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 Betreff des Beitrags: Banken und GeldbestĂ€nde
BeitragVerfasst: Dienstag 30. September 2008, 12:11 
Miles Gregarius
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Hi, ich frage mich gerade, wo ich so ĂŒber meiner HA brĂŒte, wie sahen in der Antike eigentlich Geldreserven aus?

Die Sache ist die, wenn ich heute als einfacher MillionĂ€r (schön wĂ€rs) ein GrundstĂŒck kaufe, ĂŒberweise ich den Betrag. Dabei ist reales (also anfassbares Bargeld) nie benutzt worden, der Betrag wechselt einfach das Konto.

Wenn ich damals, als einfacher Augustus (noch schöner wĂ€rs) mal eben die Staatskasse 4x mit 150 Millionen Sesterzen ausgleiche...... (alle anderen Ausgaben sind noch höher, ich weiß, aber das ist ein schön greifbarer Betrag) dann bringt mich das zu zwei fragen:
1) Wo war das Geld zuvor (klar, im SĂ€ckel des einfachen Provinzbewohners, aber ich meine die Zwischenstation, also nicht mehr beim Steuerzahler, und noch nicht in der sanierten Staatskasse)? Also welche Lagerhallen waren da voll mit Blech.
2) Wie stelle ich mir die "Überweisung" vor? 100 Sklaven ackern sich die FĂŒĂŸe wund, um das Geld von A nach B zu tragen? Ich meine selbst in GoldstĂŒcken dĂŒrfte das ne Menge Holz gewesen sein oder?

die Frage mal weniger krass gestellt:
Wo bewahrte der Römer Heinz MĂŒller sein Erspartes auf? Gabs Banken? Oder war das alles gefĂ€lligst im eigenen Vorgarten aufzubewahren?

greets seb

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 Betreff des Beitrags: Re: Banken und GeldbestĂ€nde
BeitragVerfasst: Dienstag 30. September 2008, 14:12 
Hetairoi
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Da mir grad so schön langweilig ist auf der Arbeit ein kleines Rechenbeispiel.
Vorweg: ich habe keine Ahnung von römischen MĂŒnzen, also richte ich mich nach Wikipedia. Und die sagt mir: ein Aureus war eine 8,19g schwere GoldmĂŒnze und 100 Sesterzen wert.

150 Mio. Sesterzen wÀren also 1,5 Mio. Aurei, das entsprÀche einem Gewicht von 12.285.000 Gramm.
Um jetzt auszurechnen wieviel Platz man braucht um das ganze Gold zu lagern verdoppel ich das mal, weils man MĂŒnzen ja nicht perfekt stapeln kann. Wahrscheinlich ĂŒbertrieben, aber is ja nur nen Gedankenspiel. Das wĂ€ren dann 24.570.000 Gramm. Gold hat eine Dichte von 19,32 g/cmĂƒÆ’Ăąâ‚ŹĆĄĂƒâ€šĂ‚Âł, also brĂ€uchte man ungefĂ€hr 1.271.740 cmĂƒÆ’Ăąâ‚ŹĆĄĂƒâ€šĂ‚Âł um das zu lagern, was nicht mehr als 1,3 mĂƒÆ’Ăąâ‚ŹĆĄĂƒâ€šĂ‚Âł entspricht. Eigentlich ist das wirklich nicht viel Volumen. :wink:
SchlĂŒsse ziehen ĂŒberlass ich jetzt vorsichtshalber mal jemand anderem.

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 Betreff des Beitrags: Re: Banken und GeldbestĂ€nde
BeitragVerfasst: Dienstag 30. September 2008, 17:52 
Miles Gregarius
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mkey.....also in der annahme, das die steuereinnahmen aus der provinz auf ihrem weg nach rom vergoldet wurden, wĂ€re das denkbar......trotzdem wĂŒrde ich gerne, so es bekannt ist, das system mal ganz aufgelistet betrachten.
Ich denke halt, dass ein Provinzbewohner als Abgabe nicht unbedingt einen aureus zur verfĂŒgung hatte, wenn er denn ĂŒberhaupt Geldabgaben leistete. Also denke ich wird mit der Rechnung das Problem nur in die Provinz verlagert.
An der Sammelstelle wo die Steuereinnahmen der Provinz "verladen" wurden um sie nach Rom zu schippern, mĂŒssen ja unmengen an aurei rumgelegen haben, damit man all die Naturalien bzw. Sesterzen und Denare in Gold wechseln konnte, das dann transportiert werden konnte.

Ach ja, mir ist durchaus bewusst, dass Geld auch damals schon nicht unsinnig nach Rom getragen wurde, nur damit es von dort dann wieder als Ausgabe in die Provinz fliesst. So gesehen hat der Staatsschatz sicherlich auch "in den Provinzen geruht".....aber ich wollte halt mal den Fall ansprechen, dass eine grĂ¶ĂŸere geldsumme tatsĂ€chlich benötigt wird.
Daher die Idee mit Augustus. Wenn eine Person aus ihrem "Privatvermögen" Geld auszahlt in hohen BetrÀgen, wie ist das dann von Statten gegangen.

Und es bleibt die frage offen, gab es fĂŒr einen Römer (oder sonstwienationalisierten Reichsbewohner) die Chance sein Geld zur sicheren Verwahrung irgendwo zu deponieren, AUßER dem eigenen Kopfkissen......?

greets, und danke fĂŒr die Umrechnung :)

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 Betreff des Beitrags: Re: Banken und GeldbestĂ€nde
BeitragVerfasst: Dienstag 30. September 2008, 17:59 
Miles Gregarius
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also du meinst 1,3 Kubikmeter ne?!...... sind 1,3 Kubikmeter echt 24,57 Tonnen schwer? Hollaholla, das heißt eine Quadratmeter-Platte mit 1cm Höhe wĂŒrde 245,7 kg wiegen. das heißt ein eine ein Milimeter dicke Platte Gold in der GrĂ¶ĂŸe eines Quadratmeters oder ein 1cmx1cmx100cm Stab wiegt 24,5 kg? wow, gold erschien mir bisher immer so leicht :)

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 Betreff des Beitrags: Re: Banken und GeldbestĂ€nde
BeitragVerfasst: Dienstag 30. September 2008, 18:08 
Hetairoi
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Jau, ich dachte auch ich hÀtte mich erstmal ordentlich verrechnet, aber es stimmt wirklich. :)

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 Betreff des Beitrags: Re: Banken und GeldbestĂ€nde
BeitragVerfasst: Dienstag 30. September 2008, 18:27 
Miles Gregarius
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 Betreff des Beitrags: Re: Banken und GeldbestĂ€nde
BeitragVerfasst: Mittwoch 1. Oktober 2008, 07:36 
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noch ein paar Gedanken dazu:
:arrow: der "kleine" BĂŒrger, bzw. Kaufmann konnte Geld ĂŒber die Tempel "verbringen" d.h. es wurden Wechsel ausgestellt die dann bei einem anderen Tempel (der gleichen Gottheit) eingelöst werden konnten.
etwas weit hergeholt: Jesus kippt den Tisch der Geldwechsler im Tempel - die waren zwar "nur" fĂŒr die Konvertierung von "auslĂ€ndischen" Geld in "opferbares" Geld zustĂ€ndig; beleuchtet jedoch recht schon die damaligen Praktiken des Geldverkehrs (immerhin standen die Tische im Ă€usseren Tempelhof)

:arrow: ad Staatskasse: auch noch in Betracht zu ziehen: die KassenrĂ€ume unter den FahnenheiligtĂŒmern der Armee :arrow: lt Euren Volumensberechnungen und den ergrabenen HohlrĂ€umen geht da anscheinend ganz schön was rein ...

:arrow: es wurde ab einen gewissen Zeitpunkt verboten eine gewisse Bargeld-Höchstsumme in Legionslagern zu deponieren, da es dann auch fĂŒr die Finanzierung von AufstĂ€nden genutzt werden konnte ...

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>>>wer hier Schreibfehler findet darf diese behalten und auch selbst verwenden<<<


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