Auch wurde Baumwolle in den Textilresten von Pompeii gefunden. Zudem gab es Seide und Nesselstoffe.
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Registriert: Samstag 10. September 2005, 11:57 Beiträge: 751
salvete
Zu Thema "Schwarz" ist noch zu bemerken das ein sattes, tiefes schwarz wie wir es heute kennen früher nur durch eine Dreifachfärbung zu erzielen war (blau,gelb,rot). Die immer zitierte Färbung mit Galläpfeln - im Mittelalter auch als Schlechtfärberei bekannt - ergibt eher ein Dunkelgrau. Bei nicht gefärbten Stoffen, also Stoffen aus schwarzer Wolle, ist zu berücksichtigen das hier wahrscheinlich die Nachfrage nach tiefschwarzen, (prestigeträchtigen ?) Stoffen den Preis hochgetrieben haben dürfte. Diese Aussagen gelten belegbar für das späte Mittelalter, aber ähnliche Mechanismen dürften auch in der Antike gegolten haben. Entsprechend sollte man mit "Schwarz" vorsichtig sein und lieber ein dunkles Grau wählen bzw. eine wohlhabende Person darstellen.
Zudem habe ich die Erfahrung gemacht, daß wenn man mit einem historisch schwarz gefärbten Gewand in der Sonne steht, man immer die Grundfarbe sieht. Bei Indigo schimmert dann z.B. das Kleid bläulich.
Es gibt noch eine Färbemethode mit Kohle, Urin und weiteren Zutaten. Einen Beleg für die Antike hinsichtlich dieser kenne ich aber nicht. Nur für den mittelalterlichen Orient.
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Registriert: Montag 5. September 2005, 18:47 Beiträge: 3128 Wohnort: Swisttal
Zur Diskussion sei mal wieder etwas beigetragen. Tacitus, Historien II,89 betont:
Zitat:
ante aquilas praefecti castrorum tribunique primi centurionum, candida veste
Übersetzen ließe sich das in etwa: Vor ihren Adlern die Lagerpräfekten, die Tribunen und die Primipilares (also die ersten Centurionen), in weißem Staat / in weißer Bekleidung.
Hier wird betont, dass eben diese in weiß einzogen, danach folgt eine Schilderung der restlichen Truppe in der wortwörtlich gesagt, dass auch diese prächtig wirkte und glänzte. Kein Hinweis auf eine bestimmte Farbe, geschweige denn weiß. Domaszewski sah bereits früher darin ein besonderes recht, das der albata decursio.
Um es mit Obmann zu sagen:
Zitat:
Es wird allgemein angenommen, daß nicht die Farbe des Gewandes oder jegliche Ar textiler Uniform, sondern wahrscheinlich die Ausrüstung selbst Unterscheidungsmerkmal war.
N. Fuentes dagegen trug eine ganze Reihe Soldatendarstellungen zusammen, die in der Masse weiße oder besser bräunliche - weiße tunicae zeigen, was der Behauptung Domaszewskis zumindest gewisse Vorbehalte entgegenbringen läßt.
Polychromuntersuchungen an einzelnen Soldatengrabsteinen weisen jedoch einen reichlichen Gebrauch verschiedener Farben auf, die sowohl im Bereich der Textilien als auch der Ausrüstung und den Hintergründen vorlagen.
_________________ Wer war froher als Neanth, da er sich Meister von diesem wundervollen Instrumente sah, wodurch er, ohne das mindeste von der Musik zu verstehen, der Erbe des Talents eines Orpheus zu sein glaubte! - Lukian
Registriert: Sonntag 13. Juli 2008, 17:23 Beiträge: 85 Wohnort: Nahe Vitodurum Schweiz
Darstellung: Provinzialrömerin
Zum Leinenfärben. Ist nach einen Tannin und nachher Alaunbeize leicht möglich. Je nach Färbemittel (zB Blauholz) und Eisen/Kupfersulfat sind satte Farben möglich. Auf naturbraunem Leinen habe ich ein tiefes Anthrazit erreicht und das hält auch nach dem Waschen.
Frage wäre, ob zB der Brennesselstoff zur Römerzeit noch präsent war.
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