Registriert: Montag 5. September 2005, 18:47 Beiträge: 3128 Wohnort: Swisttal
Vor einiger Zeit wurde ich gebeten ein wenig zu den Zahlen zu sagen.
In der Schule gelehrt und oft schnell wieder vergessen sind die römischen Zahlsymbole, die genau genommen eben keine Zahlen sondern Buchstaben sind, die an Stelle der Zahl stehen.
Grundlegend gilt also:
I = 1 und wird gesprochen unus / una / unum
V = 5 quinque
X = 10 decem
L = 50 quinquaginta
C = 100 centum
D = 500 quingenti quingentae quingenta
M = 1000 mille
Um andere Zahlen zu erhalten werden sie nebeneinander geschrieben und von links nach rechts addiert.
Man beginnt dabei links mit der größten Zahl und wird nach rechts hin kleiner. Beispiel: MDCL = 1650.
Um es dabei nicht unübersichtlich werden zu lassen, hat man gewisse Regeln zu beachten.
Alle Zahlen dürfen nur eine bestimmte Anzahl direkt nebeneinander vorkommen.
I, X, C und M dürfen bis zu drei Mal nebeneinander stehen.
V und und L kommen in der Regel nur ein mal vor, werden also nicht wiederholt.
Um also Zahlen zu erreichen, die über dieser 3 mal Regel liegen, weicht man vom nebeneinander aufreihen der Zahlen ab. So bedeutet MCM 1900, da das C an dieser Stelle noch gar nicht stehen dürfte. Man addiert es also nicht zur folgenden Nummer, sondern subtrahiert.
Daher auch das bekannte IV für die vier, das I steht vor dem eigentlich höherwertigen V und wird so abgezogen.
Hierbei sei kurz angemerkt, dass lange Zeit in Rom auch noch IIII geschrieben wurde, also die 3er Regel noch nicht galt.
Es gibt im römischen keine Null.
Die Zahlen in der Schrift und Sprache Oben angedeutet hat natürlich auch jede Zahl ihr eigenes Wort. Dabei werden unus, duo, tres, die Hunderter von 200 bis 900 und die 1000er ab 2000 dekliniert, d.h. an das gezählte im Geschlecht angepaßt. Also "duo servi" aber "duae ancillae" (zwei Sklaven aber zwei Sklavinnen).
I unus, una, unum - primus
II duo, duae, duo - secundus
III tres, tres, tria - tertius
IV quattuor - quartus
V quinque - quintus
VI sex - sextus
VII septem - septimus
VIII octo - octavus
IX novem - nonus
X decem - decimus
XI undecim - undecimus
XII duodecim
XIII tredecim
XIV quattuordecim
XV quindecim
XVI sedecim
XVII septendecim
XVIII duodeviginti
XIX undeviginti
XX viginti - vicesimus
Nach diesem Prinziep wird die Zählung fortgesetzt-
Hinter den Zahlen stehen einige der Ordnungszahlen, die nach dem gleichen Prinziep angesetzt werden.
Ich hoffe das war verständlich formuliert, in Mathematik war ich noch nie gut
_________________ Wer war froher als Neanth, da er sich Meister von diesem wundervollen Instrumente sah, wodurch er, ohne das mindeste von der Musik zu verstehen, der Erbe des Talents eines Orpheus zu sein glaubte! - Lukian
Das mit der Dreiereregel ist aus dem FrühMA, glaube ich.
In antiker Zeit heisst 4 = IIII (hab ich im Seminar irgendwie gelernt).
Aber da bitte ich nochmal um Aufklärung...
_________________ Ein Genie lernt alles, von jedem. Der Intelligente lernt vom Genie und aus seinen Erfahrungen. Der Dumme lernt nichts...., er weiß alles besser.
Registriert: Freitag 16. Juni 2006, 21:31 Beiträge: 131 Wohnort: Nuernberg
Ich bilde mir auch ein dass die Subtraktionsregel recht spaet kam. Auf Uhren steht auch "IIII". Warum das so ist weiss man nicht wirklich, aber man vermutet, dass es an der Symmetrie zu der VIII liegt. (Zeichnet man die rechte Haelfte des Vs duenn hat man da ebenfalls vier dicke Striche.)
Ich hab mal einen Text zur Addition und Subtraktion gelesen. Ist eigentlich garnicht mal so schwierig.
Erst mal sortiert zusammenfassen: XXVI + XXVIIII = XXXX VV IIIII
Und dann irgendwie von rechts die Uebertraege machen. IIII -> V, VV -> X, XXXXX -> L => LV
Bei einer Subtraktion kann man vorher gleiche Symbole wegstreichen. Die Subtraktionsnotationsregel erschwert aber die Rechnerei.
cepasaccus
PS: Ich bin mir aber ganz sicher, dass die Roemer schon die Null kannten. Man sieht ja auf Darstellungen ganz haeufig Sachen nicht dargestellt und dass die Null funktioniert wurde bewiessen.
_________________ kitty mea felis octodecim annos nata requiescat in pace. me per plurima vita comitabat. laeta mihique gaudium erat. desiderio eius angor.
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Susanna hat geschrieben:
*hüstel*
Das mit der Dreiereregel ist aus dem FrühMA, glaube ich.
In antiker Zeit heisst 4 = IIII (hab ich im Seminar irgendwie gelernt).
Aber da bitte ich nochmal um Aufklärung...
Darum schrieb ich
Zitat:
Hierbei sei kurz angemerkt, dass lange Zeit in Rom auch noch IIII geschrieben wurde, also die 3er Regel noch nicht galt.
. Vielleicht hätte ichs noch stärker betonen müssen. Du hast das ganz richtig in Erinnerung.
Zitat:
Ich bin mir aber ganz sicher, dass die Roemer schon die Null kannten. Man sieht ja auf Darstellungen ganz haeufig Sachen nicht dargestellt und dass die Null funktioniert wurde bewiessen.
Hm, das ist mir neu, ich kenne kein Symbol im römische für die Null. Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren. [/quote]
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Null enstand wohl erst im späten Mittelalter im Orient oder so, da war letzt was im Fernsehen, ich hab aber den Namen des Erfinders vergessen, irgendein Kaufmannssohn.
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Ich dachte die Parallelitaet zu einem anderen Thread wuerde auffallen.
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Sorry, ich steh voll auf dem Schlauch
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Stichwort: Ledersegmentata
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AHHHHHHH !!
Tja nun natürlich dieser Argumentation kann ich mich kaum erwehren
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