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Gleichschritt https://board.flavii.de/viewtopic.php?f=6&t=174 |
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Autor: | Tib. Gabinius [ Mittwoch 1. Februar 2006, 15:47 ] |
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Ähnlich sehe ich das auch Lupus, ohne Gleichschritt ist eine vorrückende Formation nicht zu halten. Zwar nicht wirklich tiefgehend recherchiert, aber auf ein paar Abbildungen bin ich beiläufig in letzter Zeit noch gestoßen. Folgende Szene stammt von der Marcus Aurelius Säule und zeigt marschierende Soldaten und Karren, wobei sich die Herren links und rechts (oder besser über und unter) des Wagens in gleicher Haltung befinden. Sie bewegen sich also synchron, im Gegensatz zum Rest der Säule, bei dem meistens alles asynchron dargestellt wird. Dann noch jenes berühmte Element vom Sockel der Antoninus Pius Säule, welches sich heute im Archiv der Scala in Florenz befindet und wohl Prätorianer darstellen soll. Entschuldigt das schlechte Bild mit diesem malerischen Hintergrund, ich mußte es einscannen... Trotzdem kann man den Gleichschritt gut erkennen. Andere Elemente dieser Darstellung sind übrigens ebenfalls asynchron oder synchron, je nach dargestellter Szenerie. Und sogar in der Spätantike kommen solche Szenen vor. Auf dem Konstantinsbogen (bitte nicht stöhnen, ich meine keines der geklauten Elemente) sieht man in einem Abschnitt "die ersten gefallenen Römer auf einem römischen Siegesmonument. Vor einer Mauer stellen sich die Truppen auf und die erste Schlachtreihe wird dabei in einheitlicher Haltung dargestellt. Bei Bedarf kann ich auch dieses gerne einstellen |
Autor: | Marcus Mentellius Sermonius [ Freitag 3. Februar 2006, 21:47 ] |
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Das Bild von der Antonius Säule ist ja wohl ein denkbar schlechtes Beispiel - jeder der Infantaristen blickt in eine andere Richtung ! Das ist ja wohl kaum mit einem modernen Gleichschritt zu identifisieren ! Im übrigen stellt sich weiter die Frage warum haben die Römer dieses so ungemein imposante Bild einer im gleichschritt maschierenden Truppe nie deutlich dargestellt ? Sie haben doch sonst Ihre militärische Stärke immer sehr betont - man würde erwarten das dann, ähnlich wie in späteren Zeiten, Bilder vom Militär deutlich das martialische Schauspiel eines geschlossen sich fortbewegenden Truppenkörpers zeigen. |
Autor: | Tib. Gabinius [ Freitag 3. Februar 2006, 22:03 ] |
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Nein, da hast du eine Falsche Vorstellung sowohl von der Säulendarstellung als auch der bildlichen Darstellung der Römer von sich selbst. Zuerst, die Szene geht, wie auf allen Säulen, wenn du weiter nach links gehst in eine andere Szene, einen anderen Zeitrahmen fließend über. Auch auf der Trajanssäule, bei den wenigen identifizierten Marschszenen oder bei den Ansprachen des Kaisers gibt es immer Randfiguren die andere Dinge tun oder einfach wegschauen /gerade erst ankommen / dazu übergehen..usw. So eben auch bei diesem. Die beiden Soldaten rechts und der Signifer gehören eindeutig zu einer Gruppe und stimmen im Schritt überein. Was nun die Darstellung angeht: es wird auch auf der Trajanssäule, dem Trajansbogen usw. wenig darauf verwiesen, was schon Antike Quellen als die Stärke und die Besonderheit des römischen Heeres nennen, sondern lieber Dinge gezeigt, die, nicht weiter verwunderlich, dem Römer an sich oder dem Feldherren im besonderen angerechnet werden können, hier liegt also die Betonung nicht darin, das Militär generell zu charakterisieren, ein Fall bei dem es angebracht wäre deutlich mehr Szenen mit Pila, Formation usw. zu detaillieren, sondern im Ablauf der Geschehnisse und diese oft auch idealisiert. |
Autor: | Marcus Mentellius Sermonius [ Montag 20. Februar 2006, 20:58 ] |
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Nachtrag: auf der Trajans-Säule sind zwei Szenen in dennen man einmal deutlich den Gleichschritt in einer Schlachtordung (links neben der Schildkröte) und einmal angedeutet beim Marschieren (erstaunlicherweise beim Überqueren einer Brücke!!) sehen kann. Ich habe leider keine Fotos sondern nur die Zeichnungen vom McMaster Trajan Projekt. Also kannten und nutzten die Römer doch den Gleichschritt, allerdings wohl nicht so exessiv wie spätere Armeen. Valete Marcus |
Autor: | Tib. Gabinius [ Montag 20. Februar 2006, 23:58 ] |
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Salve Marcus, das zweite Bild ist als Zeichnung etwas schlechter. Es zeigt die selbse Szene, aus der Marion das Eingangsbild entnommen hatte. Bei genauer Betrachtung stellt man fest das es leider nur so wirkt, dass die Beinstellung teilweise gegenläufig ist. Dem restlichen Schluß stimme ich natürlich absolut zu. |
Autor: | Primus Manius Verus [ Dienstag 21. Februar 2006, 17:36 ] |
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Salve Kann es vielleicht auch damit zu tun haben das die Legionäre über eine Brücke gehen? Da gibt es doch den Aberglauben mit Gleichschritt darf man nicht über Brücken gehen. Nur eine Idee!! Vale Manius |
Autor: | Publius [ Dienstag 21. Februar 2006, 18:33 ] |
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Das mit den Brücken ist kein Aberglauben. Im Zweiten Weltkrieg ist den Briten beim Vormarsch nach Deutschland ne Brücke zusammengefallen. Die gleichmäßigen Stöße bringen die Konstruktion ins schwingen.... allerdings war das ne Stahlkonstruktion mit nem großen Pfeilerabstand. Das dort auf der Brücke ein Gleichschritt dargestellt ist kann aber auch symbolischen Charakter haben. |
Autor: | Tib. Gabinius [ Dienstag 21. Februar 2006, 21:33 ] |
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Wie gesagt, auf der Zeichnung sieht es eindeutiger als Gleichschritt aus als im Original, s. das erste Bild dieses Themas von Marion. |
Autor: | Ahenobarbus [ Sonntag 2. Juli 2006, 16:07 ] |
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Publius hat geschrieben: Das mit den Brücken ist kein Aberglauben. Im Zweiten Weltkrieg ist den Briten beim Vormarsch nach Deutschland ne Brücke zusammengefallen. Die gleichmäßigen Stöße bringen die Konstruktion ins schwingen.... allerdings war das ne Stahlkonstruktion mit nem großen Pfeilerabstand.
Das dort auf der Brücke ein Gleichschritt dargestellt ist kann aber auch symbolischen Charakter haben. Bist Du Dir da sicher? Meines Wissens nach ist das nämlich ein sog. Urban Myth und nie wirklich so passiert. (Aber auch ich kann mich irren) Ausserdem haben die Mythbuster die Geschichte getestet und für widerlegt erklärt. |
Autor: | cepasaccus [ Montag 3. Juli 2006, 00:19 ] |
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Ich halte sowas schon halbwegs fuer realistisch. Fussballstadien werden Huepftests unterzogen. Hier in Nuernberg wurden Schwingungsdaempfer gegen die "menschenerregten Schwingungen" nachgeruestet. Aber nur halbwegs realistisch, weil ich vermuten wuerde, dass die Soldaten bei einer schwingenden Bruecke nicht stur weitermaschieren wuerden. cepasaccus |
Autor: | Publius [ Montag 3. Juli 2006, 00:39 ] |
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Ich traue den Mythbusters nur soweit ich sie werfen kann.... |
Autor: | Ahenobarbus [ Dienstag 4. Juli 2006, 12:16 ] |
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Publius hat geschrieben: Ich traue den Mythbusters nur soweit ich sie werfen kann....
Verständlicher Weise. Das Experiment war auch nicht so überzeugend. 20 "Minisoldaten bestehend aus zwei Stiefeln einem helm und einer Hydraulikpumpe für die Bewegung sehen zwar Putzig aus, sind aber vielleicht nicht so perfakt geeignet das ganze realistisch nachzustellen. |
Autor: | Publius [ Dienstag 4. Juli 2006, 13:10 ] |
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Aber mal im Ernst... die Aktion mit der Brücke ist echt, hat aber mit Sicherheit Storymässig extrem gestreut. Ich kann mich gerne noch mal schlau machen, wann das geneu gewesen ist. Kann aber ne Weile dauern. |
Autor: | Publius [ Dienstag 4. Juli 2006, 13:22 ] |
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So, habs doch gefunden, war nur im falschen Krieg gelandet: http://de.wikipedia.org/wiki/Br%C3%BCck ... t.C3.BCrze "Schau dich schlau", um mal Deutschlands schlechteste Wissenssendung zu zitieren. |
Autor: | Susanna [ Dienstag 18. Juli 2006, 18:31 ] |
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At Messapus, equum domitor, Neptunia proles, quem neque fas igni cuiquam nec sternere ferro, iam pridem resides populos desuetaque bello agmina in arma vocat subito ferrumque retractat. 695 Hi Fescenninas acies Aequosque Faliscos. Hi Soractis habent arces Flaviniaque arva et Cimini cum monte lacum lucosque Capenos. Ibant aequati numero regemque canebant, ceu quondam++ nivei++ liquida++ inter++ nubila++ cycni, 700 cum sese+ e pastu+ referunt+ et longa+ canoros+ dant+ per colla++ modos++, sonat+++ amnis+++ et Asia++++ longe+ pulsa+ palus++++. Nec quisquam aeratas acies ex agmine tanto misceri putet, aeriam sed gorgite ab alto 705 urgueri volucrum raucarum ad litora nubem. Vergil, Aen. 7, ab ca. 600 Englisch: Messapus came, steed-tamer, Neptune's son, by sword and fire invincible: this day, though mild his people and unschooled in war, he calls them to embattled lines, and draws no lingering sword. Fescennia musters there, Aequi Falisci, and what clans possess Soracte's heights, Flavinia's fruitful farms, Ciminian lake and mountain, and the groves about Capena. Rank on rank they move, loud singing of their chieftain's praise: as when a flock of snowy swans through clouded air return from feeding, and make tuneful cry from their long throats, while Asia's rivers hear, and lone Cayster's startled moorland rings: for hardly could the listening ear discern the war-cry of a mail-clad host; the sound was like shrill-calling birds, when home from sea their soaring flock moves shoreward like a cloud. Andere Übersetzung: Messapus next, (great Neptune was his sire,) Secure of steel, and fated from the fire, In pomp appears, and with his ardor warms A heartless train, unexercis'd in arms: The just Faliscans he to battle brings, And those who live where Lake Ciminia springs; And where Feronia's grove and temple stands, Who till Fescennian or Flavinian lands. All these in order march, and marching sing The warlike actions of their sea-born king; Like a long team of snowy swans on high, Which clap their wings, and cleave the liquid sky, When, homeward from their wat'ry pastures borne, They sing, and Asia's lakes their notes return. Not one who heard their music from afar, Would think these troops an army train'd to war, But flocks of fowl, that, when the tempests roar, With their hoarse gabbling seek the silent shore. Beide Quellen: Perseus Rank on Rank they move, bzw. and all these in order march... und dazu noch singen... ich behaupte mal, genau wie G.Wille in seiner deutschen Übersetzung, dass hier ein Gleichschritt gemeint sein könnte, bzw. sehr nachliegend ist. |
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