Registriert: Dienstag 6. September 2005, 13:57 Beiträge: 145 Wohnort: Münster
Ich wollte mal nachfragen, aus welchem Stoff ich meinen Gambeson (ich hoffe es wird so geschrieben) fertigen soll?! Bin da etwas ratlos und unschlüssig...
Registriert: Mittwoch 24. Mai 2006, 01:38 Beiträge: 36 Wohnort: castra regina
Ein anonymer antiker Schriftsteller schreibt in der De Rebus Bellicis aus dem 4. Jh., daß der Subarmalis aus Filz ist und mindestens einen Finger dick ist.
Eine weitere antike Quelle beschreibt ihn aus Filz oder aus Leder mit einer Dicke von 1,95cm.
Genaue Form und Aussehen ist leider nicht überliefert.
Aber vielleicht schaut Aurelius Florianus mal wieder rein, der hat sich damit mal intesiv beschäftigt.
_________________ Der Pfeilgott ist ein grausammer Gott und verlangt viele Opfer.
Registriert: Freitag 2. Dezember 2005, 16:38 Beiträge: 139 Wohnort: Köln
Beim roman army talk ist da ein richtig richtig großes topic dazu, desweiterenhat die quinta aus south shields da schon vor jahren zu gearbeitet und sich gefütterte ledergambesons (man verzeihe mir den eigentlich nicht passenden ausdruck, aber mehrere Jahre Frühmittelaltereenactment prägen leider... ) gebaut.
Registriert: Dienstag 6. September 2005, 13:57 Beiträge: 145 Wohnort: Münster
auf Fresken im römischen Museum waren Männer mit gesteppten Subarmalia zu sehen, deutet auf Gepolstertes hin, entweder eben Stoff oder ganz dünnes Leder.
Form steht schon fest, nur weiss ich eben nicht, welchen Stoff ich dazu nehmen soll.
Registriert: Sonntag 24. Juni 2007, 15:49 Beiträge: 143 Wohnort: Vindobona
Salvete,
wir haben bei uns seit einiger Zeit gesteppte S. in Gebrauch: Stoffüberzug vom schwedischen Möbelhaus (bitte nicht schlagen ). Dort gibst Flachs-Leinen-Möbelstoff (noch mit Flachsresten im Gewebe) um ca 6€ pro lfm, als Inhalt haben wir zwei Lagen Filzdecken eingenäht. Das ganze ergibt dann eine Polsterung von ca 15 mm. (Hauptsache Luftundurchlässig; durchs Kettenhemd zieht's ja eh nur durch ... )
Geschlossen wird es ähnlich einem Klappenpanzer: d.h. Verschnürung an der Seite,
Front und Schultern sind geschlossen (genäht).
Hals mit Lederrand abgenäht.
Länge: "etwas kürzer als unsere Kettenhemden"
später kommen noch Pteriges dran.
Beachtet beim 2ten Bild die Kanten an den Schultern; dort hört die Subarmalia auf
irgendwie kriegen immer nur die Anderen ihre Fotos in den Text rein ...
Valete
G.C.F.
_________________ >>>wer hier Schreibfehler findet darf diese behalten und auch selbst verwenden<<<
Registriert: Freitag 25. Mai 2007, 00:11 Beiträge: 11
@Falcon: Das sind auch keine richtigen Links zu den Bilddateien, sondern zu Seiten in einem Fotoalbum, die übrigens auch so nicht funktionieren (zumindest bei mir). Bilddateien enden immer mit einer Dateiendung. Beispielsweise bild.JPG oder foto.PNG.
Wäre klasse, wenn du nochmal nach den Links schauen könntest, würde sie mir sehr gerne mal ansehen!
Registriert: Montag 5. September 2005, 18:47 Beiträge: 3128 Wohnort: Swisttal
Salvete in den Süden, schön das ja schon einige von euch den Weg hergefunden haben
Vielen Dank eurer Beschreibung der Subarmalis, ich habe vor meine genauso zu machen, allerdings mit einer Roßhaarfüllung (durch die squamata ziehts ja auch nicht hehe).
Wegen der Bilder kann euch ja unser Lentulus mal freischalten, das ihr auch Bilder einstellen könnt.
_________________ Wer war froher als Neanth, da er sich Meister von diesem wundervollen Instrumente sah, wodurch er, ohne das mindeste von der Musik zu verstehen, der Erbe des Talents eines Orpheus zu sein glaubte! - Lukian
Registriert: Sonntag 24. Juni 2007, 15:49 Beiträge: 143 Wohnort: Vindobona
Wir haben auch ein klein wenig mit Rosshaar herumgebastelt:
Vorteil: authentisch
Nachteil: die Türken (im MA) verwendeteten z.B. Seide für diese Art der Subarmalia; warum? das Rosshaar sticht durch fast jeden anderen Stoff durch und Du schaust nach ca. 10 min aus wie Yogi der Bär ... und durch das dichte Seidengewebe schlurfen die Rosshaare anscheinend nicht durch ...
Abschreckend: ich habe die Rosshaare (abgeschnittene Winterdeckhaare sowie Schweifhaare) von einem befreundetem Reitstall bekommen, die hättens normalerweise weggeworfen ... den "Gestank" aus den Haaren kriegst mit Haarshampo (z.B.) nicht raus und wehe das ganze wird feucht ... dann riechen Dich die Germanen km gegen den Wind und glauben es kommt eine ganze Ala ...
was hältst von Schafwoll-Lagen? die könnten allerdings bei Regen verfilzen und klumpen ...
_________________ >>>wer hier Schreibfehler findet darf diese behalten und auch selbst verwenden<<<
Registriert: Montag 5. September 2005, 18:47 Beiträge: 3128 Wohnort: Swisttal
Ich denke, solange wir nichts genaues wissen ist alles an natürlichen Materialien, welches den Römern bekannt war und bekannterweise auch in Gebrauchsmengen vorhanden war nicht auszuschließen in dieser Sache.
Bei Wolle hätte ich ebenfalls Angst, dass es verklumpft, schimmelt und dazu mindestens ebenso extrem müffelt, wenn es eine Weile genutzt wurde, aber ausschließen würde ichs nicht.
Ich kenne einen Reiter, der seine mit Rohseide gefüllt hat, und das wirkt in der Tat recht gut, aber ich halte das vom Aufwand her für zu teuer und vom historischen kaum haltbar (gerade in der Antike war dieser Rohstoff doch etwas teuer).
Meine ersten gesteppten Versuche hatte ich mit Holzwolle, hat auch geklappt, aber das Zeug saugt wie verrückt und ist natürlich alles andere als weich und wirklich gut dämpfend.
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Sagt mal, ihr habt ja gerade Leinen als Grundstoff im Gespräch. Wie sieht es denn mit gutem Leder für die Subarmalia aus? Ist das denn vom Tragekomfort gut bzw historisch überliefert?
Falls überliefert, hätte Leder ja den Vorteil, dass das Füllmaterial nicht durchstechen oder mit Wasser in Berührung kommen kann.
_________________ Titus Flaminius
alias
Steffen Raudies
Registriert: Montag 5. September 2005, 18:47 Beiträge: 3128 Wohnort: Swisttal
Du kannst natürlich auch Leder nehmen, keine Frage (wie gesagt, wir haben nur namentliche Erwähnungen, keine Erläuterungen oder realen Funde, außer einer komischen Kappe aus Dura Europos) .
Dazu fallen mir spontan folgende Dinge ein:
Nachteile: das würde schwerer, wärmer und härter zu bearbeiten. Funktionieren wird es zweifellos.
Vorteile: größerer Schutzfaktor.
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