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Regenschutz
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Autor:  Marcus Mentellius Sermonius [ Samstag 8. April 2006, 22:12 ]
Betreff des Beitrags:  Regenschutz

Hallo,

was trug man in der Antike um sich gegen Regen zu schützen?
- Einen Mantel, klar - aber aus welchem Material
gewalkte Wolle ?
Wachstuch ?
Tuch aus nicht entfetteter Wolle ?
einen Ledermantel ?
eine Leder-Gurgel ?

Gibt es irgendwelche Funde, oder Überlieferungen, oder ist man auf
Analogschlüsse angewiesen ?

Valete
Marcus

Autor:  Marcus Asprenas [ Sonntag 9. April 2006, 14:40 ]
Betreff des Beitrags: 

Hallo,

gibt es nicht ein Mosaik oder ein Wandbild, was sowas ähnliches wie einen Regenschutz oder Mantel zeigt???

Ich glaube aber das war nicht aus deiner Epoche.

Ich schaue mal nach ob ich die Abbildung finde.

Vale

Marko

Autor:  Susanna [ Mittwoch 12. April 2006, 09:12 ]
Betreff des Beitrags: 

Wolle wurde gewalkt mit Seife und Bürste.
Funktioniert und impregniert prima.
Hab ich auch gemacht mit meiner Paenula.

Autor:  Barbara [ Mittwoch 12. April 2006, 22:08 ]
Betreff des Beitrags: 

"gugel" ist Mittelalter, aber in römischer Zeit gibts etwas ähnliches, die Cuculli. elbige sind
a) auf einer Wandmalerei (Provinenz mir unbekannt, wird im Buch nicht erwähnt), schätzungsweise 2. Jhd., ganz vorne im Buch "Die Römer in Deutschland" von Thomas Fischer
b) auf Katakombenmalereien des 4. Jhds in Rom
c) als figürliche Darstellungen in diversen Bronzestatuetten zu finden

Die genauen daten hab ich grad net im Kopf, und Scannen kann ich hier auch net..sorry.

Jedenfalls sind die Dinger konzipiert wie eine Gugel, nur viel Länger und ohne Zipfel. Sie gehn bis zur Hüfte und sind bis dorthin auch komplett geschlossen, d.h. man läuft dann nach dem "keine Hände - keine Kekse"-Prinzip durch die Gegend. Als Material ist gewalkte Wolle anzunehmen, und zwar keine hochwertige weiße, den sie sind immer braun dargestellt. Außerdem ist das ganze sowieso sklaven- und Bauernbekleidung, denn wer anderes muss bei Regen nicht draußen rumlaufen...höhö... :D Außer Soldaten :D :D :wink:

Autor:  Susanna [ Donnerstag 13. April 2006, 09:48 ]
Betreff des Beitrags: 

http://www.rete-amicorum.de

Andreas trägt so etwas sehr kleidsam.
:D

Autor:  Authari [ Freitag 14. April 2006, 07:28 ]
Betreff des Beitrags: 

...Hm,war Leder_Gurgel nicht die Schwester von Lederschtrumpf ? :roll:

Autor:  Marcus Mentellius Sermonius [ Freitag 14. April 2006, 23:25 ]
Betreff des Beitrags: 

Susanna hat geschrieben:
Wolle wurde gewalkt mit Seife und Bürste.
Funktioniert und impregniert prima.
Hab ich auch gemacht mit meiner Paenula.


Ab wann kannten die Römer Seife ?

Autor:  Barbara [ Samstag 15. April 2006, 01:42 ]
Betreff des Beitrags: 

Hm, soweit ich weiß, seit dem freundlichen kontakt mit Germanen.

Statt Seife tuts aber auch Warmes wasser und viel mehr schrubben - oder so sachen wie das sog. "Seifenkraut", rosablühende kleine, unscheinbare Pflanze, hat aber auch reinigende Wirkung.

Wollwalkereien sind aber schon seit frührömischer Zeit bekannt. In großen Becken wurde der Stoff in warmem Wasser ge"walkt", d.h. es wurde kräftig drauf rumgetrampelt (stellt euch mal die schwimmhäute der dortigen Arbeiter (= Sklaven) vor...uaaa). Obs noch andere zusätze gab, wie z.B. Urin etc. ist mir nicht bekannt.

Autor:  Susanna [ Samstag 15. April 2006, 20:08 ]
Betreff des Beitrags: 

Du kannst auch mit Kalk eine basische Lösung herstellen,
riecht nur nicht sehr gut.
:wink:

Autor:  Flavius Artemidorus [ Samstag 15. April 2006, 22:13 ]
Betreff des Beitrags: 

cuculli gibts auch in Leder bzw Fell (Fellseite nach innen), was sogar aus Moorfunden belegt ist (allerdings dann aus dem Barbaricum).

Dann gab es natürlich immer noch den allseitzs beliebten Kapuzenmantel (paenula, mglw. byrrus oder caracallus, und wer den genauen Unterschied herausarbeiten kann, kriegt 'n Keks). Wahrsacheinlich meist aus Wollstoff, obwohl manche Autoren nach Textquellen auch von Leder ausgehen (das MWN einzige gefundene Exemplar ist aber aus Wollköper).

Auch die Schutzwirkung einer palla, eines sagum bzw einer chlamys würde ich aber nicht ganz vernachlässigen.

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