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Tunicae farbig, weiß oder natur?
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Autor:  vespasian [ Dienstag 15. Mai 2007, 20:58 ]
Betreff des Beitrags: 

Möchte das Thema nicht verlängern habe aber noch ein Buch zum Thema Militärtuniken:

Fuentes.n., The Roman Military Tunic, in Dawson. m. ed. (1987)

Möchte auch noch eine Uebersetzung eines Papyrus aus Aegypten erwähnen, in der ein Soldat schreibt er habe ein Bild von sich malen lassen um es seinen Angehörigen zu schicken.

Also doch nicht nur Totenbilder?




Gruss David
Legio Tertiani Italica

Autor:  Susanna [ Freitag 18. Mai 2007, 11:27 ]
Betreff des Beitrags: 

Danke für den Buchtipp.

Natürlich gab es profane Bilder...aber wieviel davon sind erhalten?
Und welche Farbe hat da die Tunica?

Autor:  Falcon [ Mittwoch 27. Juni 2007, 15:12 ]
Betreff des Beitrags:  die Farbe der Kleidung

aus unseren Forum (legXIII.at) geklaut:
http://www.romanarmy.net/articles.htm

weiters hätte ich eine Kirby-Hall-Anekdote über Peter Conolly anzubieten: als er seine ersten Legionäre zeichnete/malte wusste er nicht welche Farbe er den Tuniken geben sollte ... er hat dann Rot gewählt weil doch die Briten auch immer rote Uniformenjacken getragen haben ... wurde mir von einen meiner milites erzählt der dort war ...
inzwischen zeichnet er seine Legionäre auch mit anderen Tunikenfarben (siehe Roman Fortress)

Autor:  Iulus [ Donnerstag 28. Juni 2007, 15:47 ]
Betreff des Beitrags: 

Mal eine Frage nebenbei: Wo habt ihr eigentlich eure Tuniken her?Ich suche eine geeignete,würde aber ungern eine rote nehmen...

Autor:  Marcus Asprenas [ Donnerstag 28. Juni 2007, 17:13 ]
Betreff des Beitrags: 

Zu der Anekdote, das ist aber fast immer so bei solchen Themen. Wenn man nicht weiß was man machen soll, stellt man nicht mehre Varianten vor, sondern nimmt das was einem am besten gefällt.


MfG,

Fidelus

Autor:  Falcon [ Donnerstag 28. Juni 2007, 17:35 ]
Betreff des Beitrags:  Tuniken bei "Falcons"

wir verwenden naturfarbene Flachs-Leinen Untertuniken = gleichzeitig "Dienst-Tunika" fürs Lager für alle Waffengattungen
bei der "Dienst-Tunika" kommt auf jeden Fall die Schärpe dazu: für Kettenhemd und Subarmalia mussten die Gürtel verlängert werden. Die Schärpe ist dann "Volumensausgleich" damit der Gürtel bei "nur-Tunika" nicht runterrutscht ...

Leg-Inf ist wieder auf rot (Wolle) zurückgeschwenkt (die dem Zeitgeist :mad: von Museen und Besuchern "geforderte" Farbe); vorher hatten wir schwarze

Aux-Inf in mittelgrau mit "ganz dünnen" schwarzen Fischgrät-Muster

Aux-Bogenschützen in dunkelblau (bodenlang)

gut-aussehenden naturfarbenen Flachs-Leinen-Stoff bekommst beim schwedischen Möbel-Haus, ich schau mal wie der Stoff heißt und melde es hier... der SToff sollte auch zum Färben geeignet sein (denk ich mal zumindest)

Autor:  L-I-LENTULUS [ Donnerstag 28. Juni 2007, 17:41 ]
Betreff des Beitrags: 

oh interessant, bei unserem beliebten Schwedischen Möbelhaus, hehe da muss ich dann wohl mal zufällig hin. :D

Autor:  Iulus [ Donnerstag 28. Juni 2007, 18:34 ]
Betreff des Beitrags: 

Wow,scheint ja einfacher zu sein als ich dachte... :)

Autor:  Susanna [ Donnerstag 28. Juni 2007, 23:27 ]
Betreff des Beitrags: 

Der Leinen von den Schweden ist meist viel zu grob:

http://www.naturtuche.de

die beraten auch fachlich gut!
Da gibts auch Farben.


Fischgrät ist gar nicht so gut belegt, wie immer gesagt wird, hab ich so gehört...
Ich würd einfach selbst färben mit Naturfarben, das sieht gut aus und man hat auch ein kleines Experiment gestartet und kann eine Aussage treffen. :D :wink: :!:

Autor:  Falcon [ Freitag 29. Juni 2007, 07:24 ]
Betreff des Beitrags: 

Susanna hat geschrieben:
Der Leinen von den Schweden ist meist viel zu grob:



das ist grundsätzlich richtig; schaut aber immer noch feiner aus als meine eigenen Webversuche :cry:
nach dem Herauszupfen der Holzrückstände und zwei, dreimal waschen sind sie jedoch zu unseren Lieblingstuniken mutiert :)

link = :daumenhoch: , die Preise jedoch ... :cry:

Autor:  Susanna [ Freitag 29. Juni 2007, 08:51 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich finds sehr preiswert, da auch die Webarten die dort angeboten werden oft mit den archäologischen Funden von Textilien der Eisenzeit übereinstimmen.

Also ich finde, wenn man viel Geld für Gürtelbeschläge oder Waffen ausgibt, warum an einer korrekten Tunica sparen!?

Weils keiner sieht? In Xanten fand ich einige Tunicae recht bedenklich von Schnitt, Farbe und Gewebe her...aber das ist auch nur meine persönliche Meinung. Das errinnert mich an das "Schuhproblem" in der sog. "Mittelalterszene". :D

Wenn man bei Naturtuche viel bestellt gibt es super Rabatte. :wink:

Noch ein Tip(p):
Leinentunica mit heissem Wasser nassmachen, zusammendrehen und mehrmals auf einen Stein schlagen, danach wieder ausrollen, wieder einrollen, wieder schlagen usw.
So wurde Anfang des 20.Jh. noch der Dreck aus der Wäsche geholt und zudem wird Leinen schön weich und fällt besser.
Muss man allerdings schon ca. 20 Min. durchhalten,
aber das ist ja für die Soldaten kein Problem. :wink: :lol: :D

Autor:  Barbara [ Sonntag 1. Juli 2007, 17:00 ]
Betreff des Beitrags: 

... und bedenkt eins: Leinen ließ sich in der Antike zwar schön bunt färben, jedoch war die Farbe wegen der spröden Fasern viel zu schnell wieder raus. Blau hat sich als einzige Farbe gehalten, da die Färbung mit der Indigoküppe recht aggresiv ist. Aber alle anderen Farben waren wohl nach den ersten Sonnentagen/der ersten Wäsche seehr pastellig. Das gilt natürlich nur für Leinen, Wollstoffe reagieren da ganz anders.

Autor:  Abenader [ Freitag 18. April 2008, 20:47 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Tunicae farbig, weiß oder natur?

Die römische Antike hatte im Vergleich zur Moderne nicht die Viefalt an unterschiedlichen Schnitten und Farben.
Es gab die Tunica gegürtet und es gab die Toga.Weiterhin sind zu erwähnen, die Feminaliea und die Paenula.

Bei den verwendeten Farben war die Vielfalt sicherlich auch begrenzt, wobei man nicht davon ausgehen kann, das es außer weis, grün, blau und rot keine weiteren Farbtöne bzw andere Farben benutzt worden. Wie gesagt, es fehlen dazu die eindeutigen Beweise.

Vermutlich gab es zu den unterschiedlichsten Anlässen die jeweils dazu passende Farbe ( Hochzeit, Trauer,Einladungen, öffentliches etc...)

Bei den Legionen könnte es sicherlich sehr ähnlich gewesen sein, obwohl ich ehr glaube, daß die Farbe rot dominierte, bzw. eine Art Kleiderordnung darstellte. Es könnte genauso auch blau bei der Maritime gewesen sein.

Weiße Tunicen waren vermutlich der sogenannte Ausgeanzug.

Vielleicht sollte man noch erwähnen, dass bei höherer gesellschaftlicher Stellung, die Farbkombinationen sehr ausgefallen gewesen sein könnten. Bei entsprechender niederiger gesell. Stellung ehr sehr wenig Farbe, bis wahrscheinlich hin zu naturfarbend (belassend).
:?:

Autor:  Tib. Gabinius [ Freitag 18. April 2008, 22:15 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Tunicae farbig, weiß oder natur?

Zum Thema Schnitte: es gibt sehr wohl viele verschiedene Schnittarten und tunica ist z.B. nicht gleich tunica. Da gibt es die tunica manicata, die exomis, dalmatica usw usf. Allein für die frühkaiserzeitliche Phase sind neben den evolutionären Entwicklungen die tunica mit Scheinärmeln und die tunica ohne Arme zu nennen. Nachgewiesen sind diese verschiedenen Typen neben bildlicher Darstellung (eine unheimliche Vielzahl an Reliefs und Wandmalereien) auch durch Grabfunde, wobei die langen und weiten tunicae der Spätantike im Fundgut natürlich bei weitem überwiegen.

Auch ist die Bekleidung nicht so eingeschränkt variabel. Zwar gibt es scheinbar Bekleidungsregeln, aber trotzdem gibt es wie gesagt auch mehrere Formen.
So existiert bei weitem nicht nur die paenula. Fast symbolisch wird zu Zeiten der Republik die toga mit dem sagum vertauscht, dem Soldatenmantel. Feldherren hingegen bekommen das paludamentum. Und wer in den Provinzen unterwegs war hat sicherlich auch die Kapuzenform der paenula kennen gelernt, cucullus genannt.
Lange Hosen, braccae kennt man übrigens auch, wenn man diese in Rom auch geraume Weile für sehr barbarisch hält.

Priesterhüte, griechische Mode (etwa die etwas anders geschnittenen Form, der chiton, oder die Reisemäntel, himation) Schuhmode....es gibt in der Antike durchaus reiche Modeerscheinungen.


Zum Thema Farben: dass die Antike ein breites Spektrum an Farben besessen hat ist spielend zu argumentieren. Die Nachweise finden sich an den Wänden der Vesuvstädte wie in den Unterlagen der Polychromie. Nun sind diese natürlich bei weitem nicht für jeden nachvollziehbar, darum verweise ich auf den Katalog zur Ausstellung "Bunte Götter".
Das auch die Bekleidung wunderbare Farben aufwies zeigt sich z.B. aus den Textilresten aus Masada. Die dort durch Gruppensuicide (oder besser Teilsuicide und Teils ermordeten) gestorbenen Sicarier hinterließen uns ein par Reste ihrer Bekleidung, die wunderbare Farben aufweist. Zu finden sind Beispiele etwa im Buch "The story of" zur Belagerung Masadas.

Die einzige Farbe die bislang schlüssig argumentiert, u.a. von Stoll in "Ein Offizier und Gentlemen" angesprochen, als eine sicher und einheitlich verwendete ist Weiss. Scheinbar in allen uns erhaltenen Kontexten von Feierlichkeiten und religiösem kommt diese Farbe vor. Auch als Auszeichnung, als recht eine solche tunica zu tragen ist sie uns bekannt.
Die Diskussion ob rot nun dominierend war oder nicht ist, wie man in diesem Thema und in anderen Foren lesen kann wie gesagt strittig.
Die Assoziation "blau" und Marine etwa ist def. neu. Weder Segel noch Fahnen, die uns in den literarischen Quellen beschrieben werden, deuten auf eine Neigung zu dieser Farbe für die Marine.
Auch findet sich nirgendwo ein Hinweis auf eine sonst allgemeine Uniformierung. In den uns erhaltenen Regeln, etwa bei Vegetius oder Arrian ist kein noch so winziger Hinweis zu finden. Eher im Gegenteil, gerne wird von Farben berichtet, so von der Pracht der Reiter bei ihren Übungen.

Autor:  Susanna [ Samstag 19. April 2008, 10:41 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Tunicae farbig, weiß oder natur?

Es gab nachweisbar und erwähnt:

rot, blau, weiss, grau (natur), schwarz, braun, lila, grün, gelb, orange...hab ich was vergessen?

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