Registriert: Freitag 19. Januar 2007, 18:40 BeitrÀge: 96 Wohnort: Augsburg
Zitat:
Es macht fĂŒr mich durchaus Sinn, eine Querstrebe am Schildbuckel fest zunieten, den Buckel frontal auf den Schildkörper (der auch einen Quergriff aus Holz aufweist) zu nageln und dann beide Querteile (die metallene wie die hölzerne) mittels einer Wicklung erst zum eigentlichen Griff werden zu lassen.
Es gibt aus Nydam oder Thorsberg (weiĂ nimmer genau) einen Holzschildkorpus, der auf der Frontseite eine Aussparung aufweist, in welche so eine VerstĂ€rkung wie die oben eingepaĂt war, und direkt darauf war der Schildbuckel genietet. Handelt sich wohl um so etwas.
Registriert: Dienstag 31. Januar 2006, 17:11 BeitrĂ€ge: 254 Wohnort: MĂÆĂâĂâĂÂŒnchen
Darstellung: Miles Gregarius
Das ist eine Umzeichnung von der Schwertscheide aus dem Grab 994 in Hallstatt - hier mal etwas "nÀher am Original":
Das sind keine dargestellten Schilde. Das sind die Aufnahmen fĂŒr die Niete, welche die Scheide zusammenhalten. Und da waren wohl noch Einlagen (Bernstein, Koralle?) drin.
Oben mitte: frĂŒhhallstattzeitliches Messer
Rechts daneben: spÀturnenfelderzeitliches Messer
Darunter: Diverse Phaleren (kann nicht genau sagen, ob urnenfelder- oder hallstattzeitlich, beides möglich) von stark annehmbar Pferdeprunkgeschirren.
Ganz unten liegt noch ein Bronzeschwert Typ Mindelheim und div. Nadeln (alles frĂŒhhallstattzeitlich).
Eine Rundschild-Abbildung im keltischen Bereich ist die vom Bormio-Relief. Allerdings hat der eine Spina und keinen Buckel!
_________________ Steve Lenz
"Dein Stuhl kann gar nicht niedrig genug sein, als dass sich nicht jemand finden lieĂÆĂâĂâŠĂže, welcher diesen noch niedriger sĂÆĂâĂâĂ€gen wĂÆĂâĂâĂÂŒrde, wenn er sich den Hauch eines Vorteils davon verspricht, Steve!" Frank S.(einer meiner Ausbilder)
Und da waren wohl noch Einlagen (Bernstein, Koralle?) drin.
Nach meinen Infos waren das einfach nur kreisförmig verzierte Vollmetallnieten.
Was den Buckler des Kelten auf dem Bild angeht, na ja bitte nicht missverstehen, die Terra Taurini sind ausgesprochen nette Leute mit denen man gerne den einen oder anderen aufs wohl der Götter trinkt, aber mit ihrer Ausstattung sind sie bei manchen Sachen ein wenig ungenau (denen kommts einfach mehr aufs Feeling an, die italienischen Reenacter gehen das Keltenreenactment wohl eher folklorisch an, was ja auch nicht falsch ist ). Rundbuckel gibts bei den Kelten erst im gallischen Krieg und da dann auch nicht in solcher Form. In Italien verschwinden die Kelten schon in der mittleren Mittellatene. Dort waren soweit ich weis die ĂŒblichen Spinnaschilde mit Bandschildbuckel die mit einer Eisenfessel durch den Schildkern und einen Holzgriff vernietet waren, gebrĂ€uchlich.
Was den Schildbuckel um den es hier eigentlich geht betrifft, so bin ich eigentlich der gleichen Meinung wie Caius, auch wenn mich das eine Loch am Schildrand irritiert. Auf welche Zeit wird der Schildbuckel denn datiert?
so da kommen wier langsam ans lischt es ist mier etwas egal ob die eine gruppe top ausgestattet ist oder weniger ok ist .
was es mich interesiert ist ist es moglich gewesen so ein klein schild im kampf zu benutzen als individueller kempre zb als keltische bogen schutzen
oder als romische gallische bognschutzen?
Registriert: Montag 5. September 2005, 18:47 BeitrÀge: 3128 Wohnort: Swisttal
Was das keltische anbelangt bin ich nicht wirklich gut informiert und halte mich bedeckt, obwohl ich eher ablehnend denke.
Im römischen wie im gallo-römischen gibt es nicht den kleinsten Hinweis, dass derartiges jemals genutzt wurde.
Klein und rund war nur die parma equestris, und die ist defenitiv gröĂer als ein Faustschild.
_________________ Wer war froher als Neanth, da er sich Meister von diesem wundervollen Instrumente sah, wodurch er, ohne das mindeste von der Musik zu verstehen, der Erbe des Talents eines Orpheus zu sein glaubte! - Lukian
was es mich interesiert ist ist es moglich gewesen so ein klein schild im kampf zu benutzen als individueller kempre zb als keltische bogen schutzen oder als romische gallische bognschutzen?
Meiner Meinung nach ist es möglich gewesen ihn im Kampf zu benutzen jedoch so gut wie gar nicht sich damit zu schĂŒtzen, jedenfalls nicht bei den Kelten deren Hauptwaffe Speer und Lanze, also Stichwaffen, waren und die wohl hauptsĂ€chlich in der Phalanx und im Schildwall kĂ€mpften, da bringt ein Faustschild nix. Es gibt zwar Funde von extrem kleinen Schilden (ca.40x50cm, vermutlich fĂŒr StreitwagenkĂ€mpfer) allerdings auch bei denen keine runden sondern linsenförmigen metallenen Schildbuckel mit eisernem Spindelfortsatz (bsp. DĂŒrrnberg, Glauberg) oder hölzerne Mittelrippen.
Wie du schon gesagt hast könnte ein individueller KĂ€mpfer so einen Schildbuckler benutzt haben, um mal auszuprobieren wie es sich kĂ€mpfen lĂ€sst, allerdings dĂŒrfte der den nĂ€chsten Kampf nicht mehr ĂŒberlebt haben. Es bringt auch nichts vergleiche mit dem Mittelalter anzustellen da sich die Kampfweisen doch sehr unterscheiden. So kleine Buckler wurden im 13. JH fĂŒr ritteliche TurnierzweikĂ€mpfe mit Hiebschwertern benutzt und die gröĂeren spĂ€ter gegen Feuerwaffen.
Und noch etwas: den keltischen BogenschĂŒtzen dĂŒrfte es auf dem Schlachtfeld nicht gegeben haben, wenn dann höchstens bei Festungsbelagerungen oder als Notlösung. Die einzige Fernwaffe die bei den Kelten wohl gerade noch so tolleriert wurde war wohl der Wurfspeer, alles andere "geziemte" sich fĂŒr einen Krieger nicht, war unehrenhaft und brachte im Falle eines Sieges dem Sieger wohl keinen Ruhm; Ă€hnlich wie es auch von den frĂŒhen Germanen berichtet wird. Geschosswaffen werden zwar erwĂ€hnt, aber eben so gut wie immer nur bei Festungsverteidigungen. Es dĂŒrfte also ziemlich unwahrscheinlich sein dass sich ein Krieger eine fĂŒr einen BogenschĂŒtzen optimierte AusrĂŒstung in Form einer möglichst leichten, auf den Schildbuckel reduzierten Trutzwaffe anfertigen lĂ€sst. Zudem haben auch die PlĂ€nkler anderer Kulturkreise zumindest den Oberkörper deckende Schilde bspw. thrakische Peltasten, romanische Velites oder die Ă€rmsten langobardischen Wehrbauern im 7. und 8. JH (hatten zu jener Zeit noch eine antike Kampfweise) mit Bogen und Rundschild ausgerĂŒstet.
Ich denke also das es höchst unwahrscheinlich ist dass der Schildbuckel einfach so benutzt wurde wie er auf dem Bild zu sehen ist.
Registriert: Dienstag 31. Januar 2006, 17:11 BeitrĂ€ge: 254 Wohnort: MĂÆĂâĂâĂÂŒnchen
Darstellung: Miles Gregarius
Hast Du da mal Quellenangaben, Lisander?
_________________ Steve Lenz
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hi also ich habe das bild on einen freund aus der turkey es wurde dort gefunden in eine romische siedlung das ist das einziege was er mier gesagt hat da der schield buckel keine nagel loscher aufweist kan es siech um ein faust schield handel?
Registriert: Dienstag 31. Januar 2006, 17:11 BeitrĂ€ge: 254 Wohnort: MĂÆĂâĂâĂÂŒnchen
Darstellung: Miles Gregarius
Wie sieht die RĂŒckseite aus? Durchmesser?
So kann man bislang schlecht was darĂŒber sagen.
_________________ Steve Lenz
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