Registriert: Dienstag 30. Mai 2006, 18:05 BeitrÀge: 3148 Wohnort: A-1220 Wien
Darstellung: Pezhetairos, Epirot
Ah interessant. War das mit der Frau schon lÀnger bekannt? Hatte ich gar nicht gewusst bis jetzt. Ich dachte die Beinschienen wÀren eigentlich ein entscheidender Hinweis auf ihn, da er doch auch ein kaputtes Bein hatte, oder?
Ăber die Frau wird stĂ€ndig eine neue These aufgestellt.....vor ein paar Jahren hat man einfach nur gesagt, dass sie wahrscheinlich östlichen Ursprungs gewesen sein sollte....mittlerweile meint man das sie eine Skhytin war, aber das hast du ja gelesen. Die Beinschienen waren eines von vielen Indizien, die SchĂ€delverletzung eigentlich das Hauptindiz.
_________________ Philippos
Athina Itonia
âI have never seen before something more terrible than the Macedonian phalanxâ Plutarch âLife of Aemilius Paulusâ
Aber lÀsst sich nach der Feuereinwirkung noch verwertbare DNS entnehmen? Ich dachte immer das wÀre dann nicht mehr möglich auch wenn die Knochen nicht zu Asche verbrannt sind.
Bei Leichenverbrennungen wird die DNA natĂŒrlich in Mitleidenschaft gezogen, sind die Knochen aber so erhalten wie bei Phillip kann man noch DNA extrahieren die verwendbar ist. Die ist dann sicher nicht zu 100% intakt aber mit etwas GlĂŒck ausreichend fĂŒr einen Vergleich mit Referenzproben. Ein GlĂŒck ist hier definitiv die traditionelle EinĂ€scherung bei der die Knochen in weiten Teilen erhalten bleiben, bei modernen Verfahren bleibt ja nur noch Asche ĂŒber und dann ist definitiv Essig mit einer Analyse. Die DNA Analysen zur Abstammung der Etrusker wurden ĂŒbrigens auch mit Knochen aus Brandbestattungen gemacht.
Die Beinschienen werden der Frau zugeordnet weil: A) Sie in der Vorkammer gefunden wurden B) Das verkĂŒrzte Bein das sich aus der unterschiedlichen BeinschienenlĂ€nge ermitteln lĂ€sst, ist auf der falschen Beinseite fĂŒr Philipp II gemĂ€ss Quellen. Die TibialĂ€nge, die sich aus der Beinschiene errechnen lĂ€sst, spricht fĂŒr eine Frau, nicht aber fĂŒr den grösseren Mann in der Hauptkammer
Kremierung: Die Leichen wurden alle Kremiert, jedoch bei viel geringerer Hitze als heute ĂŒblich und die Knochen auch nicht gemahlen. Daher lĂ€sst sie das Skelett mit ca. 10. Schrumpfung weitgehend wieder zusammenbauen. Die berechnete Temperatur von rund 500° ist allerdings ganz schlecht fĂŒr die Erhaltung von antiker DNA.
Das Problem bei DNA ist dass allenfalls die Verwandtschaftsbeziehungen vĂ€terlicherseits, mĂŒtterlicherseits feststellen. Da keine der Personen in Vergina wirklich sicher identifiziert ist, wird das mit den Identifikationen problematisch. Der 16 JĂ€hrige ist allenfalls Alexander IV. WĂ€re er vĂ€terlicherseits mit dem Skelett in Grab II verwandt könnte es sich sowohl um Philipp II als auch Philipp III handeln.
Amphipolis könnte hier allenfalls eine Lösung herbeifĂŒhren.
Vielleicht sollte man die Funde einfach als tollen archĂ€ologischen Fund geniesen ohne sich mit der Identifizierung in die mentale Krise stĂŒrzen.
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Naja eben, wenn der Mann aus Vergina und der aus Alexandria verwandt sind vĂ€terlicherseits, dann ist das m.M.n. ein sehr starkes Indiz, dass es sich in Alexandria wirklich um Alexander den GroĂen handelt.
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