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BeitragVerfasst: Dienstag 12. Februar 2013, 01:20 
Neuling
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Registriert: Sonntag 27. Januar 2013, 13:43
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Darstellung: römische Kaiserzeit
Salvete zusammen!

nachdem ich sonst eher nur als "Passiv-Leser" auf dem Forum unterwegs war, melde ich mich einmal mit einer Frage weil ich mich bei meinen Recherchen gerade in einer Sackgasse stecke;-(

Ich möchte mir und meiner Mutter gerne eine Ausstattung aus der Zeit Caracallas für dieses Jahr anfertigen.
Bisher war ich nur im ersten Jahrhundert unterwegs ;-) Auf was muss ich denn da genau achten?

Irgendwie finde ich sehr wenig Quellen, die für diesen Zeitraum verwendbar wären, oder weiß vielleicht jemand, wo man fündig werden könnte?

Mein erster Gedanke bezüglich der Matrona war natürlich...Stola. Nur musste ich feststellen, dass sie im 3. Jahrhundert schon wieder out war... also war wohl nix.
Beim Material habe ich vorgehabt die Kriterien anzuwenden, die ich auch für meine frühkaiserzeitliche Darstellung (also Tunika = Leinen bzw. Seide, Peplos = Seide, Palla = Wolle,ect,...) verwendet habe, aber ich weiß eben nicht, ob die noch 150 Jahre später gelten.
Da gabs doch dazwischen das Diokletianische Preisedikt...
Außerdem wäre es auch theoretisch möglich, dass mit dem Severischen Kaiserhaus "östliche" Einflüsse auf Mode und Material einwirkten. Spontan schwirrt mir hier der Name Julia Domna durch den Kopf;-)

Es kommt mir so vor, als ob die (Frauen-)Kleidung in diesem Zeitraum etwas "stiefmütterlich" behandelt und vom 1. Jahrhundert "in den Schatten gestellt" würde. Ich lasse mich hier aber gerne verbessern; dies ist nur der Eindruck, den ich bisher hatte.

Komischerweise war es kein Problem, etwas über Frisur, Schmuck, oder Schuhe herauszufinden;-)

Wie gesagt ich wäre wirklich froh, wenn Ihr mir da weiterhelfen könntet :?


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BeitragVerfasst: Dienstag 25. Juni 2013, 18:06 
Neuling
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Registriert: Dienstag 13. September 2011, 21:45
Beiträge: 18
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Darstellung: Antike, Mittelalter
Hallo!

Es gibt hier in Ost-Österreich vereinzelt Grabsteine mit Frauenabbildungen, welche jedoch eher an die norisch-panonnischen Kleider erinnern. Das Preisedikt war 301 AD, also später ggf.

Wie du selbst sagst ist die Mode im 3./4. Jh. AD aus römischer Sicht für Frauen tatsächlich eher stiefmütterlich gehalten was die Literatur angeht - für unsere Darstellung von Gentes Danubii mit beginnendem 4. Jh. halten wir uns da vorrangig an die Piazza Armerina, da andersweitig Quellen bei uns eigentlich für Frauen komplett fehlen ^^
Die Frage ist halt bei uns im Donauraum wieder, wie weit Frauen dem römischen Ideal gefolgt sind, oder sich von der hiesigen Bevölkerung in der Kleiderwahl haben inspirieren lassen.

Stieß letztens über diesen Artikel, der bildlich jedoch leider wenig hergibt: http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/ojs/ ... view/10161
Geht um ein Mädchengrab aus dem 3. Jh. - da sind auch einige Literaturverweise, u.a. zu einem ähnlichen Grabfund in Italien. Vielleicht hilft dir das weiter?

Ansonsten zu dänischen Textilfragmenten aus dem 3./4. Jh. findet sich ein Artikel im Tidens & Tand Nr. 5, sowie im NESAT VII "Das Mädchengrab der Fallward" (Dänemark) aus dem 4. Jh. - mit Verweisen auf andere Gräber aus dem Zeitraum in dem Kontext. - Interessant bei letzterem die Sprangfunde!!
Ansonsten gibts noch dieses eine Buch (mir entfiel leider der Titel grad total), wo aus zeitgenössischen Texten Kleiderbeschreibungen zusammengesammelt wurden, woraus man sich auch ein wenig ein Bild machen könnte, wie so was ausgesehen haben könnte.
Artikel kann ich dir bei Bedarf zukommen lassen. Bitte ggf. um deine Email via PN


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BeitragVerfasst: Montag 5. August 2013, 22:59 
Neuling
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Registriert: Sonntag 27. Januar 2013, 13:43
Beiträge: 3
Darstellung: römische Kaiserzeit
Hallo Firiel,

vielen, vielen Dank für die tollen Infos! :razz:
Ich war nur die letzen Monate nicht im Forum und dachte letze Woche ich schau mal wieder rein...

Die Mosaiken auf der Piazza Armerina sind mir bekannt auch bekannt und ich habe sie selber schon als mögliche Quelle in Betracht gezogen, da ich für den bezeichnenden Zeitraum nicht direkt so viel fand (und weil ich die weiten Tuniken mit den Streifen selbst sehr schön finde;-))
Mittlerweile tendiere ich aus "Quellenmangel" eher in zur Mitte des 3. Jahrhunderts, da man da ja schön die Grabsteine aus Trier bzw. Neumagen verwenden könnte. Aber wie Du schreibst ist hier die Frage, ob sie einen im römischen Reich üblichen Kleidungsstil darstellen oder eben eine spezielle Treverische Variante... und für letzteres ist Raetien etwas zu weit weg :? Ehrlich gesagt, würde mich die Pannonische Tracht extrem reizen, schon allein, wenn ich da an Carnuntum denke, aber man sollte doch immer im einheimischen Bereich bleiben, seufz...

Der Artikel über das Mädchengrab fand ich übrigens sehr interessant, auch Schmuck, Gläser, ect..Besonders die Info über das Haarnetz... wäre eine sinnvolle Alternative, bei der man sich das zeitaufwendige Flechten sparen könnte. Auch bin ich über die Quellenangaben auf ein tolles Buch mit dem Titel "Purpurae Vestes" über mediterrane Textilien zur römischen Zeit gestoßen.

Ich schau auf jeden Fall mal, dass ich mir die beiden dänischen Magazine über die Uni-Bib so schnell wie möglich auftreibe!

Zeitgenössische Quellen? Wenns nicht zu spät ist, hab ich dir mal eine PN geschickt. So was wäre mir wirklich eine große Hilfe, da ich mich sehr gerne an Quellen orientiere (so kann mal alles immer so schön belegen ;-))und mir nicht jeden einzelnen Geschichts- oder Klatschschreiber zusammensuchen muss.
Nochmals Danke ;-)

Liebe Grüße


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BeitragVerfasst: Dienstag 6. August 2013, 09:20 
Neuling
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Registriert: Dienstag 13. September 2011, 21:45
Beiträge: 18
Wohnort: Wien
Darstellung: Antike, Mittelalter
Purpurea Vestes ist großteils spanisch und französisch von den Texten. Habs hier daheim stehen, bin gottseidank der beiden Sprachen relativ mächtig um die Sachen verstehen zu können... ist die Frage ob das dahingehend für dich brauchbar ist vom Sprachwissen her?

Inhaltlich bieten die Sachen v.a. Färbespezifische Sachen, weniger so allgemein Textil. Bild mir ein es stand was über die Clavi-Webbindung drinnen, was noch textilspezifisch wäre, aber ansonsten eher wenig ergiebig leider.


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