Registriert: Freitag 9. September 2011, 15:14 Beiträge: 2
Bei dem Nacharbeiten des Thorbergkittels stieĂź ich auf einige Unklarheiten, die sich aus Schlabows Beschreibung ergeben.
1. Wie ist das Halsloch gearbeitet. Er schreibt es sei wie die Schultern lediglich umgelegt und vernäht. Dabei bleibt jedoch unklar mit welchem Stich (Überwendlingsstich oder Vorstich??)und ob es rund oder als Schlitz ausgeführt ist.
2. Selbiges Problem tritt auch an den Ärmelabschlüssen in den "Schlitzen" auf. Sind diese im Vorstich vernäht und läuft der Saumstich einfach bis zum Abschluss?
Deshalb meine Frage: Hat jemand das Teil mal im Original gesehen?
Ist das eigentlich mittlerweile gesichert, dass Schlabow sich bezüglich der Vorder- und Rückseite geirrt hat. Mich macht einfach das gesäumte Loch auf der rechten Brust stutzig.
Leider habe ich den Kittel auch nicht im Original gesehen , ich habe auch nur den Schlabow zum Nachlesen.
Zu der 1. Frage :ich würde den Schlabow so interpretieren . Der Halsausschnitt ist ein Schlitz, und wenn man den umnäht ensteht so eine Art U-Boot-Ausschnitt. An den Enden des Schlitzes kann man ja nur ganz knapp umnähen und in der Mitte kann man die Kante auf ein paar Zentimeter umbiegen. Die Schulterschräge wurde ja offensichtlich auch so gemacht. Ich habe auch einen Kittel aus sehr feinem Schussrips genäht, wo Vorder- und Rückenteil in einem Stück geblieben sind und die Schulterschräge nur von innen abgenäht ist. Meine Halsausschnitte versäubere ich auch immer mit dem Knopflochstich.
Zur 2 .Frage: die Ärmelkanten sind im Knopflochstich versäubert ( das mache ich inzwischen mit allen Schnittkanten ) und die Kanten dann wie auf dem Schemazeichnungen aufeinandergelegt und im Heftsich vernäht. Bei meinen Kleidern mache ich zwischendrin immer wieder mal einen Rückstich- dann geht die Naht nicht gleich auf der ganzen Länge auf , wenn irgendwo etwas reißt . Die Ärmel sind nicht bis runter zusammengenäht, sondern auf ungefähr die letzten 10-15 cm offen . Hier gibt Schlabow keine Länge an.Unten am Ärmel ist noch eine Brettchenborte angebracht. Diese überlangen Ärmel , die man dank der offenen Naht umschlagen kann ,sind ziemlich praktisch . Solche Ärmel bei einer Nicht- Thorsberg- Tunika habe ich auch gemacht, und mein Mann fand das sehr angenehm so .
Was das umsäumte Loch angeht , bin ich auch ratlos. Schlabow schreibt, dass es möglicherweise zur Fibelbefestigung diente. Wenn aber Vorder- und Rückenteil vertauscht sind , wäre das aber nicht mehr schlüssig.
Ps.: ich nehme mir die Freiheit für meine persönliche Ausrüstung die Textilien so zu weben , färben und nähen , dass sie zwar noch auf die Zeit passen, aber einfach auch stabil und praktisch sind.
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