Da mir die Anfertigung einer kaiserzeitlichen Toga aufgrund der Stoffmegne als zu aufwendig erscheint, möchte ich mich an einem Pallium versuchen.
Die einzigen Quellen, mit konkreteren MaĂangaben, die ich gefunden habe sind vom Römer Museum Augst und vom Badischen Landesmuseum. Bei der Breite der Stoffbahn haben beide annĂ€hernd gleiche Angaben, nĂ€mlich Schulterhöhe bis Boden was bei mir ca. 1,5 m betragen wĂŒrde und zum GlĂŒck der Breite einer handelsĂŒblichen Stoffbahn entspricht.
Bei der LÀnge des Stoffrechtecks unterscheiden sich die Quellen jedoch deutlich. In der Schrift des Museums Augst wird die LÀnge mit 1,75 x Breite angegeben, in meinem Fall entsprÀche das 2,625 m. Beim Badischen Landesmuseum wird von 3 bis 3,5 x Breite gesprochen. Das wÀren dann 4,5 - 5,25 m.
Dieser Unterschied ist natĂŒrlich erheblich. Hat jemand von euch bessere Informationen oder selber schon mal ein Pallium gemacht und kann mir bezĂŒglich der LĂ€nge weiterhelfen? Gab es hier unterschiede in der LĂ€nge je nach Zeitstellung? ( Repubik / Kaiserzeit ) Mich wĂŒrde das erste Jarhundert nach Christus interessieren.
Als Material wĂŒrde ich einen leichten Wollstoff verwenden wollen. Im Buch Roman clothing and fashion von Alexandra Croom habe ich gelesen das ein Pallium weiĂ oder auch farbig sein konnte. Ich könnte mir ein helles Blau dafĂŒr vorstellen. Gibt es Argumente die dagegen sprechen wĂŒrden? Preis des Farbstoffes etc. oder welche FĂ€rbung wĂ€re zur Kaiserzeit am wahrscheinlichsten?
Registriert: Mittwoch 10. Januar 2007, 15:16 BeitrÀge: 2021 Wohnort: Köln
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Ein Pallium ist eine wunderbare Idee. BĂŒrger, Peregrine, alle trugen dieses vielseitige StĂŒck Stoff. Bei der GröĂe wĂŒrde ich an Deiner Stelle das Ganze auch etwas vom Tragekomfort abhĂ€ngig machen, d. h. eher etwas lĂ€nger nehmen und "auf MaĂ" probieren. KĂŒrzen geht immer. Bei der Wahl des Stoffs solltest Du bedenken, dass das Ding eine Mantel-Funktion hat; schwerer Stoff ist natĂŒrlich unhandlich und belastend, aber Winddichtheit ist eine tolle Sache (sagt einer, der versucht hat sich mit einer sehr lose gewobenen Toga vor dem pfeifenden Wind auf dem Katzenberg zu schĂŒtzen). Hellblau ist auch eine gute Wahl. Die FĂ€rbung mit Waid/Indigo ist jahrtausendealt, vor allem aber ist die Waid-FĂ€rbung lichtecht und Du brauchst Dich nicht mit A-PĂ€psten schlagen, die das rot Deines Palliums als Nicht-Krapp bemĂ€ngeln.
vielen Dank erstmal fĂŒr deine schnelle Antwort. Was die LĂ€nge angeht werde ich mich auf die sichere Seite legen und den Stoff erstmal lieber etwas lĂ€nger bestellen. Dein Argument mit der Winddichtheit hat natĂŒrlich etwas fĂŒr sich....GrĂŒbel. Habe bisher was dickere Stoffe angeht nur bei meiner Lacerna experementiert. Meine erste habe ich aus einem mittelschweren naturbraunen Loden gemacht. Das Ding ist zwar warm aber von der Optik her nur mittelmĂ€Ăig ansprechend. FĂŒr meine zweite habe ich einen leichten weinroten Wollstoff genommen, der natĂŒrlich vom Faltenwurf her viel angenehmer fĂ€llt und schon eher den anktiken BĂŒsten/Statuen nahekommt.
Ich habe die BefĂŒrchtung bei einem dickeren Wollstoff sieht man in dem Pallium aus wie ein PirellimĂ€nnchen. Und bei der farblichen Auswahl ist man bei Lodenstoffen auch eher auf Brauntöne beschrĂ€nkt.
Registriert: Mittwoch 10. Januar 2007, 15:16 BeitrÀge: 2021 Wohnort: Köln
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Dichter gewebt muss nicht gleich dicker sein. Loden ist, wenn ich mich nicht irre, auch etwas gefilzt, was den Stoff um einiges steifer macht als normales Tuch â gut geeignet fĂŒr schwere Paenulae, nicht so gut beim Pallium, bei dem es, wie Du sagst, auch auf den Faltenwurf ankommt.
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