Registriert: Montag 5. September 2005, 18:47 BeitrÀge: 3128 Wohnort: Swisttal
Da mir vor kurzem klar wurde, dass mich in diesem Bereich so einiges an WissenslĂŒcken quĂ€lt und Recherche bitter nötig ist, dachte ich, wĂ€re es sinnvoll langsam ĂŒber derartige Dinge zu sprechen.
Literaturempfehlungen ausdrĂŒcklich erwĂŒnscht.
Erstmal die Grundbegriffe.
Die meiste mir vorliegende Literatur ist veraltet (Der kleine Pauly z.B. bietet da nur einen spÀrlichen Artikel aus den 20ern), also nur her mit Verbesserungen und ErgÀnzungen.
Herrenbekleidung:
Chiton (auch als Exomis, also die rechte Schulter frei), wurde gegĂŒrtet getragen, existierte in verschiedenen LĂ€ngen.
Chlaina, Mantel, doppelt oder einfach gelegt. Wird zum himation.
Chlamys, ein kurzer Schultermantel, der mit einer Fibel befestigt wurde.
Es gibt zwar scheinbar recht viele Formen von Schuhen, von einer flachen Sohle mit ein paar Riemen bis hin zu Stiefeln, so scheinen die Soldaten und Bauern doch meist, wie auch die Athleten, barfuĂ unterwegs gewesen zu sein.
Demosthenes beschreibt die Schuhe der spartanischen Hopliten als "haplai", einsohlig
_________________ Wer war froher als Neanth, da er sich Meister von diesem wundervollen Instrumente sah, wodurch er, ohne das mindeste von der Musik zu verstehen, der Erbe des Talents eines Orpheus zu sein glaubte! - Lukian
die altgriechischen Begriffe bezeichnen in jener Epoche oft die Materialien der Bekleidung, nicht unbedingt ihren Zuschnitt.
peplos: Gewand aus Wolle
chiton: Gewand aus Leinen o.Ă€.
_________________ Ein Genie lernt alles, von jedem. Der Intelligente lernt vom Genie und aus seinen Erfahrungen. Der Dumme lernt nichts...., er weiĂÆĂâĂâŠĂž alles besser.
ErgĂ€nzed kann ich als AnschauungsbĂŒchlein Greek and Roman Fashions von Tom Tierney empfehlen. Ist zwar eher ein Malbuch , aber mit antiken Vorlagen und macht einfach spass zum blĂ€ttern
Jiassas
_________________ Philippos
Athina Itonia
âI have never seen before something more terrible than the Macedonian phalanxâ Plutarch âLife of Aemilius Paulusâ
Registriert: Montag 5. September 2005, 18:47 BeitrÀge: 3128 Wohnort: Swisttal
Danke fĂŒr die Hilfen.
Militiades, leider ist ja der Connolly nicht besonders ausfĂŒhrlich und auch schon in die Jahre gekommen. Die Seite ist zwar nett, aber die Bilder sind auch schon aus den 2Ăern und der Stand des Wissens dementsprechend.
Susanna hat mir ein recht neues Werk der C.H. Beck Werke empfohlen, ich muĂ nur noch den genauen Titel finden.
Das Problem ist ja nicht nur der Schnitt, sondern auch die Verwendung, das Material und die Details. Das alles interessiert mich derzeit brennend.
_________________ Wer war froher als Neanth, da er sich Meister von diesem wundervollen Instrumente sah, wodurch er, ohne das mindeste von der Musik zu verstehen, der Erbe des Talents eines Orpheus zu sein glaubte! - Lukian
Muschelseide wurde auch in Pompei als Textilrest nachgewiesen.
Es gibt sie nicht mehr, aber ich habe vor 2 Tagen handgewebtes (!) Imitat erstanden. Wer braucht noch welches?
Ich habs mir fĂŒr die Upper-Class-Darstellung einer HetĂ€re/Musikerin gekauft.
Ist so ziemlich das seltenste zu bekommen, also melden, wenn gewĂŒnscht!
_________________ Ein Genie lernt alles, von jedem. Der Intelligente lernt vom Genie und aus seinen Erfahrungen. Der Dumme lernt nichts...., er weiĂÆĂâĂâŠĂž alles besser.
Registriert: Montag 5. September 2005, 18:47 BeitrÀge: 3128 Wohnort: Swisttal
Noch ein paar KleidungsstĂŒcke, ĂŒber die man mehr Infos gut gebrauchen kann:
perizoma - Eine Art Kilt, laut Secunda aus dicht gewebter Wolle.
spolas - eine Art Wintertunica, dicht gewebt mit möglichem Schutzeffekt
_________________ Wer war froher als Neanth, da er sich Meister von diesem wundervollen Instrumente sah, wodurch er, ohne das mindeste von der Musik zu verstehen, der Erbe des Talents eines Orpheus zu sein glaubte! - Lukian
Registriert: Dienstag 6. September 2005, 21:03 BeitrÀge: 1769 Wohnort: Ratingen
Moin,
hat denn eigentlich mal jemand ein (oder mehrere) Schnittmuster fĂŒr einen Chiton oder irgendwelche clevere RatschlĂ€ge?
Ich hab in der NĂ€he meiner Arbeit einen Stoff Restposten Laden entdeckt, der unter anderem auch Wollstoffe und Leinen hat, fĂŒr zum Teil sehr schmale Preise. Da wĂŒrde ich dann schon gerne mal das Thema Chiton angehen.
Da musst du dann auch auf die Webart und die Art der FĂ€rbung achten.
Köperwebung geht, bitte nicht unbedingt FischgrÀt,
das ist fĂŒr Griechenland nicht so der Hit.
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Registriert: Montag 5. September 2005, 18:47 BeitrÀge: 3128 Wohnort: Swisttal
Exakt, vielen Dank auch, wir hatten den Buchtitel auch im Internen (fĂŒr nichtmitglieder der Hetairoi nicht sichtbaren) schon gefunden, und einige von uns haben es sich zugelegt.
Leider vergaĂ ich es hier einzutragen. Trotzdem vielen Dank, sehr nett von dir
_________________ Wer war froher als Neanth, da er sich Meister von diesem wundervollen Instrumente sah, wodurch er, ohne das mindeste von der Musik zu verstehen, der Erbe des Talents eines Orpheus zu sein glaubte! - Lukian
Registriert: Dienstag 14. Juli 2009, 09:56 BeitrÀge: 1134 Wohnort: Vindobona / AT
Tib. Gabinius hat geschrieben:
Noch ein paar KleidungsstĂŒcke, ĂŒber die man mehr Infos gut gebrauchen kann: perizoma - Eine Art Kilt, laut Secunda aus dicht gewebter Wolle.
Sorry falls ich mich jetzt als Gravedigger mit necroposting unbeliebt mache, aber es passt gut dazu.
Hat vl jemand Infos dazu? Hat jemand einen gemacht und Bilder davon ? Ich denke angesichts der Temperaturen im Moment wÀre ein perizoma nicht so schlecht : )
Also mir ist das sehr recht, vor allem wenn mal auch auĂerhalb des RAT darĂŒber geredet wird, vielleicht werden dann auch die MissverstĂ€ndnisse von meiner Seite aus weniger (obwohl ich das Buch von der Pekridou-Gorezki gelesen hab). Perizoma hatte ich bspw. gar nicht gekannt. Aber als Wickelrock wĂŒrde der vielleicht funktionieren so wie hier:http://picasaweb.google.com/GentesDanubii/Heuneburg072009AntikesBallspiel#5355083003548521890http://picasaweb.google.com/GentesDanubii/Heuneburg072009AntikesBallspiel#5355081896477336706 Das war damals nur eine spontane Idee weil der orange Lodenmantel so schön stabil ist und irgendwie ein GefĂŒhl von Schutz und StĂŒtzung gibt (mir zumindest vor allem wegen dem Wulst im Tailienbereich) wenn man ihn so trĂ€gt. Wenns das als belegtes KleidungsstĂŒck gibt solls mir nur recht sein .
Da am Rat in den Lino-threads ja immer darĂŒber diskutiert wird ob der Lino jetzt mit Spola gemeint ist oder nicht hab ich schon gar nicht mehr daran gedacht aber vielleicht ist damit ja auch diese Art Fellchiton gemeint die man manchmal auf Vasenmalereien sieht und die separat und unter Linos getragen werden, bspw. wie der Reiter hier: http://www.triballi-thrakoi.at/
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