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Latein ist tot - wer sagt das?
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Autor:  Susanna [ Montag 25. August 2008, 10:31 ]
Betreff des Beitrags:  Latein ist tot - wer sagt das?

Zum schmunzeln:

http://www.latein.at/pgs/dankefrausteiner.html

Autor:  Lucius Rabirius [ Montag 25. August 2008, 22:16 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Latein ist tot - wer sagt das?

Erschreckend und belustigend zugleich, wie dumm manche Menschen denken/schreiben. Zum Glück gibt es so viele klügere Menschen, die es entsprechend kommentieren. ^^ Damit ist nicht nur der Verriss gemeint, den du verlinkt hast, auch auf der Homepage, in der der Artikel erschien, hagelte es ja genügend Widerworte. Aber sehr schön gefunden, danke - hab mich sehr amüsiert!

Autor:  Publius [ Montag 25. August 2008, 22:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Latein ist tot - wer sagt das?

Wenn man sich die Kolumne der Dame mal betrachtet und sich andere Ausgaben ansieht, kommt es einem so vor als hätte die Dame so einige Probleme..... oder sogar noch ein paar mehr.

Autor:  Tib. Gabinius [ Dienstag 26. August 2008, 00:13 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Latein ist tot - wer sagt das?

Naja, es ist ihre Meinung. Soll sie. Wie steht in der Einleitung vor ihrem Text: "putzig".
Sie hat keinen Nutzen aus ihrem Latinum (so sie eines hat) ziehen können. Das kommt vor. Viele andere dagegen meinen bspw. sie haben die dt. Grammatik erst verstanden, als sie Latein lernten.
Suum cuique, ich habs schwer gelernt, kann es nicht besonders gut aber bin für jedes bißchen froh. Ich hoffe meine Kinder werden Latein möglichst intensiv beigebracht bekommen, damit sie mit dieser leider zu selten gebrauchten Sprache auch wirklich umgehen können.

Autor:  Tertius Mummius [ Dienstag 26. August 2008, 06:47 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Latein ist tot - wer sagt das?

Nach dieser tollen Sendung auf 3sat finde ich, dass jeglicher "Gaudeamus igitur"-Muff sich endgültig überlebt hat. Ich kann verstehen, wenn jemand ein Schulfach nicht mochte, aber deshalb offensichtliche Verbindungen negieren ist das Verhalten bovi ad montem.

Autor:  Lucius Rabirius [ Dienstag 26. August 2008, 12:18 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Latein ist tot - wer sagt das?

Diese Sendung auf 3sat hat sich wohl ziemlich herumgesprochen. Selbst meine Freundin in Florenz wusste davon und hat mich erstmal informiert, was das denn sei ^^ . Finde ich aber eigentlich ziemlich gut, das sowas gemacht wird und das Latein nicht im Ansatz tot ist, sollte offensichtlich sein. Nur weil irgend eine Hausfrau vor 20 Jahren zu dämlich war, das zu lernen heißt das gar nichts. Und vom italienischen "dormire" nicht auf das lateinische "dormire" zu kommen ist schon sehr ähm... stupido :D .

Autor:  ulfr [ Dienstag 26. August 2008, 13:37 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Latein ist tot - wer sagt das?

Ich habe mich seinerzeit bis zum großen Latinum mehr gequält als gewählt, war aber anschließend immer wieder froh darüber, Latein als Grundlage zum Erlernen von Spanisch - und in geringem Maße - auch Italienisch nutzen zu können, abgesehen davon, dass Englisch ebenfalls zu einem nicht kleinen Teil darauf aufbaut.
Vor allem aber leistet es mir immer wieder gute Dienste bei der Verständigung mit ausländischen Kollegen in den Bereichen Flora und Fauna - wer weiß schon (und welches Dictionary außer meist unzugänglichen Fachbüchern führt es auf), wie "wolliger Schneeball" oder "Zahnkarpfen" auf Englisch, geschweige denn auf Dänisch oder Ungarisch heißen.
Zum Glück ist der Lateinunterricht mittlerweile etwas lebendiger geworden als vor 35 Jahren, das berichten zumindest meine Kinder.

ULFR

Autor:  Abenader [ Mittwoch 27. August 2008, 11:28 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Latein ist tot - wer sagt das?

Die Abneigung einiger die Latein als Unterrichtsfach oder Studienfach hatten, basiert unter anderem wohl auch dadurch, dass Texte und Interpretationen z.B. von Cicero oder Cäsar übersetzt worden. Von der Gramatischen Seite her ist das Klasische Latein, ich nenne es mal das Gelehrtenlatein für meine Verständnisse doch recht kompliziert. Bei den Modernen Romanischen Sprachen z.B. Spanisch (ich selbst spreche ein wenig Spanisch) ist die Gramatik und das Satzverständnis doch etwas einfacher. Vielleicht solle man auch erwähnen, das es auch zur römischen Zeit eine sogananntes Vulgärlatein gegeben hat, das die Allgemeine Bevölkerung im Imperium gesprochen hat. Auch die einzelnen regionalen Dialekte haben das Latein geprägt, wodurch ja letztenlich die modernen Romanischen Sprachen hervorgegangen sind. Auf der einen Seite argumentiert man, dass das Latein den Zugang zu anderen romanischen Sprachen erleichtert, aber auch der umgekehrte Weg ist denkbar.
Ich jedenfalls finde immer wieder Übereinstimmungen vom Spanischen zum Latein.

Vielleicht ist das Latein auch eine Brücke für die EU um eine einheitliche Amtsprache zu haben, da man mit Englisch, Französisch oder Deutsch nicht immer überall durchkommt.
Das würde allerdings bedeuten, das Latein schon im Kindergarten gelehrt wird, damit die Kinder schon mit der Sprache aufwachsen können.

Latein ist die Mutter unserer modernen Europäischen Sprachen und nicht tot.
Im Gegenteil erfährt sie eine immer beliebteren Zulauf.

Anmerkung Zeitungsartikel: PAZ Peine "Der Siebte Tag"

Autor:  Perdikkas [ Mittwoch 27. August 2008, 11:41 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Latein ist tot - wer sagt das?

Abenader hat geschrieben:
Vielleicht ist das Latein auch eine Brücke für die EU um eine einheitliche Amtsprache zu haben, da man mit Englisch, Französisch oder Deutsch nicht immer überall durchkommt.

Halte ich für unmöglich. Das könnte nur eine Sprache, die bereits in möglichst vielen Ländern in den Schulen gelehrt wird und das wäre wahrscheinlich nur Englisch. Latein hat zwar Ähnlichkeiten mit vielen Sprachen, aber grade in Osteuropa und Skandinavien dürften die Leute nicht sehr begeistert von dieser Idee sein.

Autor:  Tertius Mummius [ Mittwoch 27. August 2008, 12:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Latein ist tot - wer sagt das?

Die Gründung des Staates Israel wurde begleitet von der Einführung der aus dem "synagogenhebräisch" abgeleiteten Sprache Ivrit … hier war auch ein wildes Gewusel aus Sprachen sämtlicher Einwanderländer unterwegs; hätte man sich auf den "größten gemeinsamen Nenner" geeinigt wäre das vermutlich ausgerechnet Deutsch gewesen.

Latein als "Universalsprache" hätte durchaus eine Chance in Europa. Zum einen steckt sie wirklich tief drin in den "Bestandssprachen", zum anderen hat sie die notwendige sprachliche Perfektion und kulturelle Neutralität (wenn sich nicht gerade der Vatikan draufsetzt wie der Elefant im Porzellanladen). Da jedoch Europa gar nicht die Absicht hat, kulturell zu verschmelzen, räume ich auch dem lateinischen nur eine "Zweitsprachenkarriere" ein, hier aber eine durchaus hoffnungsvolle.

Nb. Sprachverbreitung ist zusammenhängend mit Wirtschaftsmacht und politischem Einfluss … lernt Chinesisch, leute :-)

Autor:  Perdikkas [ Mittwoch 27. August 2008, 13:18 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Latein ist tot - wer sagt das?

Chinesisch zu Lernen ist in der heutigen Zeit wirklich nen guter Schachzug. Allerdings will ich in meinem Unternehmen nicht der einzige sein, der chinesisch kann. D.h. nämlich dann man kriegt die ganzen Geschäftsreisen nach China aufgebrummt und da kann ich mir schönere Sachen vorstellen.

Autor:  Abenader [ Mittwoch 27. August 2008, 13:43 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Latein ist tot - wer sagt das?

Das viel Osteuropäische Staaten der EU dem Slavischen Sprachraum angehören ist richtig. Allerdings hat vor einigen Jahren ein Finnischer Uni Professor diesen Vorschlag gemacht ebend Latein als Gesamteuropäische Sprache als Amtsprache in die EU einzuführen und fFnnisch ist eine Sprache die nicht gerade den Europäischen Wurzeln entsprich.

Autor:  Perdikkas [ Mittwoch 27. August 2008, 13:49 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Latein ist tot - wer sagt das?

Susanna hat geschrieben:
Schöner vielleicht, aber das Kennenlernen anderer Kulturen ist, wie ich finde,
eine der größten Bereicherungen, die man fürs Leben erfahren kann.

Klar, aber ich drücks mal so aus: es gibt ne Menge Kulturen, die ich lieber kennen lernen würde als die chinesische :wink: Ich kann damit einfach nichts anfangen.

Autor:  ulfr [ Mittwoch 27. August 2008, 19:04 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Latein ist tot - wer sagt das?

Versteh ich, aber manchmal "kommt der Appetit beim Essen": Ich hab mich jahrelang mit Händen und Füßen gegen die Verwendung japanischer Holzbearbeitungswerkzeuge gewehrt, ja mich sogar zu der Behauptung verstiegen, "das sei nicht mein Kulturkreis". Ist er auch nicht, aber irgendwann bekam ich zur Strafe eine Japansäge geschenkt...
Es gibt mittlerweile Stimmen, die behaupten, ich würde mein Kataba-Ensemble sogar nachts mit ins Bett nehmen :D

Latein als EU-Amtssprache räume ich genausoviele Chancen ein wie Esperanto, da gab es auch mal Bemühungen, ich glaube nicht, dass das realisiert wird. Aber als Sprache der wissenschaftlichen Bezeichnungen ist es sehr effizient.

Wolliger Schneeball ist ein heimischer Strauch, dessen Schösslinge sehr gute Pfeilschäfte geben, s. "Ötzi"

Autor:  Perdikkas [ Mittwoch 27. August 2008, 19:38 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Latein ist tot - wer sagt das?

ulfr hat geschrieben:
Versteh ich, aber manchmal "kommt der Appetit beim Essen"

Ich weiß es ist nicht wörtlich gemeint, aber grade das asiatische Essen ist wirklich nicht mein Fall. :D

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