_________________ Andra moi ennepe, Mousa, polytropon hos mala polla plangchte, epei troies hieron ptolietron eperse, pollon d' anthropon iden astea kai noon egno, polla d' ho g'en ponto pathen algea hon kata tymon, arnymenos hen tes psyches kai voston hetairon.
Registriert: Dienstag 31. Januar 2006, 17:11 Beiträge: 254 Wohnort: München
Darstellung: Miles Gregarius
Hm...Bronzene Beschläge? Ja! Aber keine Zwischenschicht. (Wärmir sehr neu!)
Und bei einer Rüstung aus verklebtem Leinen wäre ein Innenfutter aus Ziegen- oder Hirschleder echt eine Überlegung wert, oder?
_________________ Steve Lenz
"Dein Stuhl kann gar nicht niedrig genug sein, als dass sich nicht jemand finden ließe, welcher diesen noch niedriger sägen würde, wenn er sich den Hauch eines Vorteils davon verspricht, Steve!" Frank S.(einer meiner Ausbilder)
Registriert: Donnerstag 4. Januar 2007, 16:57 Beiträge: 268 Wohnort: Hannover
Ist schon toll, was die vom Fernsehen so alles wissen.
Keiner weiß, wie der Leinenpanzer (wenn wir mal davon ausgehen, es gab griechische Panzer aus Leinen in der klassischen und hellenistischen Zeit) aufgebaut war, keiner weiß, ob er geleimt war. Also ist alles möglich. Es gibt jedenfalls Belege aus anderen Kulturen oder Zeiten (z.B: Mittelalter), die die Kombination aus Leinen und Leder in einem Panzer durchaus für möglich erscheinen lassen.
Registriert: Montag 5. September 2005, 18:47 Beiträge: 3128 Wohnort: Swisttal
In einem anderen Forum wurde die Behauptung aufgestellt, der Begriff Linothorax sei modern und nicht historisch, somit seien die Verweise auf das verwendete Material nicht zu beachten.
Dies ist falsch, was der Schreiber in dem Fall mit Minimalrecherche durchaus hätte feststellen können. Für diejenigen, die keinen Zugang zu den üblichen Standartwerken althistorischer Lexika haben hier eine kurze Zusammenfassung, um der Verbreitung dieses Irrtums vor- oder entgegenzuwirken: in den Fragmenten des Alkaios ist die Rede von "thorak(h)es neo lino die Rede. In Aineias Taktikos werden sie "thorak(h)es lineoi genannt und auf Latein benennt sie der gute Nepos als linteae loricae. Der Linothorax als solcher ist also neben den hier im Forum schon erwähnten Schiffskatalogen und der Herodotstelle als geteilter Begriff noch wenigstens (ich beanspruche keine Vollständigkeit und wenigstens ein weiterer Autor ist mir bekannt) bei drei unabhängigen Autoren der Antike vorzufinden.
_________________ Wer war froher als Neanth, da er sich Meister von diesem wundervollen Instrumente sah, wodurch er, ohne das mindeste von der Musik zu verstehen, der Erbe des Talents eines Orpheus zu sein glaubte! - Lukian
Ueber den Linothorax zu diskutieren bringt eigentlich nix. Ich war am Anfang sehr skeptisch, und bin es jetzt noch, trotzdem habe ich mir so ein Ding gebaut. Die Tests mit dem Messer fielen sehr ernüchternd aus. Unverleimtes feines Leinen 24 Lagen glatt durchschlagen, handgewobenes Bauernleinen 20 Lagen durchschlagen. Leim macht die Sache nur steifer und unflexibler. Dann bin ich in einem MA Forum über einen Beitrag über die Fütterung eines Gambeson gestossen. Leinenfilz soll sich sehr gut eignen. Das Zeug ist mit dem Messer praktisch nicht zu zerstören, weil sehr fexibel. In einem ersten Versuch nähte ich den Torax im Stil eines Gambeson. Das Resultat war steif genug um dem Look auf den Vasen zu genügen, aber der Torax war zu weich . Jeder Schlag würde zu einem Trauma führen. Neuer Versuch. Leinenfilz zusammenkleben und aussen mit 2 Schichten gewobenem Leinen abdecken. Der Lino ist nun steif genug um Schläge abzufangen aber nie so unflexibel steif wie es Andere beschreiben. Er trägt sich wie eine moderne Splitterschutzveste der Armee. Zudem ist Leinenfilz massiv günstiger als gewobenes Leinen !
Registriert: Dienstag 31. Januar 2006, 17:11 Beiträge: 254 Wohnort: München
Darstellung: Miles Gregarius
Die Parzellierung ist zu weit bemessen, Archilles. Deswegen penetrierst Du das Material so leicht. Welche Art Messer verwendest Du?
_________________ Steve Lenz
"Dein Stuhl kann gar nicht niedrig genug sein, als dass sich nicht jemand finden ließe, welcher diesen noch niedriger sägen würde, wenn er sich den Hauch eines Vorteils davon verspricht, Steve!" Frank S.(einer meiner Ausbilder)
Einen normalen Dolch, nicht mal sehr spitz. Ich muss aber bemerken das ich hauptsächlich unverleimtes Leinen getestet habe. Verleimtes hatte ich nur ein kleines Stück, vermutlich zu klein um richtige Schlüsse daraus zu ziehen.
Registriert: Dienstag 31. Januar 2006, 17:11 Beiträge: 254 Wohnort: München
Darstellung: Miles Gregarius
Schnitt? Stoß? Beides? Habe Dir malne PN zur Thematik geschrieben. Ich bin Verfechter der "Ungeleimt"-Theorie.
_________________ Steve Lenz
"Dein Stuhl kann gar nicht niedrig genug sein, als dass sich nicht jemand finden ließe, welcher diesen noch niedriger sägen würde, wenn er sich den Hauch eines Vorteils davon verspricht, Steve!" Frank S.(einer meiner Ausbilder)
Die Tests mit dem Messer fielen sehr ernüchternd aus. Unverleimtes feines Leinen 24 Lagen glatt durchschlagen, handgewobenes Bauernleinen 20 Lagen durchschlagen. Leim macht die Sache nur steifer und unflexibler.
Unverleimtes zu testen bringt an der Stelle nicht wirklich was. Ich selbst habe keine Linothorax, kenne aber einen aus 16 Schichten verleimt. Da geht so schnell kein Messer durch, ehrlich gesagt. Gerade durch die Verleimung wird das Ding hart und fest. Unflexibler ist es dann schon, aber ein Panzer, egal aus welchem Material, ist selten bequem Welcher Theorie man anhängt (ich persönlich bevorzuge die verleimte), es ist einfach ein schöner und interessanter Körperschutz finde ich.
_________________ Philippos
Athina Itonia
“I have never seen before something more terrible than the Macedonian phalanx†Plutarch “Life of Aemilius Paulusâ€
Ueber den Linothorax zu diskutieren bringt eigentlich nix. Ich war am Anfang sehr skeptisch, und bin es jetzt noch, trotzdem habe ich mir so ein Ding gebaut. Die Tests mit dem Messer fielen sehr ernüchternd aus. Unverleimtes feines Leinen 24 Lagen glatt durchschlagen, handgewobenes Bauernleinen 20 Lagen durchschlagen. Leim macht die Sache nur steifer und unflexibler. Neuer Versuch. Leinenfilz zusammenkleben und aussen mit 2 Schichten gewobenem Leinen abdecken. Der Lino ist nun steif genug um Schläge abzufangen aber nie so unflexibel steif wie es Andere beschreiben. Er trägt sich wie eine moderne Splitterschutzveste der Armee. Zudem ist Leinenfilz massiv günstiger als gewobenes Leinen !
Hello Archilles Your Linothorax looks good but a little thin on the curves... shoulders, waist etc Exactly how many layers did you use ?
When I do shows in the U.K. I wear a maximum of 12 - 16 layers for the Linothorax. Ive never tried to see how it will react to a knife hit BUT 12 layers is absolutely perfect for doing living history
How long did it take you to build your Linothorax and how much did you have to pay for the material ?
Im dying to do one myself any help would be appreciated
Othryades
_________________
When someone asked Demaratus why he was an exile from Sparta, he said: "Because her laws are more powerful than I am"-------- Plutarch on Sparta
Hey Othryades My Linothorax is around 10mm thick. I used 4 Layers Linen and 10-14 Layers Linen Feelt ! Linen Feelt is much stronger than web material, very cheaply, and the Lino is hard enough but more Flexible. Like a modern Army Armour. Price ? hard to calculate. Around 100 € or so. Building time 20-40h , much sweat and bloody fingers. The hardest thing is the leather band on the edges. The "Lino" Material is like hard chewing gum. A Construction without leather edges saves many time. I would make it not again
Registriert: Donnerstag 4. Januar 2007, 16:57 Beiträge: 268 Wohnort: Hannover
Eine sehr interessante Technik, Archilles. Ich glaube z.B. aus verschiedenen Gründen nicht, daß es verleimte Leinenpanzer gab, da klingt Dein Versuch sehr viel besser.
Von Leinenfilz habe ich, ehrlich gesagt, noch nie etwas gehört. Weißt Du, wie der gemacht wird? Muß ich mir das wie Wollfilz vorstellen? Wo kann man so ein Material beziehen? Wichtig wäre natürlich zu fragen, ob es solchen Filz in der griechischen Antike überhaupt gab. Das wird wahrscheinlich schwer zu beantworten sein. Ich habe aber mit Erstaunen zur Kenntnis nehmen müssen, daß manche anscheinend Wollfilz im europäischen Mittelater ausschließen, weil die Wolle der dann verbreiteten Schafrassen nicht zum Verfilzen geeignet gewesen sei. Dann kann man Wollfilz als Fütterung für Gambesons natürlich eher ausschließen. Es wäre also interessant zu erfahren, wie alt die Verfilzungstechnik bei Leinen ist.
Stoffpanzer aus unverleimten Leinenschichten hat es im Mittelalter mit Sicherheit gegeben. Ein solcher Panzer wird z.B. in einer französichen Ordonnanz aus dem 15. Jhr. beschrieben, mit 25-30 Lagen Leinen und einer Lage Hirschleder, sicher ein dickes Luxusmodell. Man muß sich auch klar machen, daß das Leinenmaterial damals oft von außerordentlicher Qualität war. Hier muß man mit Rückschlüssen aus schlecht gewebtem heutigen Material vorsichtig sein.
Ganz kurz zu Wollfilzfunden in Europa (zumindest in Sachen Barbaroi). Es gibt einen, um 500 BC herum datierten, kleinen Rest von verbranntem Filz in der Höhle von Byciscala in Brno, Mähren, Osthallstattkreis. Danach ist Filz erst wieder in Haithabu, Schleswig Holstein in Form einer Tiermaske belegt; dänische und slawische Wikinger. Die Theorie mit den Schafen deren Wolle nicht zum filzen taugt ist interessant, dem sollte man mal nachgehen. Jede Wolle ist tatsächlich nicht zum Filzen geeignet.
Was Leinenfilz ist würde mich auch interessiern. Wird das Produkt durch eine bestimmte Webart erzeugt? Leinen ist meines Wissens jedenfalls nicht filzbar, so wie Wolle, da es sich nicht um tierische sondern pflanzliche Fasern handelt.
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