Registriert: Samstag 10. September 2005, 11:57 BeitrÀge: 751
Hallo,
was trug man in der Antike um sich gegen Regen zu schĂŒtzen?
- Einen Mantel, klar - aber aus welchem Material
gewalkte Wolle ?
Wachstuch ?
Tuch aus nicht entfetteter Wolle ?
einen Ledermantel ?
eine Leder-Gurgel ?
Gibt es irgendwelche Funde, oder Ăberlieferungen, oder ist man auf
AnalogschlĂŒsse angewiesen ?
Wolle wurde gewalkt mit Seife und BĂŒrste.
Funktioniert und impregniert prima.
Hab ich auch gemacht mit meiner Paenula.
_________________ Ein Genie lernt alles, von jedem. Der Intelligente lernt vom Genie und aus seinen Erfahrungen. Der Dumme lernt nichts...., er weiĂÆĂâĂâŠĂž alles besser.
Registriert: Freitag 2. Dezember 2005, 16:38 BeitrĂ€ge: 139 Wohnort: KĂÆĂâĂâöln
"gugel" ist Mittelalter, aber in römischer Zeit gibts etwas Àhnliches, die Cuculli. elbige sind
a) auf einer Wandmalerei (Provinenz mir unbekannt, wird im Buch nicht erwÀhnt), schÀtzungsweise 2. Jhd., ganz vorne im Buch "Die Römer in Deutschland" von Thomas Fischer
b) auf Katakombenmalereien des 4. Jhds in Rom
c) als figĂŒrliche Darstellungen in diversen Bronzestatuetten zu finden
Die genauen daten hab ich grad net im Kopf, und Scannen kann ich hier auch net..sorry.
Jedenfalls sind die Dinger konzipiert wie eine Gugel, nur viel LĂ€nger und ohne Zipfel. Sie gehn bis zur HĂŒfte und sind bis dorthin auch komplett geschlossen, d.h. man lĂ€uft dann nach dem "keine HĂ€nde - keine Kekse"-Prinzip durch die Gegend. Als Material ist gewalkte Wolle anzunehmen, und zwar keine hochwertige weiĂe, den sie sind immer braun dargestellt. AuĂerdem ist das ganze sowieso sklaven- und Bauernbekleidung, denn wer anderes muss bei Regen nicht drauĂen rumlaufen...höhö... AuĂer Soldaten
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Registriert: Freitag 2. Dezember 2005, 16:38 BeitrĂ€ge: 139 Wohnort: KĂÆĂâĂâöln
Hm, soweit ich weiĂ, seit dem freundlichen kontakt mit Germanen.
Statt Seife tuts aber auch Warmes wasser und viel mehr schrubben - oder so sachen wie das sog. "Seifenkraut", rosablĂŒhende kleine, unscheinbare Pflanze, hat aber auch reinigende Wirkung.
Wollwalkereien sind aber schon seit frĂŒhrömischer Zeit bekannt. In groĂen Becken wurde der Stoff in warmem Wasser ge"walkt", d.h. es wurde krĂ€ftig drauf rumgetrampelt (stellt euch mal die schwimmhĂ€ute der dortigen Arbeiter (= Sklaven) vor...uaaa). Obs noch andere zusĂ€tze gab, wie z.B. Urin etc. ist mir nicht bekannt.
Du kannst auch mit Kalk eine basische Lösung herstellen,
riecht nur nicht sehr gut.
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Registriert: Montag 27. Februar 2006, 22:39 BeitrÀge: 14 Wohnort: Hamburg-Altona
cuculli gibts auch in Leder bzw Fell (Fellseite nach innen), was sogar aus Moorfunden belegt ist (allerdings dann aus dem Barbaricum).
Dann gab es natĂŒrlich immer noch den allseitzs beliebten Kapuzenmantel (paenula, mglw. byrrus oder caracallus, und wer den genauen Unterschied herausarbeiten kann, kriegt 'n Keks). Wahrsacheinlich meist aus Wollstoff, obwohl manche Autoren nach Textquellen auch von Leder ausgehen (das MWN einzige gefundene Exemplar ist aber aus Wollköper).
Auch die Schutzwirkung einer palla, eines sagum bzw einer chlamys wĂŒrde ich aber nicht ganz vernachlĂ€ssigen.
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