Registriert: Sonntag 3. Mai 2009, 23:02 Beiträge: 466 Wohnort: Emsdetten
Salvete omnes!
In einem Artikel auf der thorsberg-HP bin ich auf das Thema Bauchbinde und Halstuch gestoßen.
Nachdem ich nun seit wenigen Tagen die Möglichkeit des Tuchwebens habe, meine Frage: Wie groß waren die beiden Sachen (Maße?) und in welchen Farben?
Dankeschön im voraus. Valete, Iulia
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Registriert: Montag 18. Februar 2008, 18:23 Beiträge: 69 Wohnort: Oberhausen
Ich kenne jetzt spontan nur die vier Gürtelbänder aus dem Vaalermoor. Alle publiziert in Schlabows Textilfunde der Eisenzeit in Norddeutschland. Die Brettschengewebe sind einmal 38 (8x hellgrau, 20x grünlich, 4x dunkelgrün, 6x hellbeige), einmal 24 und einmal 20 Vierlochbrettchen breit. Dann ein Gewebe in Rautenköper mit beidseitigen Brettchenkanten (je 6 Brettchen), ca. 10cm breit. Und ein einfaches Bandgewebe von ca. 2,6cm.
Um eines dieser Bänder nachzuweben würde ich dringend dir die o.gn. Literatur ans Herz legen (warum ist das noch nicht deine Bibel?), da die Muster und Techniken recht spannend sind, jedoch zu umfassend um sie hier zu rezitieren.
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Registriert: Sonntag 3. Mai 2009, 23:02 Beiträge: 466 Wohnort: Emsdetten
Jupp hat geschrieben:
...(warum ist das noch nicht deine Bibel?)
uuups
1. Ich hab weder von diesem Herren noch von seinem Buch zuvor gehört. 2. Das Hobby "Weben" ist noch sehr neu, zumindest Tuche. 3. Wir wohnen sehr ländlich, da ist nix mit VHS und Anleitung. 4. Ich hab noch weniger Freizeit als Ahnung (job-bedingt).
Du, Jupp - hast Du einen Tipp für mich, wie ich eine handgewebte Schafwolldecke weich bekomme? Walken mit Urin ist nun echt nicht mein Ding.
Danke für den Tipp mit Schablow, ich geh auf Pirsch!
Vale, Iulia
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Registriert: Montag 18. Februar 2008, 18:23 Beiträge: 69 Wohnort: Oberhausen
Zitat:
... Du, Jupp - hast Du einen Tipp für mich, wie ich eine handgewebte Schafwolldecke weich bekomme? Walken mit Urin ist nun echt nicht mein Ding. ...
Na, gewaschen mit Waschmittel und dabei das Wollfett entfernt? Ich denke da hilft nur eins, bewegen, bewegen, bewegen ... (nomadische Völker wie die Tuareg nehmen kaltes Wasser (heisses zum Filzen, wie mongolische Völker) und lassen ihre Kinder auf (Kamel-) Wolltücher hüpfen um das Tuch geschmeidig zu bekommen.)
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Registriert: Sonntag 3. Mai 2009, 23:02 Beiträge: 466 Wohnort: Emsdetten
Jupp hat geschrieben:
Na, gewaschen mit Waschmittel und dabei das Wollfett entfernt?
Neee, nix gewaschen. Die Wolle wurde nach der Schur nur kalt gespült und dann kardiert. Anschließend versponnen (recht dicker Faden, da für Decke gedacht) und verwebt.
Kaltes Wasser und hüpfende Kinder sind klasse, beides haben wir. Wäre genial, wenn das funktioniert!
Vale, Iulia
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soweit ich dich verstanden habe, war deine frischgewebte Decke noch nie gewaschen worden. Dass ein Stoff der gerade aus dem Webstuhl kommt bockelig ist ,ist völlig normal. Mit dem ersten Waschen schmiegen sich die Fäden aneinander , und der Stoff wird schmaler und kürzer. Läuft also ein.Und wird weich !
Das Walken mit den Füßen in einer Wanne ist ein gute Idee, den Tip hatten wir auch in der Ausbildung bekommen , Wenn man nur ein Einzelstück zum Walken hat reicht das aus. Falls du einen sauberen Bachlauf im Garten hast , der genügend Fließgeschwindigkeit und Strudel hat, kannst du das schöne Stück auch so walken. Gerade in bergigen Gegenden wurden so früher Decken und Stoffe gewalkt.
Ich selber walke meine Stoffe in der Waschmaschine. Wenn sie anfilzen sollen kommt bei max 30°C ein Teelöffelchen Normalwaschpulver dazu. Ich fange immer bei niedrigen Temperaturen und Wollwaschgang an. Je nach dem , wie stark ich das Gewebe verdichtet und angefilzt haben will, kommt dann Normalwaschgang mit extra viel Wasser.
wenn es doch (Schaf-)Haare sind, kann man dann nicht die Decke mit "Haarmitteln" behandeln. Vielleicht mal ne schöne Spülung für seidiges, weiches, gesundes Haar ohne Splißschiß?
Gruß Klaus
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Registriert: Montag 18. Februar 2008, 18:23 Beiträge: 69 Wohnort: Oberhausen
nee, so blöd ist die Idee nicht. Meine Naalbindingsocken wasche ich immer mit kaltem Wasser und einem Spritzer Shampoon (...für seidigen Glanz, Fülle und Spannkraft. leider gibt es kein Schampog gegen Fußpilz und Hühneraugen )
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in dem Fall würde ich das Schaf vor dem Scheren shampoonieren....
solange noch Wollfett auf den Fasern ist ( für die Geruchsprobe bei feuchtem Wetter mit der Decke raus .... ) brauchts keine Spülung.....bei sehr hartem Wasser kann man noch nen Schuss Essig in den letzten Spülgang geben. Oder man nimmt gleich Regenwasser.
Für alle anderen Probleme fühle ich mich nicht zuständig.....
Registriert: Mittwoch 27. Mai 2009, 17:20 Beiträge: 148 Wohnort: AQUAE GRANNI
Darstellung: Miles Cohors
Salvete, soweit ich weiß gibt es keinen greifbaren Fund von einer fascia ventrales oder einem focale . Die Fremdenlegion trägt eine Bauchbinde zur Paradeuniform und unter dem Gürtel bzw. Koppelzeug. Genau wie bei der röm. fascia dient das nicht in erster Linie als Gürtel, sondern eher zum Angeben und bei der röm. Legion vor allem dem Schutz der darunterleigenden Tunica vor den Metallteilen (Nieten etc.) des cingulum. Die Dinge der F. Legion sind mehrere Meter lang. Daran hab ich mich orientiert. Meine ist aus Leinen, 3 Meter lang und 40 cm breit.
Die focale ist bei manchen Gruppen (Irmine) dreieckig und mit Fibel. Ich trage lieber ein langes rechteckiges Wolltuch mit Knoten.
Da es aber keine Funde gibt bleibt genaues Material, Webart, Schnitt und Farbe eher ein Individuelles Dilemma. wie sooft muss man halt sagen, das man weiß, daß es das gab, aber nicht 100%ig wie es ausgesehen hat.
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Registriert: Montag 18. Februar 2008, 18:23 Beiträge: 69 Wohnort: Oberhausen
Etwas OffTopic, aber das will ich kurz klarstellen, daher sorry.
Die blaue Leibbilde der Paradeuniform der französischen Fremdenlegionäre soll nicht den Gürtel oder die Kleidung schützen. Sie ist ein Element zur Traditionsbewahrung und stellte einst einen wichtigen Rüstungstypus dar. Sie (lange, dichtgewebte Leinenbinde um den Bauch gewickelt) sollte den Träger vor energieschwachen Geschossen, Bajonetten und Messern im Nahkampf schützen. Und als es einmal die Leibbinde war, die einst ein todesmutiges Regimet schütze, das sich in einem letzten, verzweifelten Nahkampf stürzte ...
Das Ding heute ist, glaube ich keine 4m lang und recht dünn. Sie hat ja heute auch nur symbolischen Charakter. Die für die Unteroffiziere haben sogar einen Verschluss und sind noch kürzer. Die Leibbinde um 1900 lag bei 12 - 20m, so meine ich mich zu erinnern.
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