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BeitragVerfasst: Mittwoch 3. Juni 2009, 19:29 
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Salvete, amici amicaeque, permittet quaerere?

Die grundsätzliche Frage vorweg: Wie kommt ihr zu Euren lateinischen Namen?

Wie ich gelesen habe, besteht ja der vollständige lateinische Name aus Rufname + Sippenname + Beiname

Also bei mir wäre das z.B. Klaus Tenbrink Dicker. Von Klaus zu Claudius ist ja noch einfach, schwieriger ist es z.B. für Michaela (Da mi basia mille ;-)). Das ist ja nun eigentlich ein hebräischer Name.
Bei unserer jüngsten Katharina müsste Katarina gehen, Aber auch z.B. bei unserem mittleren Stefan wird es wieder schwierig. Namensherkunft vermutlich aramäisch, hebräisch oder griechisch. Man macht daraus so locker den Stephanus, obwohl das "in Rom" wohl nicht üblich gewesen wäre.
Wird der Sippenname erfunden?

Viele Fragen... Vielen Dank

Semper felix sis vos

Claudius

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BeitragVerfasst: Mittwoch 3. Juni 2009, 21:35 
Tesserarius
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Na, ich hoffe du hast den Artikel bei uns auf der Seite gelesen :D aber fragen darfst du immer.
Die nomina trias gilt eigentlich nur für römische Bürger und sie ist auch nicht unbedingt verpflichtend. Es gibt einige berühmte Römer, die eben kein Cognomen trugen, bspw. Gaius Marius oder Marcus Antonius.
In der Theorie kommt noch die Bezeichnung des Tribus dazu, und später noch ein Supernomen und und und. Man spielt also etwas mit den Namen.

Bei uns ist es auch abhängig was man darstellen will. Als Legionär ist es dann relativ leicht. Es gibt nur eine kleine Anzahl gebräuchlicher Praenomen, aus denen frei gewählt werden darf. Ich empfehle aber phonetisch nahe am eigenen Namen zu bleiben, falls möglich. Für das nomen gentile stöbere ich in der Regel in den verbreiteten Familien und suche einen Namen der möglichst ähnlich klingt und zeitlich auch gut paßt.

Der Cognomen schließlich wird bei uns verliehen, dass heißt, wenn sich jemand in die Gruppe integriert hat, überlegen wir, was passend erscheint. Zwar ist die Vorstellung mittlerweile in Abrede gestellt worden, jeder Römer hätte die zu seinem Cognomen passenden Attribute (ebenso wie man nicht mehr davon ausgeht das der Praenomen Quintus auch unbedingt das fünfte Kind bezeugt), aber nicht selten orientiert sich das dann bei uns wirklich an der Person.

Weder bei Prae- noch nomen gentil ist es schlimm, wenn ein Name mehrfach vorkommt, eher ist das sogar gewünscht. Freigelassene und mit dem Bürgerrecht beschenkte nahmen den Namen ihres Freilassers bzw. des Kaisers an, unter dem sie das Bürgerrecht erhalten hatten.
Man kann sich vorstellen, wie viele dann nach der Constitutio Antoniniana, der Generalverteilung des Bürgerrechts 212 den gleichen Familiennamen trugen :)

Frauennamen sind eigentlich ungleich leichter, die tragen nämlich normalerweise nur nomen gentil in weiblich. Beispiel: Gaius Julius Caesar (sowohl der echte als auch der adoptierte) hatte eine Tochter. Die hieß(en) schlicht Julia.

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BeitragVerfasst: Donnerstag 4. Juni 2009, 08:48 
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Bei einigen von uns klingen in den Gentilnamen etwas die eigenen Familiennamen an (Menzel - Mentellius, Gabrys - Gabinius, Nordmann - Norbanus), mir ist mein gentilnamen "zugelaufen", ich habe einen anderen Avatar namens "Mummpizz" und wollte den irgendwie rüberziehen. Bei Tenbrink Dicker würde sich Didius oder vielleicht auch Terentius anbieten, aber da hat Primus sicher auch noch ein paar Vorschläge. Claudius passt übrigens für einen Menschen aus der Region hier auch gut, wie ich meine, aber dann wird deine ganze Familie zu Claudii.

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BeitragVerfasst: Donnerstag 4. Juni 2009, 09:26 
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Salvete omni!

Ganz spontan kommt mir "Claudius Stabilus" in den Kopf...
Wobei sich für Kathi, Stefan und mich dann "non-stabilus" empfehlen würde. :lol:

Valete!
ela

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BeitragVerfasst: Donnerstag 4. Juni 2009, 10:40 
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Salvete!

Vielen Dank für Eure Antworten.

Wenn ich bei unserem Nachnamen "Tenbrink" von der mittelhochdeutschen Bedeutung "ten = in Richtung, gen / Brink = sandiger Hügel" herangehe, dann könnte ich als Gentilnamen doch dann wählen Tumulus (für Hügel).

Und somit wäre mein Name "Klaus Tenbrink" dann latinisiert "claudius tumulus" richtig?

Valvete
Claudius

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BeitragVerfasst: Donnerstag 4. Juni 2009, 11:23 
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Ihr geht da im Moment eher vor wie die deutschen Humanisten des 15./16. Jhs., wo aus einem Schneider ein Sartorius und aus einem Müller ein Molitor wurde. Das ist knapp daneben, aber eben auch vorbei ... Gentilnamen waren bei den Römern z. T. schon so alt und nicht-mehr-erklärbar wie heutzutage unsere, wo man Spezialisten für die Namensforschung braucht (schließlich gab es etruskische, sabinische, lateinische und oskische Familien, die "integriert" wurden). Deshalb gehen wir den einfachen Weg und nehmen die phonetische Nähe.

Ich würde vorschlagen, wir setzen uns am 20. einfach mal hin und wälzen die Bücher oder Listen, da findet sich bestimmt etwas lustiges, was das Bedürfnis nach Sinn und Homophonie anbelangt.

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BeitragVerfasst: Donnerstag 4. Juni 2009, 11:42 
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Das wird bestimmt lustig... Listen wälzen ist prima. :)
Darf ich fragen, ob Ihr auch Eure Kids mitbringt?

Unsere "Satelliten" werden wahrscheinlich nicht komplett mitkommen - der Älteste murmelte was von "goil - habbichsturmfreieBude!" :shock:
Aber wahrscheinlich hat er nur Bedenken, dass ein "Christian" zur allgemeinen Erbauung an den Türpfosten genagelt wird... dabei hab ich ihm doch versprochen, sein Name wäre Garant fürs Verfüttert-werden in Xanten.

Ich freu mich drauf, hoffentlich klappt es... ich hab nämlich vormittags noch ein Fotoshooting mit der Musikschule. :oops:

Liebe Grüße,
ela

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BeitragVerfasst: Dienstag 16. Juni 2009, 21:23 
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Salvete!

Ich habe hier eine sehr interessante Seite zum Thema gefunden und dabei festgestellt, dass der Name Claudius kein Vorname im Sinne der Praenomen ist.

Ich würde mich gern umbenennen und zwar auf den Namen

Bild

Was haltet Ihr davon?

Valete!
Gaius Claudius

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BeitragVerfasst: Dienstag 16. Juni 2009, 22:18 
Tesserarius
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Na, wie gesagt, falls ihr euch bei uns wohl fühlt, verpassen wir dir ohnehin einen Cognomen :p

Ansonsten ist die Wahl Gaius und Claudius passend. Ein weit verbreiteter prae- und ein ein gängiges nomen gentile. Und man kann es sich ganz gut merken.
Die praenomen findest du übrigens auch in jedem Lateinwörterbuch nochmal aufgelistet :)
Außer denen bei Nova gibt es noch ca. 4 - 6 weitere, die aber sehr selten sind, dafür sind bestimmte aus den 18 üblichen praenomen eigentlich nicht so "üblich" und kommen eher in bestimmten Familien vor.

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BeitragVerfasst: Donnerstag 18. Juni 2009, 21:26 
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Vielen Dank Lars, für die schnelle Umbenennung.

Jetzt entsteht folgende Frage:

Die Ehefrauen trugen, so habe ich gelesen, den nomen gentile, also bei mir Claudius in der feminisierten Form als Praenomen. Somit würde Ela dann Claudia heissen. Aber meine Tochte ja auch (So wie Julia die Tochter von Gaius Julius C.)
Wenn also Ela nun mit Vornamen Claudia heisst, wie ist dann ihr Gens-Namen. Claudia Claudius geht doch nicht...

Valete!
Gaius Claudius

post scriptum
Jetzt wird es noch interessanter: Gerade gelesen... Abweichend zum heutigen "System" änderte die Ehefrau ihren Namen nicht mit der Heirat, sondern behielt die gens ihrer Familie bei. Somit bleibt die Frage, wie meine Tochter heissen würde. Claudia ist klar, aber was ist dann der gens-Name?

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BeitragVerfasst: Donnerstag 18. Juni 2009, 22:00 
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Frauennamen sind nur "einnamig". Soll heißen: Caesars Tochter hieß Julia. Deine heißt Claudia. Bei mehreren Töchtern kommt i.d.R. ein "minor / maior" dazu oder ein anderer Beinamen, an dem man sie unterscheiden kann.

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BeitragVerfasst: Donnerstag 18. Juni 2009, 22:10 
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Nachdem mein Vorschlag an Ela, dass sie sich Rabiata nennen soll, sehr deutlich zurückgewiesen worden ist ;-) bin ich bei dem Vorschlag "Flavia" nach dem Gens-Namen Flavius hängengeblieben. Damit ist das eine sehr noble Verbindung zwischen den Claudiern und den Flaviern :lol:

Ich muss Ihr nun nur noch klarmachen, dass das nix mit flavus = Blond zu tun hat... *lol*

Salvete!
Gaius Claudius

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