Registriert: Samstag 10. September 2005, 11:57 BeitrÀge: 751
Tyr hat geschrieben:
Wie sieht denn aus wenn ich 4mm Pappelsperrholz nehme, leider haben unsere GeschÀften nur diese StÀrke, ich wollte am we mal es mit 2mal 4mm ausprobieren. Oder ist das zu dick zum biegen
Tyr
Salve
- Da hilft nur ausprobieren. Ich habe auch das einfache Pappelholz aus dem Baummarkt verwendet - wahrscheinlich war es 4mm stark, das kann ich aber nicht mehr genau nachvollziehen.
Registriert: Donnerstag 11. September 2008, 16:52 BeitrÀge: 10 Wohnort: Germania Superior/Cruciniacum
Also ich habe gestern es mal mit 2x4mm Pappelsperrholz ausprobiert und hat es hat geklappt. Vorsichthalber habe ich es ohne Leim und Schrauben versucht. Jetzt kann es losgehn
Registriert: Donnerstag 11. September 2008, 16:52 BeitrÀge: 10 Wohnort: Germania Superior/Cruciniacum
Salve,
Wo bezieht ihr die Schildbuckel her. Habe in Onlineshops nach geschaut und habe fest gestellt das sie alle aus Messing/Stahl sind und man muss sie selbst biegen. Habe zwar einen HĂ€ndler gefunden der Blechbuckler anbietet aber bis zu 8 wochen lieferzeit.........
Registriert: Montag 5. September 2005, 18:47 BeitrÀge: 3128 Wohnort: Swisttal
Es gibt ein paar Schmiede die solche umbones herstellen. Bspw. Rudis KĂŒnstlerwerkstatt.
_________________ Wer war froher als Neanth, da er sich Meister von diesem wundervollen Instrumente sah, wodurch er, ohne das mindeste von der Musik zu verstehen, der Erbe des Talents eines Orpheus zu sein glaubte! - Lukian
Registriert: Samstag 10. September 2005, 11:57 BeitrÀge: 751
salvete
Ein Nachtrag zum Theme Scutum aus Pappelsperrholz: Auf dem letzten Lager haben wir mit meinem Scutum einige Runden Kampftraining gemacht, dabei wurde das Scutum an einer Stelle von einem Holzbalken mit ca. 5x5 cm^2 StirnflĂ€che eingedrĂŒckt. Die erste Vermutung war, dass sich eine Verleimung gelöst hatte. Wie ich bei der Reperatur festgestellt habe war die Verleimung ok, aber es sind beide Sperrholzschichten komplett durchschlagen worden! Ich bin seid dem wieder etwas skeptisch geworden was die Nutzung von Pappeholz fĂŒr Scuta angeht. Entweder hat Pappelmassivholz andere Eigenschaften als das von mir genutzte industriell hergestellte Pappelsperrholz oder ein Scutum muss nach einem ernsthafen Kampf ersetzt werden, da Metallwaffen das Pappelholz wahrscheinlich noch wesentlich stĂ€rker schĂ€digen. Die Schutzwirkung des Pappelholzscutum ist zwar gegeben, aber der Materialbedarf einer Truppe auf einem Feldzug wĂ€re recht hoch, nach jedem Gefecht mĂŒssten einige hundert Scuta der ersten Schlachtreihe ersetzt werden. Das Scutum wĂ€re eine Art Einweg-Schild, diese Interpretation widerspricht aber Vergetius, der ĂŒberliefert, das die Soldaten Ihren Namen auf die Innenseite der Schilde geschrieben haben, was sie sicher nicht fĂŒr Wegwerf-Artikel getan haben.
Zusammenfassend muss ich sagen: Das "Experiment" hat mehr Fragen aufgeworfen als es geklÀrt hat.
Registriert: Mittwoch 25. April 2007, 15:42 BeitrÀge: 219 Wohnort: Nord-West-Schweiz
GrundsĂ€tzlich ist es schon so, dass modernes Sperrholz gegenĂŒber Festholz auf "durchstanzungen" schwĂ€cher reagiert. Die Schutzwirkung der Schilde basiert ja auf einem Mehrfachverbund der Materialien Holz, Leder und Stoff.
Das selbe Schadensbild durfte ich mit meinem Schild auch schon erleben. Wir hatten da einen Testudo gebilded und mein Schild bekamm die Kante eines 2m Rundholzes mit einem Durchmesser von gut 15cm ab. Das Holz hat es auch nach innen ausgebrochen, der Stoff der inneren Lage zum Teil abgerissen. Das Leder aussen hat aber gehalten.
Fazit: Das Schild musste zwar in Reparatur, hat aber weiterhin die Schutzwirkung erfĂŒllt. Ich denke, dass die Schilder (wie ja auch die pilen) nach einer Schlacht eine Revision nötig hatten. Die Reparatur war eigentlich sehr einfach: Zerbrochenes Holz rausnehmen, Leder wieder "ausbĂ€ulen", neues Holz einpassen und einkleben, neues StĂŒck Stoff innen auf die Flickstelle kleben und anmahlen. Fertig!!
ich bin dabei gerademein Scutum herzustellen. Beim biegen ĂŒber die Biegeform habe ich den Eindruck, dass mein Scutum nur eine geringe Wölbung aufweist.
Frage: Wie stark sollte die Wölbung des Scutums sein?
Valete Alexander
_________________ Die MittelmĂ€Ăigen sind auf Dauer die erfolgreicheren!
Registriert: Samstag 10. September 2005, 11:57 BeitrÀge: 751
salve
Die Funde aus Dura Europos und aus Fayum sind genagelt, es gibt alber wohl Fundberichte in denen Nietenreste in Umboes gefunden wurden, allerdings kann ich hierzu keine Quellen angeben. Viele Reenactor nieten allerdings ihre Umbones - ich selber ĂŒbrigens auch, mein nĂ€chstes Scutum wird allerdings genagelt werden.
Registriert: Samstag 10. September 2005, 11:57 BeitrÀge: 751
Salvete
ich baue gerade ein neues Scutum und möchte es mit Rohhaut bespannen, fĂŒr die Aussenseite ist das nicht so schwierig, aber wie macht man das fĂŒr die Innenseite, hat das schon mal jemand gemacht ?
Registriert: Dienstag 10. Januar 2006, 12:44 BeitrÀge: 76 Wohnort: Aachen
Hallo,
mit den Besonderheiten der römischen Schildbauweise habe ich mich zwar noch nicht beschĂ€ftigt, aber fĂŒr das Mittelalter hat sich jemand schon mit der Frage beschĂ€ftigt. HĂŒbsches Buch mit vielen praktischen Tips fĂŒr den (Nach-) Bau.
Jan Kohlmorgen, Der mittelalterliche Reiterschild: Historische Entwicklung von 975 bis 1350 und Anleitung zum Bau eines kampftauglichen Schildes (Wald-Michelbach 2002) 161-163:
"Soll hingengen ein gebogener Holzkorpus beidseitig ummantelt werden ist es leider nicht möglich, das Pergament fĂŒr die SchildrĂŒckseite einfach feucht auf den Holzkorpus aufzulegen und dort trocknen zu lassen, da es - wie erwĂ€hnt - beim Trocknen einschrumpft und sich dabei aufspannt. Um das zu vermeiden, legt man den fĂŒr die RĂŒckseite vorgesehenen Bezug zunĂ€chst lose und verkehrtherum (!) ĂŒber die Wölbung der Schildvorderseite und lĂ€Ăt ihn dort trocknen. Um ein Verziehen zu vermeiden, wird es an seinen RĂ€ndern auf der SchildrĂŒckseite mit einigen NĂ€gel provisorisch fixiert. [...] Man nimmt es dann [nach dem Trocknen] wieder vom Holzkorpus ab, schneidet die umgeschlagenen Kanten ab und paĂt es - diesmal richtig herum - auf der RĂŒckseite des Schildes an. [...] Um ein Ablösen des Pergaments zu verhindern, wird es an seinen RĂ€ndern mit einigen kleinen, kzrzen NĂ€geln befestigt, die spĂ€ter von dem Umschlag des vorderen PergamentstĂŒcks verdeckt werden. [...] Um ganz sicher zu gehen, daĂ sich das Pergament nicht wieder ablöst, kann es zusĂ€tzlich mit einigen kleinen, gleichmĂ€Ăig ĂŒber die gesamte SchildrĂŒckseite verteilten NĂ€geln befestigt werden. Einige der erhaltenen Marburger Schilde weisen solche BefestigungsnĂ€gel auf, auch hat sich diese Vorgehensweise in der praktischen Anwendung sehr bewĂ€hrt."
Alternativ zu den NĂ€geln könnte man die Rohaut auch festleimen, wenn viele NĂ€gel fĂŒr römische Schilde eher weniger ĂŒblich sein sollten.
Registriert: Samstag 10. September 2005, 11:57 BeitrÀge: 751
Salve Andreas,
vielen Dank fĂŒr die prompte Antwort. Die Beschreibung passt sehr gut zu dem was ich mir selber ausgedacht hatte. Bzgl. der NĂ€gel kann ich sagen das in Dura scheinbar wenig NĂ€gel in den Schilden gefunden wurden, allerdings muss der Fayum Schild sehr viele HolznĂ€gel (!) aufweisen. Allerdings war letztere wahrscheinlich eher mit Wollfilz ummantelt.
- Mal sehen ob ich den Marburger Schilden nochmal einen Besuch abstatte, die scheinen doch interessanter als man auf den ersten Blick glaubt.
Abenader, hast du im Moment das Negativ zum Bespannen der Scuta? Oder ist das bei Tobi? Möchte mir ja, aus bekannten schwerwiegenden GrĂŒnden, ein zweites bauen
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