propaganda-du-mich-auch...diese kritiken sind absoluter bulls**t. wer eine meinung ĂŒber einen film haben will sollte ihn sich entweder von guten freunden empfehlen lassen (oder, wenn er schlecht ist, ihn sich abraten lassen) oder ihn sich selbst anschauen...
Geht mir genauso. Aber als jemand, der ja nun jeden Tag im Netz rumkurvt, seh ich mir auch die eine oder andere Kritik gern mal an. Und wenn dann sowas kommt, denke ich mir immer: Haben die Leute den Film ĂŒberhaupt gesehen? Haben sie sich mit dem historischen Kontext befasst?
Ich meine, wenn man an solche Filme unsere heutigen gesellschaftlich entstandenen MaĂstĂ€be von Werten anlegt, kann dabei nur rauskommen, dass man den Film als körperkultlastig und was-weiĂ-ich noch alles bezeichnet. Da kann man selbst solche unhistorischen Schinken wie Gladiator als Massaker an menschlichen Werten bezeichnen. Aber leider hat von uns niemand in der Zeit gelebt und kann daher auch nicht sagen, welche MaĂstĂ€be es damals gab.
Mit fĂ€llt dabei wie sicher auch anderen nur der berĂŒhmte Dieter Nuhr Satz ein:
Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fr**** halten!
_________________ Titus Flaminius
alias
Steffen Raudies
Ăber den historischen Anspruch einer "Comic-Verfilmung" brauchen wir glaube ich alle nicht diskutieren (hab den Comic schon seit 2 Jahren). Aber sieh's mal so, bei meiner letzten Rundreise in Hellas, waren wir unter anderem an den Thermopylen und kein Mensch wusste davon.....aber alle kannten Alamo - hey super.
Will damit nicht sagen das ich keine Comic-Verfilmung gut finde, aber fĂŒr die breite Masse ist damal ein Merker - ups da war mal was besonderes. AufklĂ€ren kann man immer noch fĂŒr die, die wirklich interesse haben.
_________________ Philippos
Athina Itonia
âI have never seen before something more terrible than the Macedonian phalanxâ Plutarch âLife of Aemilius Paulusâ
Zuletzt geÀndert von Philippos am Dienstag 20. MÀrz 2007, 11:07, insgesamt 1-mal geÀndert.
Registriert: Montag 5. September 2005, 18:47 BeitrÀge: 3128 Wohnort: Swisttal
Ich glaube, was die kritischen Stimmen kritisieren sind genau solche Momente, wie beim ersten Ansturm der Perser. Obwohl die ersten Linien schon mindestens 50 Meter weiter sind, zeigt ein in Nahaufnahme gefilmter Mann, mit hassverzertem Gesicht und Befehle brĂŒllend in Richtung der Spartaner.
Eine völlig sinnlose Geste, angesichts des bereits laufenden Geschehens, und zudem aus ĂŒbertriebener Perspektive gefilmt. Ăhnliches finden wir eben auch in der Filmkunst des 3. Reiches gerne und hĂ€ufig. GewĂŒnscht sind eben bestimmte Effekte. Wer Leni Riffenstahlfilme kennt, erinnert sich vielleicht an die Filme ĂŒber sportliche BetĂ€tigung. Perspektiven, Einstellungen, Spiel mit dem Licht und Posen wiederholen sich hier hĂ€ufig.
So etwa in dem gewagten Sprung, nahezu nackt, in die Gegner, der in der Vorschau immer wieder zu bewundern ist. Auch hier handelt es sich um eine rein heroische Geste wie wir sie aus "Königreich der Himmel" bereits kennen und nicht schÀtzen, hier aber aufgrund des muskelbepackten, nackten Heroen nochmal gesteigert.
Ich habe mich bereits stöhnend beim mittelalterlichen Film abgewandt, welche Reaktion bleibt nun also?
Da hat es auch keinen Sinn darauf zu verweisen, dass in der Antike andere Ideale galten. Das wĂ€re bei einem Film ĂŒber KunstverstĂ€ndnis oder in der Diskussion um die verfilmten Werte angebracht. Die Form des Filmes ist es, die hier zur Debatte steht. Und da kann man durchaus den Kritikern recht geben.
Trotzdem werde ich mir den Film ansehen und vermutlich ein paar lustige Stunden verbringen. obwohl meine Sitznachbarn ob meines ewigen Gemeckers wohl genervt werden...
_________________ Wer war froher als Neanth, da er sich Meister von diesem wundervollen Instrumente sah, wodurch er, ohne das mindeste von der Musik zu verstehen, der Erbe des Talents eines Orpheus zu sein glaubte! - Lukian
Registriert: Dienstag 30. Mai 2006, 18:05 BeitrÀge: 3148 Wohnort: A-1220 Wien
Darstellung: Pezhetairos, Epirot
Kallimachos hat geschrieben:
Ăber den historischen Anspruch einer "Comic-Verfilmung" brauchen wir glaube ich alle nicht diskutieren
Seh ich genauso. Deshalb halte auch ich es fĂŒr wenig sinnvoll bei dem Film auf antike Denkweise und die historische Situation zu verweisen. Is nunmal ein moderner Film und ich denke es war nicht die Absicht den Leuten die Denkweise der damaligen Zeit zu zeigen.
Jedenfalls schau ich ihn mir auch an und wie Kallimachos bereits sagte: wenn der Film den Leuten das antike Griechenland wieder ins GedÀchtnis bringt, dann is das auch schonmal was.
Registriert: Dienstag 31. Januar 2006, 17:11 BeitrĂ€ge: 254 Wohnort: MĂÆĂâĂâĂÂŒnchen
Darstellung: Miles Gregarius
Ich werdihn mir auch ansehen...
Ăbrigens, Kallimachos:
Die Alamo-Verfilmung war sehr Àhnlicher...hmmmm....Aufmachung:
Heroische Last-Stand-Helden, dumme und feige, nur in der Masse fÀhige Feinde.
"Black Hawk down!" in der Antike gesettet. Der Tenor bleibt immer derselbe!
_________________ Steve Lenz
"Dein Stuhl kann gar nicht niedrig genug sein, als dass sich nicht jemand finden lieĂÆĂâĂâŠĂže, welcher diesen noch niedriger sĂÆĂâĂâĂ€gen wĂÆĂâĂâĂÂŒrde, wenn er sich den Hauch eines Vorteils davon verspricht, Steve!" Frank S.(einer meiner Ausbilder)
Stimmt Steve, kenne die alte Alamo-Verfilmung und mochte sie damals in meinen Zeiten als ich noch Civil War Reenactment machte (muss ich zugeben, wobei deine EinwÀnde mehr als richtig sind) , ist aber schon ein paar Jahre her
_________________ Philippos
Athina Itonia
âI have never seen before something more terrible than the Macedonian phalanxâ Plutarch âLife of Aemilius Paulusâ
Registriert: Freitag 19. Januar 2007, 18:40 BeitrÀge: 96 Wohnort: Augsburg
Nachdem ich ihn jetzt gesehen habe: Nicht so begeistert.... Vor allem die Rede am SchluĂ. Das ist wirklich im Kontext aktueller Gescehnisse etwas zwiespĂ€ltig. Und die "Ăsthetik" des Films erinnert mich an Leni Riefenstahl und ihrem Schaffen kontemporĂ€re bildende Kunst.
Registriert: Dienstag 6. September 2005, 13:57 BeitrĂ€ge: 145 Wohnort: MĂÆĂâĂâĂÂŒnster
Vorne weg: hab den Film noch nicht gesehen...
aber, darf man auch kein Bruckner mehr hören, nur weil er im dritten Reich auch fĂŒr Propagandismus verwendet wurde? Soll heiĂen, warum soll man auf die Art des Filmedrehens verzichten mĂŒssen, nur weil es in der NSZeit verwendet wurde... AuĂerdem tut (besonders den Deutschen) ein wenig Heorismus gut (Das warum beantworte ich hier mal lieber nicht, da ich sonst was vom Zaun breche)... Zu guter letzt: ich denke einem Bezug (soweit die angesprochene Rede nicht direkt darauf eingeht) zum Stellungshalten im Irak ist hinfĂ€llig, da sie weder vom Volk dort gewollt sind, ihr eigenes Land verteidigen noch einen Feind abwehren um ihre Frauen und Kinder zu schĂŒtzen...
WĂŒrstchen gibts um die Ecke, mein Senf ist hier..
Registriert: Montag 5. September 2005, 18:47 BeitrÀge: 3128 Wohnort: Swisttal
Gisalhari hat geschrieben:
aber, darf man auch kein Bruckner mehr hören, nur weil er im dritten Reich auch fĂŒr Propagandismus verwendet wurde? Soll heiĂen, warum soll man auf die Art des Filmedrehens verzichten mĂŒssen, nur weil es in der NSZeit verwendet wurde...
Anders, als etwa bei Symbolen oder bestimmten Begriffen, die in ihrer ursprĂŒnglichen Verwendung einfach etwas anderes ausdrĂŒcken ist Bildsprache ein Mittel der Manipulation. Bilder lösen Emotionen aus. Die gewaltigen Bilder des dritten Reiches tĂ€uschten ĂŒber vieles hinweg und vermittelten falsche Ideale und Werte (allerdings auch durch so wahnsinnig viel andere Stellen, etwa einer modemachenden Show im Privatfernsehn). Darin besteht eben die Gefahr solcher "Ăstethetik" und Heroismus. Stellen wir Filme wie Letters from Iwo Jima, Stalingrad uv.m. und 300 gegeneinander, bekommen wir ein Bild von der RealitĂ€t und der Glorifizierung
Zitat:
AuĂerdem tut (besonders den Deutschen) ein wenig Heorismus gut (Das warum beantworte ich hier mal lieber nicht, da ich sonst was vom Zaun breche)...
Ich bin zwar auch der Meinung, dass wir in Dtl. langsam mal wieder etwas VolksbewuĂtsein (genauso wie menschliches BewuĂtsein) und Stolz brauchen, Heroismus ist aber in meiner Vorstellung immer eine Sache von Stille gewesen. Sobald es verwertet wird, beschmuttz es das Ganze.
Zitat:
Zu guter letzt: ich denke einem Bezug (soweit die angesprochene Rede nicht direkt darauf eingeht) zum Stellungshalten im Irak ist hinfĂ€llig, da sie weder vom Volk dort gewollt sind, ihr eigenes Land verteidigen noch einen Feind abwehren um ihre Frauen und Kinder zu schĂŒtzen...
Nun ja, aber genau diesen Bezug hat George doppelauweh ja in der damaligen Rede hergestellt. Nicht um Krieg zur Eroberung, sondern zum Schutz der Heimat wird in Afghanistan gekÀmpft.
Und ein nicht unerheblicher Teil der USA glaubt noch immer, dass sie den Irak und Afghanistan "befreit" haben. Die Geschichte wird zeigen ob sie da richtig lagen.
_________________ Wer war froher als Neanth, da er sich Meister von diesem wundervollen Instrumente sah, wodurch er, ohne das mindeste von der Musik zu verstehen, der Erbe des Talents eines Orpheus zu sein glaubte! - Lukian
Registriert: Dienstag 6. September 2005, 13:57 BeitrĂ€ge: 145 Wohnort: MĂÆĂâĂâĂÂŒnster
die geschichte gibt ihnen schon jetzt unrecht, aber das ist ein anderes thema...
jeder ammi, der nur einmal wirklich "westliche" nachrichten (also keine beschnittene berichterstattung, wie es in europa und den usa mittlweile im fernsehen ĂŒblich zu seien scheint) sieht oder auch nur ansatzweise in afgahnistan oder im irak unterwegs ist, weiss welches konstrukt von schweigen die usa da aufgebaut hat.. und solange die zahl der glĂ€ubigen schrumpft (und das tut sie) wird sich zeigen ob langfristig usa die weltpolizei spielen darf oder ob eben nicht china z.b. in 5 jahren (stĂ€rkere wirtschaftsmacht) einen riegel davor schiebt
zur manipulation: bilder manipulieren, musik und baustil aber ebenso! wir können nicht, auch wenn ein film mit diesen mitteln arbeitet, diesen abstempeln (mal von der rede am schluĂ abgesehen, die das ganze dann wieder fĂŒr eine interpretation in bezug auf afghanistan [soweit die rede auch nur ansatzweise andeutungen macht, habe sie halt immernoch nicht gesehen] zum abschuĂ frei gibt). denn passive manipulation ist das wichtigste thema eines jeden films, um anteilnahme zu erzeugen.. so soll im film "das parfĂŒm" ja auch vermittelt werden, wie grenouilles wesen war um seine morde zu beschreiben und dem leser/zuschauer ein gewisses verstĂ€ndnis beizubringen. sollte man denn dann auch soetwas verurteilen?
heorismus? ein ansatz von glorifizierung, endet in volksbewusstsein... und ja das brauchen wir. ich denke aber trotzdem nicht, dass wenn eine vorhandene grundeinstellung der menschen zu dem heutigen geschehen besteht, ein film ĂŒber diese art der darstellung auch nur im kleinsten etwas Ă€ndert (die abgrenzung zwischen erwachsener und kind sollte beachtet werden, da kinder fĂŒr manipulationen dieser art wesentlich zugĂ€nglicher sind).
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