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Gladius-scharf oder stumpf ?
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Autor:  Rappen [ Montag 2. April 2007, 20:18 ]
Betreff des Beitrags: 

so wie ich das sehe wurden die mit Wax enthaart.... :D

Autor:  Iulus [ Montag 2. April 2007, 21:32 ]
Betreff des Beitrags: 

@Lisander:Ich kann dir nicht ganz folgen... :?

Autor:  LISANDER [ Dienstag 3. April 2007, 02:02 ]
Betreff des Beitrags:  gladius

sind die beine von den centurio rasiert oder nischt kan man das auf der soile nicht erkennen?

Autor:  Iulus [ Dienstag 3. April 2007, 10:04 ]
Betreff des Beitrags: 

Nein,natürlich nicht,aber spielt doch auch keine Rolle...

Autor:  LISANDER [ Dienstag 3. April 2007, 11:01 ]
Betreff des Beitrags:  gladius

doch ist wieschtig weil wen sie rasiert sind hat er sie mit den scharfen gladius klinge gemacht ..................................................

Autor:  Publius [ Dienstag 3. April 2007, 11:57 ]
Betreff des Beitrags: 

:D nicht schlecht, abgesehen davon, dass ich mich mit so nem Ding niemals rasieren würde!

Autor:  Lucius [ Dienstag 3. April 2007, 12:59 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich glaube die Wahrheit liegt mal wieder irgendwo dazwischen. Evtl,. waren sie mal als sie noch neu waren scharf geschliffen und der Soldat hat den Gladius auch hier und da mal nachgeschärft.

Aber hat er das auch noch nach 5 Jahren gemacht bzw. haben es alle nach 5 Jahren noch gemacht? Oder hat der Eine oder Andere evtl. gesagt was soll es, ich brauch das Ding nicht scharf. Zum Schneiden hatte der Soldat immer noch seine Pugio, feine Schnitte hat bestimmt niemand mit dem Gladius gemacht, also muß er auch nicht scharf sein. Welche Axt ist schon scharf wie eine Rasierklinge, aber sie funktionieren doch.

Daher kann ich mir nicht vorstellen daß ein Galdius Rasierklingen scharf war, angeschärft aber mit Sicherheit.

VALETE
LVCIVS

Autor:  Iulus [ Dienstag 3. April 2007, 13:08 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum Rasieren gab es Rasiermesser,ganz einfach.Was den Gladius betrifft:

Ich denke,wir sind uns jetzt einig,dass die Schwerter auf jeden Fall angeschärft waren.Seneca hat bestimmt keinen Blödsinn geschrieben,der war Römer,der muss es wissen...
Was nun die Schärfe angeht: So weit ich weiß wurden die Waffen der Soldaten regelmäßig inspiziert,und sogar Strafen verteilt,wenn diese nicht in gepflegtem Zustand waren.Dabei sollte man bedenke,dass es in den Lagern stets so etwas wie eine Feldschmiede gab,in der solche Reparaturen durchgeführt wurden.Die Soldaten haben sich sicherlich nicht gesagt:"Komm,heute gehen wir mal in die Schmiede!Warum auch ins Bad?!" So etwas muss angeordnet worden sein.

Autor:  Authari [ Dienstag 3. April 2007, 16:14 ]
Betreff des Beitrags: 

Publius, nimmst du etwa Wachsstreifen ??? ...komm gibs zu...

Autor:  cepasaccus [ Dienstag 3. April 2007, 16:38 ]
Betreff des Beitrags: 

Wachstreifen ... tz! Natuerlich hatte man Teerstreifen. Da brauchte noch nicht mal der Pugio scharf zu sein. Und welche kunstvollen Frisuren damit moeglich sind sieht man ja in einer der ersten Folgen von "Rome".

cepasaccus

Autor:  Authari [ Dienstag 3. April 2007, 18:41 ]
Betreff des Beitrags: 

:cry: Ohauerha :!:

Autor:  Marcus Mentellius Sermonius [ Sonntag 8. April 2007, 09:22 ]
Betreff des Beitrags: 

Salve amici,

warum ein Gladius aus Kohlenstoffstahl oder Verbundstahl
mehr oder weniger stabil sein soll ist mir weiterhin unklar.
Die Härte von Stahl hat Ihre Ursache in der
Kristallstruktur des Eisens, bzw. der Eisen-Kohlenstoff Legierung.
Nur eine solche Legierung kann gehärtet werden, Eisen das direkt aus
einem antiken Hochofen kam, war fast Kohlenstoff frei und musste erst
durch langes glühen in Kohle "aufgekohlt" werden. Dies konnte man
auf zwei Arten machen:
1. man hat das fertig geformte Schwert aufgekohlt, wodurch die äußere
Schicht härtbar wurde, aber der Kern des Schwertes, elastisch blieb oder
2. man hat aufgekohlte Eisenstäbe mit "weichen" Eisenstäben zusammen
geschweisst und so den sogenannten Verbundstahl gewonnen (oft auch
Damast-Stahl genannt).
Die harte, spröde Kristallstruktur bildet sich etwa bei hellroter Glut
des Eisens, wenn nun das Eisen, durch Abschrecken in Wasser oder Öl,
schnell abgekühlt wird, kann sich die normale - weiche, elastische -
Kristallstruktur nicht ausbilden, sondern es bleibt die harte Struktur
erhalten. Ein frisch abgeschrecktes, gehärtetes Stück Eisen ist aber
sehr spröde, deswegen muss das Eisen nochmal kurz erhitzt werden (das
sogenannte "Anlassen"), um eine Mischstruktur zu schaffen, die die Härte
und die Elastizität beider Kristallstrukturen verbindet. Dieses Anlassen
ist ein sehr heikler Prozess, etwas zu kurz, oder zu gering erhitzt und
das Eisen bleibt spröde - das Schwert zerbricht beim Einsatz - etwas zu
stark oder zu lange erhitzt und das Schwert wird weich - es verbiegt
beim Einsatz.

Die Kunst ein Stück Eisen so zu härten das es zur Benutzung als Schwert
taugt, besteht nun darin es einerseits so hart zu machen das es unter
den Schlägen nicht verbiegt und es andereseits so elastisch zu halten, das
es nicht zerbricht. Diese Anforderung löst man im allgemeinen dadurch,
das man in dem Schwert Zonen unterschiedlichen Kohlenstoffgehaltes hat.
Dieser unterschiedliche Gehalt an Kohlenstoff bewirkt, das die
kohlenstoffarmen Zonen nicht gehärtet werden und immer elastisch bleiben,
während die kohlestoffreichen Zonen für die nötige Härte sorgen.

Die Römer des ersten Jahrhunderts hatten Schmiede die Ihr Handwerk exellent
beherrschten, sie haben die Außenhaut der Gladii aufgekohlt und gehärtet,
der Kern der Schwerter bleib elastisch. Die Schwerter vom Typ Mainz sind
der beste Ausdruck dieses Könnens, damit die lange Spitze nicht beim ersten
Schlag oder Stoß verbiegt oder abbricht ist eine harte und zugleich
elasisch, zähe Stahlqualität absolute Voraussetzung. Aber nicht nur die Form
der Gladii zeugt von diesem Können sondern auch die Legierungs-Untersuchungen
an gefundenen Schwertern. (Quellenangabe folgt)
In späteren Jahrhunderten haben die römischen Handwerker die
Schwertherstellung rationalisiert, sie haben aufgekohlte und weiche Eisenstäbe
miteinander verschweißt und hierdurch denselben Effekt erziehlt. Manchmal haben
sie die Klingen nach der Fertigstellung noch angeätzt wodurch die
unterschiedlichen Stahlqualitäten sichtbar wurden und die Klinge gemustert wurde.

Zu allen Zeiten (aus denen wissenschaftlich analysierbare Relikte
erhalten sind) haben die Römer Schwerter benutzt die besonders an den Kanten
härtbar waren, sie haben speziell für die Scheiden immer Eisen mit besonders
hohem Kohlenstoffgehalt genutzt, dieser Aufwand ist eigendlich nur dann zu
rechtfertigen wenn diese auch zum Schlagen genutzt wurden und wenn man mit
dem Gladius schon zuschlägt ist es auch hochgradig sinnvoll die Schneiden auch
zu schärfen - der Materialverlust, der beim Schleifen entsteht, bewegt sich
unter 1% - also ist hier kein ersthafter Stabilitätsverlust entstanden
(solange das Eisen nicht durch das Schleifen wärmer als ca. 200°C wurde und die
Härtung verloren gegangen ist ;-) )

Deswegen, um zum Ausgangspunkt zurückzukehren, ist es relativ egal ob ein
Schwert aus "Kohlenstoffstahl" oder Verbundstahl besteht, seine Stabilität
bekommt es durch die richtige Wärmebehandlung - etwas was sich in
archäologischen Funden meist nicht mehr rekonstruieren lässt, da die meisten
Funde intensiven Kontakt mit Feuer hatten bevor sie ins Erdreich gelangt
sind (Leichenverbrennungen, Brände, Vulkanausbrüche, ...).
Die Verteilung des Kohlenstoffgehaltes in den wahrscheinlich "unveränderten"
Fundstücken deutet auf eine aufwendige und komplizierte Herstellung der
Gladii hin, die nur sinnvoll ist wenn man die Schwerter auch tatsächlich
härtete, wodurch man auf sehr hochwertige Schwerter erhalten hat,
die sowohl zum Stoß als auch zum Hieb geeignet waren.

Vielleicht übersehe ich etwas, aber Ihr werdet es mir schon erklären,...
:D

valete

Autor:  Iulus [ Sonntag 8. April 2007, 11:18 ]
Betreff des Beitrags: 

Zitat:
warum ein Gladius aus Kohlenstoffstahl oder Verbundstahl
mehr oder weniger stabil sein soll ist mir weiterhin unklar.



Du hast den Vorteil von Verbundstahl doch gerade erklärt!Was ich meinte war lediglich,dass ein aus einem Stück Kohlenstoffstahl gefertigter Gladius nicht dieselbe Bruchfestigkeit,wie einer aus Verbundstahl besitzen kann.

Nochmal zum Nachlesen: http://www.tardy.de/1224.html

Autor:  Marcus Mentellius Sermonius [ Sonntag 8. April 2007, 23:11 ]
Betreff des Beitrags: 

nice joke

Autor:  Tib. Gabinius [ Freitag 13. April 2007, 03:26 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich habe keine Ahnung warum der Tonfall in dieser Diskussion seltsam klingt, würde mich aber über gleichbleibend konstruktive Dialoge freuen :)

In der Tat gibt es auf der Marc Aurel Säule Hinrichtungen Gefangener durch Enthauptung.
Auf der Trajanssäule sind dagegen Szenen zu beobachten, in denen vornehmlicher Reiter dem Kaiser die Köpfe der Feinde präsentieren oder am Sattel tragen.

Daraus ist jedoch nur schwerlich eine allgemeingültige Aussage zu kreieren.

Erst eine Untersuchung an den Fundstücken würde und wird darüber eine Aussage zulassen.
m.E. wäre es recht unsinnig die Klinge nicht wenigstens anzuschleifen. Gleichzeitig sehe ich auch keinen Grund zu höchstgradiger Schärfe.
Aber wie gesagt, Sicherheit wird erst eine Untersuchung bringen.

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