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Gladius aus Kohlenstoffstahl
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Autor:  Tiberius Claudius Maximus [ Freitag 5. Februar 2016, 23:17 ]
Betreff des Beitrags:  Gladius aus Kohlenstoffstahl

Salvete!

Ich habe mich gefragt, ob Gladii, die aus Kohlenstoffstahl gefertigt werden zum Reenactment besser geeignet sind als welche aus normalen Stahl. Denn Kohlenstoffstahl ist natürlich robuster als normaler Stahl, aber weniger originalgetreu. Es sei denn die Römer waren schon etwas weiter als vermutet :)

Valete

Autor:  Septimus Acilius Musca [ Montag 8. Februar 2016, 14:45 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Gladius aus Kohlenstoffstahl

Ich glaube das ist recht uninteressant da es im Gefecht so mit den Stahlschwerrtern keiner sich "dengeln" würde... das Verletzungsrisiko ist einfach zu gross.
Ich habe früher im MA Hobby Vollkontakt mit Schwert und Plattenrüstung gemacht,alles Stahl,da warst aber komplett eingepackt sonst sind schwere körperliche Verletzungen nicht auszuschliessen. Kann es auch nicht empfehlen...
Wir haben nach Dürer und Kodex Belli gefochten. Regulär wird im Reenactment mit Holzgladius gefochten... Sofern man das Reenactment nennen kann.

Autor:  Tiberius Claudius Maximus [ Mittwoch 10. Februar 2016, 21:56 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Gladius aus Kohlenstoffstahl

Super, dann kann ich mir mit ruhigem Gewissen einen normalen Gladius kaufen (die aus Kohlenstoffstahl sind ja nicht gerade billig :wink: )

Autor:  Septimus Acilius Musca [ Mittwoch 10. Februar 2016, 22:13 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Gladius aus Kohlenstoffstahl

Ich habe auch einen von " Omas Truhe ",zu Deko bzw Austellungsstück sind die ganz brauchbar,allerdings nicht zum kämpfen...
Kleiner Tipp noch dazu,wenn Du Dir da nen Gladius holst,tausche unbedingt die Halteringe,das Messing was verwendet wird ist zu weich,biegt sich auf und du verlierst wohlmöglich das gute stück... das gleiche gillt für den Pugio,die Halte Ringe tauschen... Ich habe mir dafür in altmessing bei Ebay Gardinenringe gekauft, in gleichem Durchmesser und ausgetauscht.

Autor:  Marcus Mentellius Sermonius [ Mittwoch 30. März 2016, 20:29 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Gladius aus Kohlenstoffstahl

salvete,

noch eine Bemerkung zur Authentizität von Kohlenstoffstahl: Die Römer hatten sehr wohl schon Kohlenstoffstahl, aber eben solchen der aus aufgekohlten Schmiedeeisen bestand und keinen Tiegelstahl, bzw. Hochofen Stahl. Der Unterschied besteht nicht in der Härtbarkeit des Stahles - das konnten Kelten und Römer auch sehr gut (wenn sie es denn wollten) sondern in der Homogenität des Materials. Schmiedeeisen enthält noch relativ viele Schlackepartikel, da die Schlacke beim Ausschmieden der Rennofen-Luppen nicht komplett entfernt wurden (je länger man die Luppen ausschmiedet, desto besser und teurer wird das Eisen ...). Die Schlackepartikel stellen Sollbruchstellen im Stahlgefüge dar, weshalb ein gehärteter antiker Stahl immer Bruch gefährtet war. Entsprechend hat man deswegen entweder die Eisen gar nicht gehärtet, oder man hat Weicheisen (ohne Kohlenstoff) und Stahl zusammen geweißt und so Damaststahl erzeugt, um Härte und Elastizität gleichzeitig zu haben.

- also ein Reenactment Gladius aus Kohlenstoffstahl kann durchaus authentisch sein - solange man keinen Dünnschliff des Schwertes unter ein Mikroskop legt ... ;-)

valete
Sermonius

Autor:  Tiberius Claudius Maximus [ Dienstag 17. Mai 2016, 16:16 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Gladius aus Kohlenstoffstahl

Danke, ich glaube damit hat sich meine Frage geklärt.
Valete

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