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Sprang
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Autor:  Firiel [ Mittwoch 24. Oktober 2012, 20:43 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sprang

einen Paris? Keinen Perser? :) tz das ist ja viiiel zu leicht, wo ist dann die Herausforderung dran? ^^ Aber Version 1.0. kann ja Paris werden und 2.0. dann perfektioniert der Perserreiter

Autor:  Dain II. [ Mittwoch 24. Oktober 2012, 22:02 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sprang

Nur denke ich wird jeder Skythe und auch Perser der sein Leben jede Minute die er unterwegs ist auf einem Pferderücken verbringt nicht besonders lang Freude damit haben wenn der erste Faden sich durchgescheuert hat. Ich hab hier seit Jahren einen Stoff liegen der das selbe Muster aufweist. Der sollte Abriebstrapazen weit besser überstehen als Sprang.

Autor:  Firiel [ Mittwoch 24. Oktober 2012, 22:36 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sprang

Dain ist der handgewebt? Welche Bindung? Würd mich im Vergleich interessieren, meinst es wäre sogar ein Foto vom Stoff möglich?

Autor:  Dain II. [ Mittwoch 24. Oktober 2012, 22:53 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sprang

Na glaub i net. Aber i waas a net. Hab erst mal nur das da: http://www.lentienser.de/reenactors/Dain.jpg Detailfotos folgen.

Autor:  Firiel [ Donnerstag 25. Oktober 2012, 17:20 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sprang

Danke :) weil am Bild isses zu klein zum identifizieren :?

Autor:  Joze [ Donnerstag 25. Oktober 2012, 19:11 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sprang

In Flinkhand habe ich auch gleiche Frage gestellt und die userin Slvia C. hat dort den Artikel verlinkt - aber den link hat sie von Firiel (da die Autorin) bekommen.
Link: http://www.flinkhand.de/forum/viewtopic ... c&&start=0
Auch in tempus vivit hat eine Frau nach Sprang technik und Hosen gefragt und sie per PN noch die Andrea W. kontaktiert - die Andrea W. kenne ich auch, habe einige blaue Wolle(indigo) von sie auf IRM 2012 abgekauft.
Auf dem Link sieht man auch ähnlich gemustert hautenge LT A (Reitter)Hosen.
Sprangstoffe kann man auch nachher verfilzen und ein gewalkter&gefilzter Stoff ist dann genug strapazierfähig, dass man auch in so einen Hosen reittern kann.
Jedenfalls stellt sich da die Grundfrage: wieso kam man eigentlich auf die Idee diese zik-zak Stoffe aus Sprangtechnik zu machen, man könnte die zB. auch mit der Technik Nadelbinden "nähen" ähnlich wie Strumpfhosen (ev. danach noch walken und verfilzen)?
Also, technisch gesehen geht mit Sprang (dicht und mehrlagig) feste strapazierfähige Stoffe zu machen und die Andrea W. meint es auch, dass da oben der Band auf dem Webrahmen Sprang ist.

Joze

Autor:  Firiel [ Donnerstag 25. Oktober 2012, 19:40 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sprang

Also Nadelbinden wäre sicher auch nicht uninteressant, aber 2 Gründe die dagegen sprechen:

Als Stich käme dann von den mir bekannten für die Zeit nur der koptische Stich in Frage, und dafür sitzt du 40h+ mit feinem Wollgarn, um die koptischen Socken knöchelhoch zu rekonstruieren. D.h. Sprang wäre eindeutig um einiges schneller gewesen.
2. Die Farbigkeit. Nadelbinden ist eine Technik, bei der rund gearbeitet wird. Kenn auch nur Textilien aus der Antike in farbigen Streifen, keine Musterungen wie sie an den Hosen aufzufinden sind. Zudem müsstest da alle 2-3 Maschen die Farbe wechseln, was mühseligst wäre.

Also aus der eigenen Nadelbindeerfahrung heraus wäre ich selbst nicht mal auf so ne "spinnerte" Idee gekommen, wenn ich mit Sprang sicher viel Zeitaufwand einsparen könnte.

Zudem erlaubt das Sprangen als Technik die EXAKTESTE Gleichformung des Gewebes , also auf die Masche genau; beim Nadelbinden müsstest für diese Genauigkeit jede Masche mitzählen und jede Reihe notieren bzw. am anderen Fuß auch gleich umsetzen Stich für Stich, damit es dann auf beiden Füßen exakt gleich aussieht... Megamühselig!

Das mit dem FIlzen ist sicher ein Aspekt den ich mit Clemens dann mit Fr. Drinkler auch besprechen werde, was sie aus ihrem Zugang zur Thematik als wahrscheinlich erachtet. Würde auch für eine längere Haltbarkeit des Gewebes sprechen.
Danke für den Einwurf, die Info folgt dann hoffentlich Mitte November.

Ich frag mich zunehmend eher: Welche Textil-Gewebebindungen waren in der Perserzeit etc. konkret bekannt, um potentiell auch webtechnisch so ein Muster zu erreichen? Und damit doch zu beweisen dass diese Muster auch webtechnisch 1:1 fertigbar gewesen wären?

Autor:  Thraker [ Sonntag 28. Oktober 2012, 08:58 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sprang

@Firiel/ Clemens: Hört sich wirklich alles sehr interessant an und ich bin schon sehr darauf gespannt, welche Fortschritte und Ergebnisse ihr bei diesem Projekt erzielen werdet. Übrigens: An einer Perserhose (evtl. im rot-gelben Rautenmuster) wäre ich nicht uninteressiert. :wink:

Autor:  Firiel [ Sonntag 28. Oktober 2012, 14:40 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sprang

das haben schon viele gesagt... *flücht*

Also bisher hab ich mal gestern geflucht, geflucht, geflucht und noch mehr aufgetrennt beim Grundzüge üben ^^ Habts also sicher noch ein paar Jahre Zeit um zu Sparen :-p

Autor:  Firiel [ Sonntag 28. Oktober 2012, 14:40 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sprang

das haben schon viele gesagt... *flücht*

Also bisher hab ich mal gestern geflucht, geflucht, geflucht und noch mehr aufgetrennt beim Grundzüge üben ^^

Autor:  Joze [ Donnerstag 1. November 2012, 10:52 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sprang

Ich habe mir gestern die Hose auch angeschaut und einige Fotos geklickt, wie das Gewebe mehrlagig aufeinander kommt. Der Stoff ist wirklich elastisch wegen diagonal laufenden Reihen (daraus auch die Rauten entstehen), aber bei normalem Stand auch gut dicht, nicht weniger, als ein zB. Leinwandgewebe.
Der Stoff ist so gemacht, dass auch wenn ein Fäden oder Kette auflösen wird, weil es mehrlagig und gleichzeitig alle Fäden zusammen verbunden sind (geflechtet!!), würde er damit ebenso gut tragbar sein.
Ich bin mir da nicht genau sicher, ob es überhaupt Sprang ist, schaut mehr als ein Flechtstoff aus (äahnlich wie ein makrame oder so was in der Richtung - die Fäden läufen so wie ich es schon gesagt habe).
Joze

Autor:  Firiel [ Montag 5. November 2012, 00:40 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sprang

Sprang ist eigentlich eine Art Flechtvariante. Dabei werden die einzelnen Fäden miteinander verdreht. Wie weit das mim Auflösen beim Mehrlagigen ist gute Frage... aber beim normalen Sprang würde sich dass ganze auflösen wenn du reinschneidest und bisserl dranrumspielst...

Aber ich bin am Üben... wird aber noch dauern bis ich mich ans mehrlagige traue, versuche grad die Basics zu behirnen :mauer:

Autor:  Joze [ Montag 5. November 2012, 01:31 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sprang

Das es um den Sprang geht, ist klar, weil so auf den Plakaten auf dieser Ausstellung schreibt. Schaut aber echt bischen seltsam aus - wie ein Flechtwerk:

http://i1084.photobucket.com/albums/j40 ... G_8582.jpg

Ich habe noch mehrere Fotos gemacht - auch von den Hosen, wie dort die Fäden laufen, dabei hat mir eine nette Frau geholfen den Stoff zu halten. Ich denke, dass bei dieser Technik die Fäden gar nicht weiter auflösen gehen, als beim normalem Webstoff, weil jeder Faden individuell geflechtet=umgedreht wurde. Es ist ganz ähnlich, wie ein Zwirngewebtes Stoff (darüber habe schon in forum gallicum geschrieben, weil man damit auch die Clavii einweben kann).

Es ist dabei aber noch was wichtig: Funde von den Sprangstoffen bei den Skythen oder Griechen?
Im Thema welches ich veröffentlicht habe, schreibt man, dass bei den Skythen kein einziges Sprang Stoff gefunden wurde. Doch gibt aber auf der Ausstellung auf einem Plakat eine griechische Abbildung mit einem Sprangwebstuhl und die Fraeun beim sprangen, welche ich ebenso geklickt habe.

Joze

Autor:  Firiel [ Donnerstag 27. Juni 2013, 17:14 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sprang

grad online als PDF zum Download gefunden: http://www.metmuseum.org/research/metpu ... pt=0&fmt=0

"Textiles of Late Antiquity" aus dem Metropolitan Museum mit einigen Sprangbildern

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