersetzt. Das Mittelalter aber nutzte Pergament und schlieĂlich Papier, deutlich besser geeignete Materialien. Auch eigene Kunstformen, wie den Minnesang des Hoch- und SpĂ€tmittelalters sollte man nicht ĂŒbersehen. Bauleistungen ĂŒber ganz Europa, man denke neben Klöstern, Kirchen und Kathedralen auch gerade an die spanischen Burgen. Nur Beispiele, wie gesagt. Mittelalter und Antike miteinander zu vergleichen heiĂt, eine davon beeinfluĂte, eigene Kultur mit einer anderen zu vergleichen.
_________________ Wer war froher als Neanth, da er sich Meister von diesem wundervollen Instrumente sah, wodurch er, ohne das mindeste von der Musik zu verstehen, der Erbe des Talents eines Orpheus zu sein glaubte! - Lukian
Registriert: Montag 5. September 2005, 18:43 BeitrÀge: 2421 Wohnort: 42659 Solingen
Darstellung: Miles Gregarius
Ich glaube aber das die Geschwindigkeit des technischen Fortschritts schon ein wenig zurĂŒck gegangen ist, wĂ€hrend dem Mittelalter. Ist aber nur mein persönlicher Glaube ohne BegrĂŒndung.
Registriert: Sonntag 30. April 2006, 19:56 BeitrÀge: 117 Wohnort: Saarland
In der Tat gingen im Mittelalter viele Dinge verloren, z.B.
- das Wissen der Ziegelherstellung war 500 Jahre verschollen, - statt gut ausgebauten StraĂen wurden teils wieder "KnĂŒppeldĂ€mme" gebaut, - die Bevölkerung konnte nicht mehr lesen (oder nur sehr wenige), - Ărztliche Kunst war verpönt, zugelassen war nur der "Aderlass", ein Operieren am menschlichen Körper war verboten, Sterben infolge z.B. einer BlinddarmentzĂŒndung war "Gottgewollt" (dieses galt natĂŒrlich nicht fĂŒr die Adligen, die sich die Ărzte ihrer Feinde, der Sarazenen kommen lieĂen, die noch ĂŒber römische bzw. daraus weiterentwickelte Ărztekunst verfĂŒgten. - SteinsĂ€gen waren unbekannt, DrehbĂ€nke fĂŒr SĂ€ulen ebenso. - Das Wissen der Herstellung römischer Keramik ging verloren, ebenso die Existenz der Töperscheibe. Es wurden wieder grobe GefĂ€Ăe von Hand geformt.
Was weiterentwickelt wurde, war die Waffentechnik, als Beispiel hierzu sei die mittelalterliche "Blide" genannt, eine Weiterentwicklung des antiken "Onager".
Die Liste könnte man noch um einiges erweitern, vieles ging verloren weil römisches oftmals als "heidnisch" bzw. "teuflisch" bezeichnet wurde.
- es gab Töpferscheiben und gedrehte Keramik, Bsp. fĂŒr Fertigung Kugeltopf, der Unterschied ist die fast industrielle antike Fertigung und deren Vertrieb ĂŒber weite Strecken - es gab Ziegeleien, nur waren Ziegel im FrĂŒh-MA etwas aus der Mode, im Hoch-MA gibts aber wieder Zentren der Ziegelkunst und auch noch heute viele erhaltene GebĂ€ude mit Ziegeln - Adlerlass geht auf die Antike zurĂŒck, Problem im MA war die Laienmedizin und wenige studierte Ărzte, aber Medizin war ein Studienfach und z.B. im FrĂŒh-MA war die Medizin in Arabien sehr gut (wie du sagtest), kam dann wieder nach Europa, im Hoch-MA entstand dann sogar der Berufstand des Apothekers
Ob weniger Leute lesen konnten...sehr vage Behauptung.
Ich denke, viele Probleme lagen in der Desorganisation der Wirtschaft nach der Antike.
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Registriert: Donnerstag 4. Januar 2007, 16:57 BeitrÀge: 268 Wohnort: Hannover
Ein gewaltiges Problem ist natĂŒrlich bereits, "das" Mittelalter mit "der" Antike zu vergleichen. Beides sind lange Zeitspannen mit schon innerhalb sehr unterschiedlichen VerhĂ€ltnissen. Beispielsweise war es im 15. Jhr. fĂŒr Adlige und BĂŒrgerliche selbstverstĂ€ndlich, lesen und schreiben zu können, im 11. Jhr. sah das anders aus. Ein Bauer mit eigenem Hof aus dem 15. Jhr. hĂ€tte die LebensumstĂ€nde eines Adligen aus dem 11. oder 12. Jhr. als primitiv empfunden. Usw. Gleiches gilt fĂŒr die Antike.
Man mĂŒĂte also bestimmte sachliche, zeitliche und regionale Sektionen heraustrennen und vergleichen, je kleiner man diese wĂ€hlt, desto eher könnte man zu einigermaĂen verlĂ€Ălichen Aussagen kommen. Dabei mĂŒĂte man auch soziale Schichten berĂŒcksichtigen. FĂŒr sehr arme Leute in Rom dĂŒrfte die Erkenntnis, in der glorreichen Antike zu leben, wenig nĂŒtzlich gewesen sein, sie dĂŒrften eher schlechter dran gewesen sein als in spĂ€teren Zeiten. Die Lebenserwartung in der römischen Antike war jedenfalls nicht höher als in spĂ€teren Zeiten.
Was fĂŒr Bereiche interessieren Dich denn besonders? Technik, Bauwesen, Philosophie, Medizin, Recht, politische Organisation? Schaut man mal auf's MilitĂ€rische, dĂŒrfte die kaiserlich-römische Armee schon ziemlich gut abschneiden, was Disziplin, Taktik, Logistik, medizinische Versorgung etc. angeht und jeder spĂ€teren Armee vor dem spĂ€ten 16. Jhr. ĂŒberlegen gewesen sein, auĂer vielleicht den Mongolen.
Generell wĂŒrde ich den möglichen Lebensstandard in der Antike fĂŒr höher einschĂ€tzen. Die theoretisch bekannte Technik wurde allerdings nicht immer eingesetzt. Das lag an vorherrschenden Ideologien mehr als an begrenzten Mitteln. Bei vielen Dingen war "das" Mittelalter gleichauf mit "der" Antike oder sogar fortschrittlicher, z.B. bei der MĂŒhlentechnik, allgemein der Nutzung technischer Mittel. In der Medizin, was angesprochen wurde, sticht die griechische und römische Antike nun wirklich nicht besonders heraus, teilweise war man erheblich mehr auf dem Holzweg als frĂŒhere Kulturen. Allerdings entkleidete man die Medizin der magischen Anteile, nur ersetzte man den magischen Humbug mit pseudowissenschaftlichem Humbug. Im Mittelalter hielt man sich weitgehend an die aus der Antike ĂŒberlieferten (Irr)lehren. Und natĂŒrlich starb man in der Regel auch in der Antike an einer schweren BlinddarmentzĂŒndung.
Registriert: Sonntag 30. April 2006, 19:56 BeitrÀge: 117 Wohnort: Saarland
Zitat:
- es gab Töpferscheiben und gedrehte Keramik, Bsp. fĂŒr Fertigung Kugeltopf, der Unterschied ist die fast industrielle antike Fertigung und deren Vertrieb ĂŒber weite Strecken
Hier die Antworten "meiner" ArchÀologin Frau Dr. Christel Bernard, MittelalterarchÀologin mit Fachgebiet Keramik und PrÀsidentin des saarlÀndischen Museumsverbandes, mit der ich auch schon öfter auf den MA-Burgen Kirkel und Blieskastel ausgegraben habe.
Gab es im MA noch die Töpferscheibe ? - Ich bin nicht sicher, ob sie vollkommen verschwand oder nur von sehr wenigen Töpfereien verwendet wurde.
Wurden Kugeltöpfe auf Töpferscheiben gefertigt ? - Nein, die Kugeltöpfe sind handgeformt.
Ab wann waren denn Töpferscheiben wieder bekannt ? - Ab dem spĂ€ten 11. Jahrhundert wurden zunĂ€chst die RĂ€nder der GefĂ€Ăe nachgedreht und mit einem Formholz profiliert. Der untere Bereich war noch immer von Hand geformt. Ab dem 12. nahm die Verwendung der schnell drehenden Scheibe zu, und ab dem 14. wurde nur noch schnell gedreht.
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