Registriert: Montag 5. September 2005, 18:47 Beiträge: 3128 Wohnort: Swisttal
geala hat geschrieben:
Ich glaube z.B. aus verschiedenen Gründen nicht, daß es verleimte Leinenpanzer gab, da klingt Dein Versuch sehr viel besser.
Natürlich ist es deine Sache, zu glauben was du möchtest, aber ich zitiere mich aus dem Thema "Linothorax, was hält er aus":
Zitat:
In meinen Augen ist keine dieser Rekonstruktion völlig von der Hand zu weisen oder ausschließen, jeder Versuch aber eine dieser Theorien zu negieren oder "seinen Favoriten" als allein- oder gültigeren zu präsentieren muß an der mangelnden Quellenlage ebenso scheitern, wie an den Problemen der bildlichen Darstellung selbst.
Nochmal zur Verdeutlichung, abstehende Schulterparteien, steife Panzer und Unterpanzerungen sind nicht unbedingt der beste Ansatz um ein verleimen ganz oder teilweise zu negieren.
geala hat geschrieben:
Stoffpanzer aus unverleimten Leinenschichten hat es im Mittelalter mit Sicherheit gegeben. Ein solcher Panzer wird z.B. in einer französichen Ordonnanz aus dem 15. Jhr. beschrieben, mit 25-30 Lagen Leinen und einer Lage Hirschleder, sicher ein dickes Luxusmodell. Man muß sich auch klar machen, daß das Leinenmaterial damals oft von außerordentlicher Qualität war. Hier muß man mit Rückschlüssen aus schlecht gewebtem heutigen Material vorsichtig sein.
Auch hier der Verweis: was 1000 bis 1900 Jahre später Usus in Zentraleuropa war und wurde muß darum längst kein Hinweis auf andere vorchristliche Mittelmeerkulturen sein. Die Verwendung von gepolsterten Waffenrücken oder den Sinn einer solchen Konstruktion wird und kann keiner in Frage stellen.
Die Frage lautet hier aber nicht, ist es machbar und sinnvoll (die bestand eher bei den verleimten und wurde positiv beschieden) sondern: wie wurde es von den Griechen und Makedonen gemacht?
_________________ Wer war froher als Neanth, da er sich Meister von diesem wundervollen Instrumente sah, wodurch er, ohne das mindeste von der Musik zu verstehen, der Erbe des Talents eines Orpheus zu sein glaubte! - Lukian
Leinenfilz bekommt man im Baumarkt zu Isolationszwecken oder im Tierfachhandel als Unterlage für den Nager. Ob es den damals schon gab ? . Kein Ahnung . Auf jeden Fall ist das Zeug sehr stabil. Der Tip stammt von ein paar Mittelalter Jungs die ihre Gambeson so ausstopfen und beim Schaukampf hart beanspruchen. Das Zeug soll viel besser als Wolle sein. Warum nicht mal beim Lino ausprobieren. Ich bin sehr zufrieden mit dem Resultat und der Lino trägt sich bequem und tendiert nicht zum brechen... Hier ein weiteres Bild: http://img373.imageshack.us/img373/8581/mylinola3.jpg
Zitat:
Man muß sich auch klar machen, daß das Leinenmaterial damals oft von außerordentlicher Qualität war. Hier muß man mit Rückschlüssen aus schlecht gewebtem heutigen Material vorsichtig sein.
Dem kann ich nur zustimmen. Ich habe bei meinen Tests auch über 100 Jahre alte handgewobene Bauernleinen verwendet. Das Zeug ist massiv stärker und reisst bei Löchern auch nicht nach.
Registriert: Donnerstag 4. Januar 2007, 16:57 Beiträge: 268 Wohnort: Hannover
Ich will das Thema jetzt nicht weiter aufwärmen, ich finde es jedenfalls nett, daß ich glauben darf, was ich möchte. Wenn einer etwas glaubt, weiß er ja nicht, also schließt er auch nichts aus. Und wenn ich irgendeinen Anhaltspunkt für verleimtes Leinen bei den Griechen oder irgendwo und -wann sonst in der Weltgeschichte erfahre, außer einer modernen Interpretation von Malereien, werde ich meinen Glauben flugs revidieren.
Der Hinweis auf die mittelalterliche Konstruktion bezog sich mehr auf die Aussage, daß ein aus Leinenschichten bestehender Panzer so leicht zu durchdringen wäre, mit griechischen Panzern hat das nichts zu tun.
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