Registriert: Sonntag 30. April 2006, 19:56 Beiträge: 117 Wohnort: Saarland
Salvete Amici,
Da ich ja einen Cingulum ohne Schurz trage, wie er auf dem frühtiberischen Bogen von Orange 25 n.Chr. dargestellt ist, (siehe Junkelmann, Legionen des Augustus) wollte ich
mal wissen ob man in diesem Falle auch die Schnalle seitlich trägt oder in der Mitte ?
Ist bei der Darstellung leider nicht zu erkennen.
Desweiteren gibt es ja die Variante mit kurzem Riemen und langem überhängendem Riemen.
Kann man diesen langen Riemen auch nach „Mittelalterart“ hinter den Gürtel stecken und herabhängen lassen oder muß man ihn immer vor dem Gürtel herabhängen lassen ?
Registriert: Montag 5. September 2005, 18:47 Beiträge: 3128 Wohnort: Swisttal
Eine nicht unerhebliche Anzahl der Darstellung zeigt, dass die pteryges "überhängen", also von hinten über die obere Seite des Gürtels herabhängen.
So z.B. bei den Grabsteinen des Rufus Luciulius, desCastricius Victor und selbst bei den beiden "Prätorianerreliefs" aus Puoteoli und Louvre.
Es gibt jedoch auch Darstellungen, da hängt ein großes, zusammenhängedes Stück unter dem cingulum heraus und wird erst in Lendenhöhe zu Streifen geschnitten. m.W. sind diese jedoch ins frühe 1. Jh.n.Chr. zu datieren, gehören möglichrweise zur Mode der zwei cingula Tragweise. Zu sehen ist das z.B. am Grabstein des Annaius (also Cohorte).
Dazu ein Gegenstück aus Köln, unbekannter Soldat, zwei cingula, trotzdem die pteryges über den oberen Rand herabhängend.
Ich habe daher auf Schlaufentrageweise verzichtet, und habe die Riemen hinten ans cingulum angenietet.
Wie breit du sie machst liegt bei dir, ich würde die Breite meiner Knöpfe nehmen und einen Rand von ca. 1 cm rechts und links hinzuaddieren.
_________________ Wer war froher als Neanth, da er sich Meister von diesem wundervollen Instrumente sah, wodurch er, ohne das mindeste von der Musik zu verstehen, der Erbe des Talents eines Orpheus zu sein glaubte! - Lukian
Salve Paul, bei 3cm, reicht das Leder was wir da gekauft haben????? Hast du auch bei der Bestellung Pterygesbeschläge bestellt????? Wenn nicht können wir das ja noch nachlegen bei Tobias. ich benötige die nämlich auch. (War um 1:23 zu Hause.....
Registriert: Montag 5. September 2005, 18:47 Beiträge: 3128 Wohnort: Swisttal
Es gibt da nur wenig Vorgaben. Es sollten nicht mehr als 5 oder 6 sein. Für unsere Zeit wäre nur einer oder zwei unangemessen.
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Übrigens, soweit ich jetzt in Junkelmann eingestiegen bin, habe ich Pteryges bisher nur bei den Centurionen und principales gesehen. Weiß nicht, ob Pteryges auch für den miles gregarius wirklich Standard waren. Subarmalia bestimmt, wenn auch eher wahlweise nach Bedarf, denk ich mal.
_________________ Titus Flaminius
alias
Steffen Raudies
Registriert: Montag 5. September 2005, 18:47 Beiträge: 3128 Wohnort: Swisttal
Ihr redet aneinander vorbei, Titus meint die pteryges der subarmalis, das Thema behandelt die pteryges des cingulum.
Titus, zu deinem Thema, das wird schon ewig diskutiert, ich schließe mich da nicht an, es gibt eine ganze Reihe Grabsteine die das Gegenteil beweisen, und auch am Triumphmonument von Adamklissi sieht man solche pteryges.
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Verstehe. Naja Cingulum-Pteryges sind ja nicht das Thema.
Aber ich weiß nicht, in Sachen Ausrüstung haben sich grundlegend ja nur diese geändert:
- Helm
- lorica, wobei die hamata beim Centurio und den Hilfstruppen auch noch Standard war
- Scutum, von den runden Ecken hin zum eckigen Schild das wir heute benutzen.
Aber die pteryes der subarmalis sind mir irgendwie nur als "Schmuck" für die höheren Ränge bekannt. Bzw kann ich halt nur Junkelmann als Quelle dafür anführen.
_________________ Titus Flaminius
alias
Steffen Raudies
Registriert: Montag 5. September 2005, 18:47 Beiträge: 3128 Wohnort: Swisttal
Junkelmann ist keine Quelle sondern Literatur, er selbst führt Quellen an.
Quellen sind direkte Zeitzeugen, und da ist eben das Triumphmerkmal oder der Grabstein eine Quelle.
Verändert hat sich fast alles mal quer durch die Zeit. Selbst das pilum verändert sich und am Ende des 1. Jh. wird das Tüllenpilum eingeführt und schnell beliebt.
Wie das Mischverhältnis der einzelnen lorica-Typen aussah wissen wir nicht. Wir kennen eben nur Darstellungen von höheren Offizieren mit musculata, centurionen mit hamata und musculata usw.
Wie es aber nun konrekt aussah, das finden wir so schnell nicht raus.
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