Registriert: Dienstag 31. Januar 2006, 17:11 BeitrĂ€ge: 254 Wohnort: MĂÆĂâĂâĂÂŒnchen
Darstellung: Miles Gregarius
Ich habe mir mal die Bilder mit den Sarissen angesehen, insbesondere, wies die in der Horizontalen durchbiegt. Mir kam dabei der Gedanke, dass die evtl. mittels eines Riemens ĂŒber die ganze LĂ€nge, alle 50cm mit geschlagener Schlaufe stabilisiert gewesen sein könnten. Alles, worauf man dann achten muss ist, dass der Riemen auf der Oberseite des Schaftes liegt.
DĂŒrfte die FĂŒhrigkeit um einiges erhöhen.
Wenn ich da feucht aufgezogene Rohhaut nehme, dĂŒrfte es zudem enorm stabil und nicht so schneidempfindlich sein!
_________________ Steve Lenz
"Dein Stuhl kann gar nicht niedrig genug sein, als dass sich nicht jemand finden lieĂÆĂâĂâŠĂže, welcher diesen noch niedriger sĂÆĂâĂâĂ€gen wĂÆĂâĂâĂÂŒrde, wenn er sich den Hauch eines Vorteils davon verspricht, Steve!" Frank S.(einer meiner Ausbilder)
Registriert: Dienstag 30. Mai 2006, 18:05 BeitrÀge: 3148 Wohnort: A-1220 Wien
Darstellung: Pezhetairos, Epirot
Ich find die Idee auch nicht dumm, allerdings wĂŒsst ich von keiner Quelle, die man da als Anhaltspunkt nehmen könnte. Kann man im Hinterkopf behalten falls das mit den dickeren SchĂ€ften immer noch nicht hinhaut.
Registriert: Dienstag 31. Januar 2006, 17:11 BeitrĂ€ge: 254 Wohnort: MĂÆĂâĂâĂÂŒnchen
Darstellung: Miles Gregarius
Stefan, das macht aber auch den Schaft schwĂ€cher. Zur Quellenlage: NaturgemÀà dĂŒrftig, aber ich bezweifle, dass Waffenkonzepte en detail beschrieben wurden.
Ist halt nur (m)ein Vorschlag zur Rekonstruktion.
_________________ Steve Lenz
"Dein Stuhl kann gar nicht niedrig genug sein, als dass sich nicht jemand finden lieĂÆĂâĂâŠĂže, welcher diesen noch niedriger sĂÆĂâĂâĂ€gen wĂÆĂâĂâĂÂŒrde, wenn er sich den Hauch eines Vorteils davon verspricht, Steve!" Frank S.(einer meiner Ausbilder)
So, jetzt gehts in die heiĂe Phase. Ich hab bereits den Artikel vom Christian aus dem Ancient Warfare, aber alle Fragen sind noch nicht geklĂ€rt.
Frage, woher krieg ich eine 1:1 proportionierte Abbildung oder Zeichnungen der Originalteile oder von wem? Und welche Spitze gehört jetzt zur Sarissa, die Kleine oder die die gröĂer als der Speerschuh ist? Im RomanArmytalk hat der Paullus die Bemerkung fallen gelassen dass die Speerspitze hohl ist?!
Welche Spitze tatsĂ€chlich dazu gehört wissen wir nicht, von daher ist auch die Bemerkung ĂŒber hohl reine Theorie. Die Gewichtangaben in Christians Artikel sind mir teilweise unbekannt von der Quelle.
_________________ Philippos
Athina Itonia
âI have never seen before something more terrible than the Macedonian phalanxâ Plutarch âLife of Aemilius Paulusâ
Registriert: Freitag 19. Januar 2007, 18:40 BeitrÀge: 96 Wohnort: Augsburg
Am ehesten die kleine hohle, von denen die dort gefunden wurden. Hohl: Keine Theorie, ist am Original nachgewiesen. Probier mal Cacaius Die Gewichtsangaben sind vom AusgrÀber.
Welche Spitze auf der Sarissa war ist nach wie vor eine Theorie, wir wissen es schlicht nicht. Mich wundert das die Gewichtsangaben nicht in Prof. Andronikos Buch sind, es sind welche drin aber nicht im Detail und teilweise anders. Kennst du eine andere Veröffentlichung bzw. Quelle?
_________________ Philippos
Athina Itonia
âI have never seen before something more terrible than the Macedonian phalanxâ Plutarch âLife of Aemilius Paulusâ
Registriert: Dienstag 6. September 2005, 21:03 BeitrÀge: 1747 Wohnort: Ratingen
Rein vom logischen her wĂŒrde ich auch eher zu einer möglichst leichten Spitze (also klein, oder sogar hohl?) tendieren, um die Balance möglichst positiv zu beeinflussen.
Was soll man auf Cacaius genau suchen? Habe irgendwie nix zur Sarissa gefunden?
Also ich fasse meinen Wissensstand zusammen:
Sarissa ist ein altmakedonisches Wort fĂŒr Lanze im allgemeinen, obwohl man seit Philippos II. am ehesten die lange Lanze der makedonischen Petzhetairoi aus der Zeit seiner MilitĂ€rreform damit verbindet. Der Schaft war laut antiken Chronisten aus dem Holz der Kornellkirsche, einer Hartriegelart, die auch schon bei Homeros in der Illias fĂŒr die Lanzen von Thrakern erwĂ€hnt wird und sich in der Antike am Balkan fĂŒr StoĂ-Stangenwaffen scheinbar groĂer beliebtheit erfreute. Angeblich war es nicht gut geeignet fĂŒr Wurfspeere.
Wir haben im Verginagrab, das entweder Philippos II. oder Arrhidaios "Philippos III." zugesprochen wird, 1 eiserner Speerschuh, 1 eiserne HĂŒlse und 6 eiserne Speerspitzen von denen eine kleine, hohle als die wahrscheinlichste erscheint. Anscheinend war die lange Sarissa also zweigeteilt. Das verwendete Eisen scheint sehr hochwertig gewesen zu sein, eine Textur Ă€hnlich der eines modernen Stahls, und auf der OberflĂ€che war nach entfernen der Oxydschicht kleine gut ausgefĂŒhrte Eingravierungen zu sehen (?Form/Muster?). Die TĂŒllen scheinen normal rund gewesen zu sein (?Feuerverschweisst?), nichts desto trotz könnte eine erhöhte LĂ€ngsstabilitĂ€t durch ein mehrfaches Abphasen (8-fach oder 12-fach ist bspw. aus der Antike bekannt) erreicht worden sein, an den Steckbereichen dann abgerundet, obwohl die Kornellkirsche sehr gute BiegestabilitĂ€t aufweist. Da es heute aber trotz aller Suche scheinbar keine verfĂŒgbare KornellkirschenbĂ€ume in entsprechenden MaĂen gibt werde ich fĂŒr einen Rekoversuch auf eine verfĂŒgbare möglichst eng verwandte Hartriegelart zurĂŒckgreifen. Auf Abbildungen, sollte es sich dabei um Sarissai handeln und nicht um Xystoi, sieht man ein bis zwei Nietlöcher oder eine einfache Kegelverbingung (genaues einpassen des Schaftes in die TĂŒlle) und keine Rohhautwicklung zur Befestigung der Spitze am Schaft. Auch scheint sie nicht farbig bemalt gewesen zu sein, max. ohne pigmentierung mir Leinöl eingelassen als Witterungsschutz gegen Schwinden, Reissen und Verziehen des Holzes. Griffwicklung?
Lanzenschuh: LĂ€nge: 445 mm Blattbreite: ? Gewicht: 1070 g TĂŒllenmund-Innendurchmesser: 34 mm TĂŒllenwandstĂ€rke: ? TĂŒllentiefe: ?
VerbingungshĂŒlse: LĂ€nge: 170 mm Gewicht: ? TĂŒllen(?innen?)durchmesser (auĂen): 32 mm TĂŒllen(?innen?)durchmesser (mittig): 25 mm TĂŒllenwandstĂ€rke: ?
Lanzenspitze: vom Blatt und der Mittelrippe scheinen Teile abgebrochen oder abkorodiert zu sein, die TĂŒlle geht scheinbar weit in die Mittelrippe hinein wie bei vielen bronzezeitlichen Speerspitzen (?stabilere SchĂ€ftung ? Material/Gewichtersparnis?) LĂ€nge: 273 mm Blattbreite: ? BlattstĂ€rke: ? Gewicht: 970 g TĂŒllenmund-Innendurchmesser: 17 mm
Quelle: Christian Koepfer in Ancient Warfare III 2, Romanarmytalk
P.S.: Ich möchte bald wieder beim Schorsch bestellen und mir unter anderem die Sarissateile machen lassen, vielleicht will sich ja jemand anschlieĂen?
Prof. Andronikos hat selbst nach einiger Zeit seine erste Vermutung ĂŒber die lange Spitze angezweifelt. Von unseren Versuchen ausgehend wĂŒrde ich auch sagen, dass eine leichtere Spitze sinnvoll ist.
_________________ Philippos
Athina Itonia
âI have never seen before something more terrible than the Macedonian phalanxâ Plutarch âLife of Aemilius Paulusâ
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast
Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen. Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen. Du darfst deine BeitrÀge in diesem Forum nicht Àndern. Du darfst deine BeitrÀge in diesem Forum nicht löschen. Du darfst keine DateianhÀnge in diesem Forum erstellen.