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Verzinnen in der Antike ?
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Autor:  caivs quintvs [ Freitag 9. Mai 2008, 07:49 ]
Betreff des Beitrags:  Verzinnen in der Antike ?

Weiß jemand die Vorgehensweise beim antiken Verzinnen z.B. wie hat man einen Messinghelm verzinnt ? Kann man herausgearbeitete Aplikationen allein verzinnen?

Caivs

Autor:  Spartacus [ Sonntag 11. Mai 2008, 19:48 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Verzinnen in der Antike ?

Eine Interessante Frage, die Du da stellst, da ich da neulich beim Lesen im Junkelmann "Gladiatoren" auch drüber gestolpert bin. Er schreibt nämlich:

Zitat:
Die durch Treibarbeit bewirkte Reliefierungder Oberfläche vieler Gladiatorenhelme ließ noch einen weiteren Vorteil der Bronze zur Geltung kommen: an konnte sie im Gegensatz zum Eisen verzinnen (seltener vergolden oder versilbern). Dadurch wurde eine silberne Farbe erzielt, die schön mit dem unverzinnt gebliebenen Teilflächen kontrastierte.


Ich hab mich dabei gefragt, ob nun das herausgetriebene Relief verzinnt wurde, so daß "silberne" Figuren auf einem goldschimmernden Helm waren, oder ob der Helm komplett verzinnt wurde und dann erst die Figuren herausgetrieben wurden, so daß dann die Verzinnung an diesen Stellen abplatze und "goldene" Figuren auf einem "silbernen" Helm zu sehen sind. Leider führt Junkelmann dieses nicht aus. :| Habt Ihr da eine Idee?

Autor:  Tib. Gabinius [ Montag 12. Mai 2008, 02:47 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Verzinnen in der Antike ?

Caius:
Üblich war wohl das Feuerverzinnen. Die Beschreibung findet sich bei Plinius in seiner nat. hist.
Überweitere Methoden bin ich nicht unterrichtet, was nicht heißt das es sie nicht gab, selbst wenn wir keine Nachweise haben. Leitungen in den Vesuvstädten legen zumindest einen relativ mobilen und detaillierten Einsatz von Schmelztechniken zugrunde.

Spartacus:
Erst nochmal eindringlich nahegelegt sich im Smalltalkbereich unter "Benutzervorstellungen" oder ähnlichen bereits existierenden Themen vorzustellen. Dies ist hier üblich, man weiß gerne mit wem man spricht.

Zur Frage: die Intention deiner Frage ist recht klar. Dabei wird außer acht gelassen, was Junkelmann in seinem Satz auch anspricht. Auch vergolden und versilbern ist möglich gewesen um die gewünschten Farbspiele zu bekommen. Es ist also sowohl möglich, die Figuren als auch den Hintergrund golden erscheinen zu lassen, gänzlich unabhängig vom Zinn.

Zum Zinn selbst, ich bin kein Handwerker und es findet sich nirgendwo eine Detailbeschreibung zu diesem oder ähnlichen Szenarien, darum kann ich nur spekulieren. m.E. dürfte eine Verzinnung mit abgedeckten Verzierungen wahrscheinlicher als das spätere ausklopfen, sollte man diese Kombination der Farben wünschen. Diese Idee würde m.E. auch die Gefahr mit sich bringen Risse oder Brüche in der Verzinnung der Restfläche zu hinterlassen.

Wenn denn "nachträglich" verzinnt wurde ist es wesentlich einfacher und sinnvoller ebene Flächen zu verzinnen, was die umgekehrte Folge aber natürlich nicht ausschließt.

Autor:  Susanna [ Mittwoch 14. Mai 2008, 09:41 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Verzinnen in der Antike ?

In einem anderen Forum wird dies wohl gerade auch diskutiert:

http://www.archaeoforum.de/viewtopic.ph ... 6c8ac2e592

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